Ertragssteigerung durch Nachgärer?

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Moderator: Stulle

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TT-Hase
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Beitrag von TT-Hase »

Wir haben aussenliegende Überläufe in bodenversenkten Behältern.
Da hast du recht Andreas, bei so ein bisschen Pressluft gehts da gut drin zur Sache.

Ich habe bis vor ca. 3 Monaten den Nachgärer als Endlager genutzt, deswegen hatte ich den Überlauf ja auch. Aber wenn jetzt beide Behälter gefüllt sind wäre es doch dasselbe wenn ich einfach eine Verbindung zwischen den zwei Behältern hätte, sprich einfach in ca. 0,5 m Höhe ein Rohr. Dann könnte nix mehr stopfen, der Blubb wäre überflüssig usw.. Oder denke ich da falsch?
papp
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Beitrag von papp »

Andreas Rugen hat geschrieben:
papp hat geschrieben:


2.)So ganz richtig ist diese Rechnung trotzdem nicht da sich die OTS im Fermenter schliesslich abbaut und so die Verluste an neu eingebrachtem Material entsprechend grösser sind. Frage mich ob das Arbeiten mit Überlauf nicht insgesammt die Verluste fördert und ein Abpumpen am Behälterboden diese nicht reduzieren würde.


2.) hier hast du einen Denkfehler : Der HF ist ein Intensiv durchmischter Rührkessel; die Biologie und abbau funzt nur wen sauber Homogenesiert wird.

Mit Abpumpen von Vergorenem am Behälterboden is nicht ( obwohl bei mir die Einläufe des Überlaufsystemes 1 Meter über Behälterboden angebracht sind...


Andreas
Glaube Du hast das nicht so richtig verstanden.
Unvergorenes Material hat ein geringeres spezifisches Gewicht als Vergorenes, nimmt dementsprechend mehr Volumen ein, ergo ist sein Anteil in einer Mischung dementsprechend grösser.
Wir pumpen am Behälterboden ab, hat mehrere Gründe
- Zwischen Fermenter und Nachgärer steht ein Unihacker
- Es sind täglich 80m3 von Fermenter zu Nachgärer zu Endlager zu pumpen
-Die Endlager stehen höher
-Die Konstellation mit Hacker bietet die Möglichkeit schlecht zerkleinerte Abfälle "nachzubehandeln" und dem Fermenter rückzuführen.
-Der Lösung mit Überströmrohr und Blup standen wir skeptisch gegenüber.
A.R.
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Beitrag von A.R. »

papp hat geschrieben: 1.Zwischen Fermenter und Nachgärer steht ein Unihacker

2 Es sind täglich 80m3 von Fermenter zu Nachgärer zu Endlager zu pumpen

-Die Endlager stehen höher
-Die Konstellation mit Hacker bietet die Möglichkeit schlecht zerkleinerte Abfälle "nachzubehandeln" und dem Fermenter rückzuführen.

3 Der Lösung mit Überströmrohr und Blup standen wir skeptisch gegenüber.

1. der hat da normalerweise nichts zu Suchen : vor dem Fermenter hätte ich ja noch verstanden...

2. Alles was du zwangsweise an Massen und Volumen bewegen mußt ( und evt noch Energieaufwendig Nachzerkleinerst) kostedt unnötige Energie und geht durch höheren Eigenstrombedarf zu Lasten der Rentabilität.

1% höherer Eigenstrombedarf einer 500 KW NAWARO-Anlage sind ohne zusatzboni schlappe 7000 € weniger Weihnachtsgeld...

Und 5-8 % Differenz zwischen verschiedenen Anlagen bedingt durch Architektur und Planung sind leider keine Seltenheit ( sind mal "eben" 35-50 T€ mehr- oder weniger Gewinn ! Da muss eine alte Frau aber lange für stricken...)

3. Vernünftig geplant und Technisch umgesetzt ein sehr künstige und Störunanfällige Lösung die nur sehr geringe Betriebskosten verursacht.


