wie viel kostet ein Rückbau?

Alles was in die anderen Themen sonst nicht richtig reinpasst (z.B. Biogas und Landwirtschaft im Rahmen der EEG-Novelle, rechtliche Aspekte, Gärrestbehandlung, Emissionsproblematik...)

Moderator: Schlattmann

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Stibizi
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wie viel kostet ein Rückbau?

Beitrag von Stibizi »

Hallo

mich würde mal interessieren, wie ihr den Rückbau kalkuliert?

Eine Anlage von beispielsweise 500 kW (2 Fermenter, Nachgärer, Endlager, Silo) kommt ja schnell auf 1000 kubikmeter Beton, die man da braucht um die Anlage hinzustellen.

Als Investitionskosten rechnet man ja ca 3.000 € je kW; ergibt bei 500 kw --> 1,5 Mio €

Denkt man jetzt mal an den Rückbau und will das ganze MAterial entsorgen, sodass danach alles wieder so aussieht wie "vor der Biogasanlage", müsste man ja u.a. auch die 100 kubikmeter beton wieder mit Bagger abreisen, mit LKWs weg transportieren und entsorgen.

Wenn ich das mal so überschlage kommen da mit Sicherheit 500.000 € Entsorgungskosten zusammen, was 1/3 der Anfangsinvestition wären, um das Ding hinzustellen. Das wiederrum bedeutet ja, dass man innerhalb der 20 Jahre garantierten Einspeisevergütung 25.000 jährlich für den Rückbau in die Rückstellungen packen muss.

Wie kalkuliert ihr da mit den Rückbaukosten?
Sofern die Anlage danach ja noch irgendwie genutzt wird, muss man diese ja nicht rückbauen, d.h. man spart sich u.U. den Abriss & Entsorgung. Welche Möglichkeiten seht ihr wie die Anlage nach den 20 Jahren genutzt werden könnte?
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TT-Hase
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Beitrag von TT-Hase »

Vor Ort brechen und das Betonrecycling verkaufen.
Da wirst mit 100 k weit kommen denk ich.
lerche
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Beitrag von lerche »

Also 500t€ halt ich für sehr hoch gegriffen... Da wär ja die Anschaffung eines eigenen Baggers und Betonbrechers mit drin... Es is ja nun nicht so, dass Betonschreddermaterial Entsorgungskosten verursacht. Das ist ja begertes Unterbaumaterial. Einige Teile wie z.b. Trafo oder BHKW werden auch ein paar € bringen. Ich wär da kalkulatorisch eher bei 80-100t€. Und du musst ja mit einrechnen, dass du im letzten Jahr ja auch dein Umlaufvermögen auflöst, sprich du keinen Input mehr kaufen musst. Sprich die Summe die sonst an die Substratlieferanten fließt, muss halt an den Abbruchunternehmer des Vertrauens gehen....
Groß Alternative Nutzungsmölichkeiten sehe ich nicht. Güllelager vielleicht, aber die sind bis dahin gebaut.
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H.E
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Beitrag von H.E »

lerche hat geschrieben: Groß Alternative Nutzungsmölichkeiten sehe ich nicht. Güllelager vielleicht, aber die sind bis dahin gebaut.
Allein die Güllelager bringen doch derzeit bald mehr ein als Biogas selbst zu produzieren.
Das Fernwärmenetz ist bei vielen auch in weiter Zukunft noch vorhanden .
Gibt doch einiges was man ansonsten noch machen könnte
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TT-Hase
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Beitrag von TT-Hase »

Na ja wenn wirklich massiv viele aussteigen gibts mehr als genug Güllelager und Ausbringflächen sowieso.
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