Wer mach nach 20 Jahren EEG noch weiter?

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Moderator: Stulle

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MacGyver12
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Wer mach nach 20 Jahren EEG noch weiter?

Beitrag von MacGyver12 »

Hallo.


Wer von Euch hat denn nach 20 Jahren EEG noch vor weiter zu machen und wer nicht?

Und was sind die ausschlaggebenen Gründe dafür?
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C.Kaifel
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Re: Wer mach nach 20 Jahren EEG noch weiter?

Beitrag von C.Kaifel »

Hallo zusammen,

gibt es denn jemanden hier im Forum der die 20 Jahre bereits überschritten hat und weiterhin in Betrieb ist?

Grüße C.Kaifel
gadget
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Re: Wer mach nach 20 Jahren EEG noch weiter?

Beitrag von gadget »

Wir haben seit Jan.2023 die 20 Jahre hinter uns und die Anlage verkauft.
Die Technik und die Bausubstanz ist auch noch nach 22 Jahren in einem guten Zustand, aber nicht ein jeder kann damit umgehen.
Sogar der Dachstuhl aus Holz (13 x 30 cm) wäre noch in einem sehr guten Zustand gewesen........ wäre :x
Tragfähigkeit bei 6 Proben einmal ohne Trocknung zwischen 225 -300 % der Mindestbelastung.
Nach der Trocknung war das etwas weniger.
IMG-20240130_werkbank.jpg
IMG-20240130_werkbank.jpg (285.03 KiB) 691 mal betrachtet
Keine Fäulnis, keine Risse oder Sprünge.
Jetzt sind aus dem Dachstuhl mehrere sehr stabile Werkbänke geworden. Quasi eine Laufzeitverlängerung für nochmal mindestens 20 Jahre für das Holz.
Laut Gutachten hätte der die nächsten 10 Jahre auch noch geschaft.
Jens
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Re: Wer mach nach 20 Jahren EEG noch weiter?

Beitrag von Jens »

Es ist schade, dass so viele über aufhören nachdenken. Wir haben zwar noch bis Ende 28 EEG, aber die Gedanken treiben uns auch um. Wir haben mit Gärrestlager insgesamt 7.600m3 Volumen. Als Güllelager verpachten mit 3€/m³ bin ich bei 22.800€ pro Jahr fürs nix tun.
Ich werde nicht Unsummen Geld in ein neues, zusätzliches BHKW und eine AD-Blue-Anlage investieren mit der Hoffnung, dass man dass schon irgendwie am Strommarkt verdienen kann. Und dann am besten noch 150.000 € für einen Wärmespeicher...
Nein danke....
Dann versuche ich eher einen Neuanlagenstatus als Güllekleinanlage mit 150kw zu bekommen und verlange 5ct mehr für die Wärme. Das ist überschaubarer....
gadget
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Re: Wer mach nach 20 Jahren EEG noch weiter?

Beitrag von gadget »

Ohne neue Impulse oder Perspektiven stirbt Biogas über kurz oder lang.

Egal ob Wind, Solar oder Geothermie all diese Energieerzeugeranlagen werden immer günstiger. Bei Biogas ist das nicht der Fall. Ackerflächen werden zu Bauland oder Ausgleichsflächen, Substratkosten steigen, Nutztiere sind lediglich Verschwendung von Futtermitteln und zerstören mit ihren Emissionen das Klima. Wer Tiere hält braucht pro 1kg Fleische (angeblich) das 7 fache mehr an Nahrung, als wie wenn wir Gemüse und dergleichen essen.
Deutschland braucht unbedingt mehr freie (Acker-)Flächen um noch mehr Nahrung zu produzieren. Laut den Entsorgern (Biomüll - Entsorgern und Politiker: innen (Hauptsache korrekt gegendert)) steuern wir auf eine Hungersnot zu. 30 Mio. Tonnen/a weggeworfene Lebensmittel alleine in der BRD sind noch nicht genug.
Biogasler stehen in direkter Konkurrenz zu Abfallentsorgern, die nur deshalb immer teurer werden müssen, weil wir ihnen das "Futter" streitig machen. Diese Betriebe werden von der öffentlichen Hand gefördert und bezahlt, so wie wir auch mit unseren subventionierten Sromerlösen.
Der große Unterschied: Die Entsorger tun was für die Umwelt und sorgen dafür, dass alles was nicht gegessen, wenigsten energetisch weiterverwendet wird.
Was machen wir? Wir vermaisen die Landschaft, überdüngen die Felder und Fluren und töten mit Pestiziden alle Insekten. In meiner Jugendzeit musste ich nach jeder Motorradfahrt das Visier vom Helm von hunderten Insekten säubern. Jeder Auto- und jeder Motorradfahrer hat am Ende seiner "Laufzeit" wahrscheinlich Millionen von den Viechern erledigt. Das spielt allerdings bei der Betrachtung des Insektensterbens keine Rolle. Mehr Autos, mehr Straßen mehr tote Insekten - die sich nicht weiter vermehren können - spielt aber in der öffentlichen Betrachtung keine Rolle. Denn das würde bedeuten, dass ein jeder mehr oder weniger dafür verantwortlich ist. Schuld sind immer die anderen, im Zweifel die Bauern.

30000 Semmeln (oder Brötchen) ergeben 1 Tonnen Altbrot. 1 Tonne Altbrot ergeben rund 800 m³ Biogas, ergeben 1500 kW/h Strom.
1 Semmel braucht für Aussaat, Düngung, Ernte, Mehlherstellung, Teigherstellung, Backen, Transport und Rücktransport (wenn sie nicht gegessen wurde) eine kW/h Energie in unterschiedlicher Form.

30000 Semmeln = 30000 kW/h

Macht einen Wirkungsgrad von 5%.
Mit anderen Worten wenn wir nur 1500 Semmeln weniger wegwerfen hat das schon energetisch mehr gebracht als das mit dem "Verwerten".

Gibt eine interessante Arbeit dazu: Bäckereien können ohne Mehrkosten und ohne zusätzliche Arbeit ihre unverkäuflichen Reste an Semmeln und Brot im Handumdrehen halbieren. Einfach das Sortiment verkleinern. Statt 10 Brotsorten nur noch 3 (Zwei im Grundsortiment und eine im Wechsel).

Zurück zum Thema:
Ich denke in Zukunft müssen wir neben Strom, Wärme, Dünger auch unser CO2 vermarkten.
Solaranlagen und Windkraft stehen dann nicht mehr in Konkurenz zu Biogas und Strommarkt, sondern werden unsere "Substratlieferanten".
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