Kwh-Messfehler

Alles was mit dem eigentlichen Prozess der anaeroben Umsetzung von organischer Substanz zu tun hat sowie allgemeine Themen rund um Biogas

Moderator: Schlattmann

Stevie
Beiträge: 9
Registriert: 17.09.2006, 14:35

Beitrag von Stevie »

Die 100 kW würden dann ganz normal eingespeist.
Jede Phase hat einen Spannungs und Stromwandler im MS Teil. Von da aus werden die Messsignale zum Zähler übertragen. Wenn ein Spannungs oder Stromsignal fehlt wird auf dieser Phase nichts gezählt.
Wenn 100kW verschwinden würden das sicher auffallen. Is ne Menge Energie , die da dann in Wärme übergeht.

MfG Stevie
Benutzeravatar
extra-wurst
MOD
MOD
Beiträge: 750
Registriert: 09.09.2005, 16:30

Beitrag von extra-wurst »

sesam hat geschrieben:Aber wo verschwinden diese ca. 100 Kwh?:shock:
Man könnte die Industrie durchaus als erfinderisch bezeichnen, wenn es darum geht, den Biogasbetreibern das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Wurde vielleicht irgendwo völlig unauffällig eine zweite kleine Leitungstrasse angelegt .... ? :? :shock: :lol:

*scnr*

p.s. nochmal kurz zu meinem Meßfehler: es wird nicht auf oder abgerundet, sondern die Nachkommastellen fallen einfach weg.
Grüße aus der Heide
Stevie
Beiträge: 9
Registriert: 17.09.2006, 14:35

Beitrag von Stevie »

Hallo,

also ich hab bei uns mal nachgeschaut. Die Abweichung zwischen BHKW Zähler und MS Zähler liegt bei genau 1% (das ist der Trafoverlust). Trafo direkt hinter BHKW Raum. Außer Motorvorwärmung keine weiteren Verbraucher.

MfG Stefan
Franz
Beiträge: 263
Registriert: 27.11.2005, 08:44
Wohnort: Schlüsselfeld

Beitrag von Franz »

Hallo Sesam,
ich wollte die Sache mit der Überschußeinspeisung noch `mal aufgreifen. Du sagst - ihr habt zwei Zähler für Bezug und Einspeisung!? Ist auch euer Leitungsnetz komplett getrennt? Also, habt ihr einen eigenen Anschluss für die Verbraucher? Schau doch mal ob der Bezugzähler läuft wenn gleichzeitig das BHKW in´s Netz einspeist! Falls der Zähler steht und du gleichzeitig Pumpen am Laufen hast, hast du `ne Überschußeinspeisung. Ansonsten ist vieleich dein cos-Regler am Synchrongenerator falsch eingestellt. D.h. wenn du z.B. mit cos 0,9 fährst, hast du ja Blindleistungsbezug aus dem Netz und die Ströme in den Leitungen sind höher. Deine Messwandler errechnen dann eine höhere Leistung Aufgrund der höheren Leiterströme. Die Zähler messen aber nur die Wirkleistung - genauer weis ich aber auch nicht.
Stevie
Beiträge: 9
Registriert: 17.09.2006, 14:35

Beitrag von Stevie »

Es gibt noch ne Möglichkeit:

es kann sein, dass euer Bezugszähler vor dem Einspeisezähler sitzt. Das wird hauptsächlich gemacht wenn der Einspeisezähler auf der MS Seite sitzt. Das ganze schimpft sich dann Stromdifferenzzähler.
Hat den Vorteil, dass man für den Bezug keine eigene Niederspannungsleitung benötigt.
Zum korrekten zählen (bei 1 Trafo) müsste man beides auf der NS Seite messen. Bei z.B. 500 kW auf der NS Seite zu messen ist aber problematisch.
Deshalb wird es vom EVU manchmal akzeptiert wenn die Zähler folgendermaßen aufgebaut sind:
BHKW speist in die NS ein.
Bezug geht aus der BS wieder heraus und über einen Zähler.
Der Rest geht über den MS Zähler.
Da der Bezug allerdings schon vor dem Einspeisezähler abgezogen wird muss man um die eingespeiste Energiemenge zu ermitteln die beiden Zähler zusammenzählen. Der Bezug entspricht dem NS Zähler.
Also einfach mal schaun ob die Energiemenge passt wenn man die beiden Zähler zusammenzählt.
Franz
Beiträge: 263
Registriert: 27.11.2005, 08:44
Wohnort: Schlüsselfeld

Beitrag von Franz »