Andreas
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papp
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Beitrag von papp »

[quote="Andreas Rugen]

1. der hat da normalerweise nichts zu Suchen : vor dem Fermenter hätte ich ja noch verstanden...
[/quote]

Willst du Gülle hacken :mrgreen:
Natürlich muss er zwischen Fermenter und Nachgärer stehen um schlecht zerkleinerte Feststoffe zu zermahlen, braucht imho weit weniger Strom als die Schneidschnecken der Feststoffeinbringung so ala Kuhfütterung ewig drehen zu lassen.
A.R.
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Beitrag von A.R. »

papp hat geschrieben:[quote="Andreas Rugen]

1. der hat da normalerweise nichts zu Suchen : vor dem Fermenter hätte ich ja noch verstanden...
Willst du Gülle hacken :mrgreen:
Natürlich muss er zwischen Fermenter und Nachgärer stehen um schlecht zerkleinerte Feststoffe zu zermahlen, braucht imho weit weniger Strom als die Schneidschnecken der Feststoffeinbringung so ala Kuhfütterung ewig drehen zu lassen.[/quote]

Pssst...
sags nicht weiter :

ich nix 'aben Unihacker... :wink:

Weil ich nix brauchen.

Ein Nachzerkleinerung bei Pumpeneintragsystemen a' la Börger oder Vogelsang könnten mitunter solche Zerkleierungswrke Sinnvol machen ( obwohl eine Zerfaserung statt Zerkleinerung evt Sinnvoller währe...)

da bei mir keine Gülle Reinkommt ( das einzige Rindvieh auf dem Hof ist nach Aussage meiner Ex-Freundin und Ex-Verlobten = Ehefrau sowieso der Betriebsleiter...) brauche ich mir über " Güllehacken" auch keinen Kopf zu machen.

Die von dir beschrieben " Schneidschneken" von Feststofeinträgen sehe ich genauso :

Da wird für viel Geld ein Mischsystem im Fermenter eingebaut ( Rührwerke); warum soll ich da noch die Tagesration im Feststoffbunker Mischen ?

Ist schon eine Lachnummer wen mann dann die Geldvernichtungsagregate sieht; die z T mit 90 KW Anschlußwert laufen und neben hohen Betriebskosten und Unterhalt nur einem der Eigenkapitalsentwicklung dienen : dem Verkäufer...


Andreas
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TT-Hase
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Beitrag von TT-Hase »

Will meine Frage ganz oben nochmal ins Leben rufen :D .



Ob ich abpumpe oder überlaufen lasse ist ja eigentlich dasselbe mit genannten Vor und Nachteilen.
A.R.
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Beitrag von A.R. »

TT-Hase hat geschrieben:Will meine Frage ganz oben nochmal ins Leben rufen :D .



Ob ich abpumpe oder überlaufen lasse ist ja eigentlich dasselbe mit genannten Vor und Nachteilen.

Aber wenn jetzt beide Behälter gefüllt sind wäre es doch dasselbe wenn ich einfach eine Verbindung zwischen den zwei Behältern hätte, sprich einfach in ca. 0,5 m Höhe ein Rohr. Dann könnte nix mehr stopfen, der Blubb wäre überflüssig usw.. Oder denke ich da falsch?

Die Frage ?

Denkfehler...

Wen du zwischen 2 Behältern im unteren Bereich diese zu einem System von Komunizierende Röhren machst; wirst du dadrüber kaum nenenswerte Voluminaaustauch bekommen...

zumal ich mehr als nur geringe Bedenken hätte, in der Höhe von 50 cm über Grund ein Rohr anzuflanschen; welches im Wurst-Käse-Fall dazu beitragen kann das das gesamte Betzriebsgelände zum Entenbiotop degradiert werden kann...

Auslaufende Fermenter sind immer der Super-Gau einer BGA : Abbrennen ist höhere Gewalt;
leergelaufene Behälter immer ein Störfall der in die Verantwortung und Haftung des Anlagenbetreibers fällt.


