Hallo zusammen
zum Problem mit dem C/N Verhältnis kann ich nach einigen Gärversuchen (4 Versuche à 3 Fermenter) folgen des sagen:
Mehr Rezirkulieren verschärft das Problem.
Anheben des ph Werts (z.B. mit Kalk oder Mist) lässt das Gleichgewicht NH3/NH4 zum Ammoniak kippen.
Ich denke der Kohlenstoff ist in der Endlagergülle schon abgebaut, während sich der Stickstoff weiter anreichert und mit steigendem pH-Wert so das Ungleichgewicht noch erhöht.
Beides zusammen führte nach etwa einer Woche immer zum Umkippen der Biologie (50% Fermentergülle : 50% Endlagergülle).
Was (langsam) geholfen hat war die Fütterung mit Stroh und viel Wasser (20 % vom Fermentervolumen).
Was Schneller geholfen hat war die Zugabe von Kohlenstoff (der Stoff/Staub aus dem die Kohlen sind, Nussschale hin oder her) in seiner reinsten Form (vielleicht nicht EEG gerecht).
Leider kosten die genauen Analysen mehr, als ich zur Verfügung habe, deshalb habe ich jeweils nur pH, NH3/Nh4 Verhältnis, Methangehalt, Schwefel und Gasvolumen bestimmen können.
Wer hat schon ähnlich Erfahrungen gesammelt oder hat Verbindungen zu Instituten die sich solch Analysen leisten können/wollen?
Gruß Gadget
C / N - Verhältnis gestört
Moderator: Schlattmann
- Schlattmann
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Zum Thema C/N-Verhältnis hier nochmal an dieser Stelle:
"Wenn überhaupt dann wäre "verfügbares" oder "abbaubares" C und N von Interesse. Somit macht das C/N-Verhältnis im klassischen Sinne meiner Meinung nach auch nur bedingt Sinn.
Zur Verdeutlichung ein Extrembeispiel:
Wenn ich ein paar Tonnen Walnusschalen in den Fermenter gebe, erhöhe ich bestimmt deutlich den C-Anteil, aber bei einem herrschenden C-Mangel bringt das vermutlich trotzdem nicht besonder viel."
Dein Kohlenstaub ist somit wohl für die Bakterien besser verfügbar gewesen (höheres verfügabrer C). Dadurch können die Populationen weiter wachsen. In Verbindung mit dem verfügbaren Stickstoff kann somit weitere Biomasse gebildet werden und das Problem entschärft sich, da der N erstmal wieder organisch gebunden ist. Wenn dieses Ernährungsniveau jedoch nicht aufrecht erhalten werden kann, sterben die Bakterien wieder ab, der Stickstoff wird wieder mineralisiert.
Längerfristig ist es in so einem Fall vermutlich besser den Stickstoff irgendwie loszuwerden. Verdünnung senkt natürlich die Konzentration, ist aber wie weiter oben schon geschrieben wurde auch mit entsprechenden wirtschaftlichen Einbußen verbunden (aber sicher immer noch lieber eine Einbuße als ein Absturz).
"Wenn überhaupt dann wäre "verfügbares" oder "abbaubares" C und N von Interesse. Somit macht das C/N-Verhältnis im klassischen Sinne meiner Meinung nach auch nur bedingt Sinn.
Zur Verdeutlichung ein Extrembeispiel:
Wenn ich ein paar Tonnen Walnusschalen in den Fermenter gebe, erhöhe ich bestimmt deutlich den C-Anteil, aber bei einem herrschenden C-Mangel bringt das vermutlich trotzdem nicht besonder viel."
Dein Kohlenstaub ist somit wohl für die Bakterien besser verfügbar gewesen (höheres verfügabrer C). Dadurch können die Populationen weiter wachsen. In Verbindung mit dem verfügbaren Stickstoff kann somit weitere Biomasse gebildet werden und das Problem entschärft sich, da der N erstmal wieder organisch gebunden ist. Wenn dieses Ernährungsniveau jedoch nicht aufrecht erhalten werden kann, sterben die Bakterien wieder ab, der Stickstoff wird wieder mineralisiert.
Längerfristig ist es in so einem Fall vermutlich besser den Stickstoff irgendwie loszuwerden. Verdünnung senkt natürlich die Konzentration, ist aber wie weiter oben schon geschrieben wurde auch mit entsprechenden wirtschaftlichen Einbußen verbunden (aber sicher immer noch lieber eine Einbuße als ein Absturz).
MfG, Markus Schlattmann
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...never touch a running system...
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