Hallo Stevie,
in unserer MS-Station haben wir einen elektronischen Zähler der Bezug und Einspeisung gesondert misst. Die Messwandler sitzen auf der MS-Seite, d.h. wenn BHKW und Pumpen usw. gleichzeitig laufen fließt der Verbraucherstrom auch nicht über die Messwandler und wird deshalb auch nicht gezählt. Deshalb auch Überschusseinspeisung! Die Konstellation Einspeisezählung MS-Seite - Bezugszählung NS-Seite würde zwar die Gesamterzeugung richtig wiedergeben, aber für den Betreiber wäre es ein ganz schöner Beschiss, weil er nämlich seinen erzeugten Strom als Bezug bezahlen müsste! Also erklärt sich die Messdifferenz einfach aus der
Franz
Beiträge: 263
Registriert: 27.11.2005, 08:44
Wohnort: Schlüsselfeld

Beitrag von Franz »

Hallo Stevie,
in unserer MS-Station haben wir einen elektronischen Zähler der Bezug und Einspeisung gesondert misst. Die Messwandler sitzen auf der MS-Seite, d.h. wenn BHKW und Pumpen usw. gleichzeitig laufen fließt der Verbraucherstrom auch nicht über die Messwandler und wird deshalb auch nicht gezählt. Deshalb auch "Überschusseinspeisung"! Die Konstellation Einspeisezählung MS-Seite - Bezugszählung NS-Seite würde zwar die Gesamterzeugung richtig wiedergeben, aber für den Betreiber wäre es ein ganz schöner Beschiss, weil er nämlich seinen erzeugten Strom als Bezug bezahlen müsste! Diese Messmethode kann`s deshalb eigentlich auch nicht geben! Ich kann mir natürlich privat einen NS-Zähler einbauen, um meinen Eigenverbrauch zu messen und zu bilanzieren.
Stevie
Beiträge: 9
Registriert: 17.09.2006, 14:35

Beitrag von Stevie »

Dass die Wandler auf der MS Seite sitzen is bei den Größen ja normal.
Die Überschusseinspeisung mit dem Rückwärtszählenden Zähler is die einfachste Möglichkeit der Eigenversorgung. Allerdings ist das eine reine Überschusseinspeisung und der selber verbrauchte Strom kostet genauso viel wie der eingespeiste. Bei wenig Verbrauch ist das die einfachste und günstigste Möglichkeit.
Zumindest manche EVU lassen sich aber auch zum Einbau eines Stromdifferenzzählers überreden.
Bei uns kommt diese Variante z.B für eine PV Anlage zum Einsatz, die auf dem Trafo mit drauf hängt.
Der Strom aus dem BHKW geht ganz normal über Trafo und MS Zählung.
Der Strom aus der PV Anlage geht über einen NS Zähler und danach ebenfalls über den MS Zähler. Der NS Zähler wird ganz normal abgelesen und abgerechnet (mit dem PV Preis)
Da der Strom aber 2 mal gezählt würde. Wird von dem MS Zähler einfach der Stand des NS Zählers abgezogen. Damit stimmt dann auch der MS Zähler. Hier wird dann der BHKW Strom abgerechnet.
Das gleiche funktioniert auch beim Verbrauch.
Nur machen das die EVUs nicht so gern weil sie dann keine seperate NS Leitung nötig ist. (Und an der könnte man ja auch noch was verdienen).
Der BKZ muss auch bei dieser Variante gezahlt werden, aber nicht lie extra Leitung. Und man hat den Vorteil, dass man den gesamten Eigenverbrauch zu den normalen Strompreisen abrechnen kann.

MfG Stefan
Franz
Beiträge: 263
Registriert: 27.11.2005, 08:44
Wohnort: Schlüsselfeld

Beitrag von Franz »

Hallo Stevie,
das Prinzip hab`ich zwar jetzt verstanden, aber diese Variante wurde uns natürlich nicht angeboten. Bei dieser Variante bleibt aber noch eine klein Zähllücke (Trafo- und eventuell Kabelverluste), was sich zwar finanziell nur geringfügig auswirken dürfte wenn der Bezugstarif wesentlich günstiger ist, aber bei der Ermittlung des Eigenstromverbrauchs schnell 1-2% ausmachen kann. Das erklärt vieleicht die sehr unterschiedlichen Angaben bei den Eigenstromverbräuchen der Anlagenbetreiber. Dieses Thema wäre sicherlich auch ´mal was für eine Facharbeit, weil - ich denke - da könnten schnell `mal 1-2% Rendite drinn stecken!
Franz
Beiträge: 263
Registriert: 27.11.2005, 08:44
Wohnort: Schlüsselfeld

Beitrag von Franz »

PS. unser Einspeisezähler läuft nicht rückwärts, sondern der Eigenverbrauch wird einfach nicht gezählt wenn das BHKW läuft. Was vieleicht die Aussage mancher Betreiber erklärt, dass sie nur 1,5% Eigenstromverbrauch hätten. Der Bezugzähler läuft nur bei BHKW-Stillstand, was es natürlich schwierig macht einen genauen Eigenstromverbrauch zu errechnen (die BHKW-Zähler gehen wohl auch nicht so genau - was mich wieder auf BHKW-Wirkungsgrade bringt usw.).
Antworten