Andreas
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Beitrag von TT-Hase »

Denkfehler...

Wen du zwischen 2 Behältern im unteren Bereich diese zu einem System von Komunizierende Röhren machst; wirst du dadrüber kaum nenenswerte Voluminaaustauch bekommen...

zumal ich mehr als nur geringe Bedenken hätte, in der Höhe von 50 cm über Grund ein Rohr anzuflanschen; welches im Wurst-Käse-Fall dazu beitragen kann das das gesamte Betzriebsgelände zum Entenbiotop degradiert werden kann... "
Was aus dem zweiten rausläuft in das Endlager muss ja vom ersten in den zweiten laufen damit sich der Flüssigkeitspegel ausgleicht.

Im Rohr anflanschen sehe ich eigentlich kein Problem. Wenn das stabil und solide ist. Unsere Behälter sind ja unterirdisch und dazwischen ist eine Art Technikraum für Heizung etc.
A.R.
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Beitrag von A.R. »

TT-Hase hat geschrieben:"
Im Rohr anflanschen sehe ich eigentlich kein Problem. Wenn das stabil und solide ist. Unsere Behälter sind ja unterirdisch und dazwischen ist eine Art Technikraum für Heizung etc.

Warum; in drei Teufels namen; wird immer noch so etwas gemacht ?!!!!


Versenkte Behälter...!
Aber dazwischen ; versenkt; dann als Kellerlösung noch den Technikraum ?

Durch das ( sehr kostenintensive ! dann noch Auftrieb bei leeren Behältern und Wasser welches in die Kiesanschüttung der Baugruben einsickert...) versenken der Fermenter hol ich mir den EX-Bereich ( die Behälterkrone ) in den Arbeitsbereich; im Normalfalle dürfte ich da nicht mal mit dem Schlepper fahren ! Größter Schwachsinn sind in meinen Augen befahrbare Fermenterdecken...

Hört sich toll an; funzt aber nie : Durch die thermische Belastung; Druckbelastung der zT 40 Grad Innentemperatur bei bis zu -20 Grad Aussentemp; Setzrisse im Beton und Spannungsrisse der Decke; kombiniert mit Schwefelwasserstoff letztendlich als H²So3 an der Stahlamierung der Decke...

Wann wird die BGA eine Tiefgarage ?

Schaumgärung, mit 50 mm Wassersäule Druck heben einen Betondeckel stumpf an; da nützen dir auch Druckentlastungen nichts wen das Substrat mit der Konistendz eines Kuhfladens bei Schaumgährung rausschauen will wer drausen reinschaut ! ( Wie schnell, das gehen kann siehst du beim Einkippen von einem Hefeweizen...)

Ich will niemandem zu nahe treten; aber wer plant sowas ?

Ich hoffe, dass du eine Gaswarnanlage auf ch4; Co² und Schwefelwasserstoff in deinem Technikraum installiert hast; und diese regelmäßig gewartet und kalibriert werden !

Fehlt nur noch, dass der Kondensatabscheider der Gasleitung auch noch im Technikraum sitzt...


Andreas
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H.E
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Beitrag von H.E »

@johndere15,

Du benötigst eigentlich vordergründig Daten von einer Anlage die ähnliche Verweilzeiten ,bei ählicher Faulraumbelastung fährt.

Wir haben zum Beispiel ebenfalls eine thermophile Anlage(51 Grad),
fahren jedoch mit 4,0 kg Faulraumbelastung bei einer Verweilzeit von > 70 Tagen.
Unser Nachgärer liefert nochmals weitere ca. 100 Tage.
Unser NG ist jedoch auch zeitgleich Endlager (4300 Kubikmeter).
Jedesmal wenn wir Gülle ausbringen fange ich fast an zu flemmen weil ich ziemlich genau sagen kann das unser NG mindestens 15 Prozent "Mehrgas" liefert.
Für die Community:
FOSTAC < 0,3
Gruß
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