Spurenelemente für den Acker über den Fermenter füttern

Am anaeroben Abbauprozess beteiligte Mikroorganismen, Milieuansprüche, Forschung und Erkenntnisse, Inokula, Pathogene und Hygienisierung...

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Kohl
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Spurenelemente für den Acker über den Fermenter füttern

Beitrag von Kohl »

Hallo,
in den letzten Jahren bringen wir regelmässig Zink- und Kupfersulfat mit dem Gärrest aus. In diesem Jahr soll Bor dazukommen.
Etwa 1-2 kg/ha von jedem Produkt.
Wo sind die toxischen Grenzen für diese Stoffe im Substrat?
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Beitrag von Greys12 »

Toxisch für den Pflanzenbau oder toxisch für die Biologie?
papp
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Beitrag von papp »

Hier ist es so dass Zink und Kupfer ab einem gewissen Wert, Zink 30 ppm Kupfer um 100 oder so, ein Endprodukt zu Sondermüll machen.
Hab schon Analysen mit dem 10fachen Wert gesehen ohne dass der Betreiber irgendwas bemerkt hätte, ergo ist es wie immer -> wenn du deiner bakteriellen "Bevölkerung" die nötige Anpassungszeit lässt, kann die sehr viel ab.
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Kohl
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Re: ...

Beitrag von Kohl »

Greys12 hat geschrieben:Toxisch für den Pflanzenbau oder toxisch für die Biologie?
Toxisch für die Biologie.

Im Bioweinbau wird seit Jahrzehnten 6-10 kg/ha eingesetzt.
Da will ich nicht hin!
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Beitrag von Kohl »

papp hat geschrieben:Hier ist es so dass Zink und Kupfer ab einem gewissen Wert, Zink 30 ppm Kupfer um 100 oder so, ein Endprodukt zu Sondermüll machen.
Hab schon Analysen mit dem 10fachen Wert gesehen ohne dass der Betreiber irgendwas bemerkt hätte, ergo ist es wie immer -> wenn du deiner bakteriellen "Bevölkerung" die nötige Anpassungszeit lässt, kann die sehr viel ab.
Unsere Flächen, die seit 18 Jahren den gesamten Gärrest unserer Anlage aufnehmen, haben immer noch Bedarf an Zink und Kupfer.
Aber vielen Dank für den Hinweis zu den Grenzwerten.
Ich denke, ich lass mal eine Probe untersuchen, um den derzeitigen Status zu erfahren.
Einen Vorteil für die Biologie kann man mit CU und Zn wohl nicht erwarten.
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Beitrag von papp »

Kohl hat geschrieben:
Unsere Flächen, die seit 18 Jahren den gesamten Gärrest unserer Anlage aufnehmen, haben immer noch Bedarf an Zink und Kupfer.
Das ist hier völlig anders (wie du wahrscheinlich weisst)
Der frühere nationale Stahlkonzern hat seinen Abfall (Thomasschlacke-Filtrat) über die Landwirtschaft entsorgt.
Ins Fenster gestellt wurden 17% P und ein bisgen Kalk und die ganzen Schwermetalle , die auch drin waren, wurden unter den Teppich gekehrt.
Das sind jetzt unsere Altlasten, obwohl das Zeug seit 40 Jahren verschwunden ist, sitzen wir drauf und das bleibt auch so.
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Beitrag von Greys12 »

Zink ist schon okay für die Biologie. Aber Kupfer ist doch eigentlich schlecht für die Bakterien.
Der Weinbau spritzt doch Kupfer aufs Blatt und legts nicht in den Boden, genauso der Biobauer. Oder irre ich mich da jetzt?
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Kohl
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Beitrag von Kohl »

papp hat geschrieben:
Kohl hat geschrieben:
Unsere Flächen, die seit 18 Jahren den gesamten Gärrest unserer Anlage aufnehmen, haben immer noch Bedarf an Zink und Kupfer.
Das ist hier völlig anders (wie du wahrscheinlich weisst)
Der frühere nationale Stahlkonzern hat seinen Abfall (Thomasschlacke-Filtrat) über die Landwirtschaft entsorgt.
Ins Fenster gestellt wurden 17% P und ein bisgen Kalk und die ganzen Schwermetalle , die auch drin waren, wurden unter den Teppich gekehrt.
Das sind jetzt unsere Altlasten, obwohl das Zeug seit 40 Jahren verschwunden ist, sitzen wir drauf und das bleibt auch so.
Das die Situation bei euch so angespannt ist, war mir nicht bewusst.
Ich kann ich dran erinnern, das wir in den 70er und 80er Jahren drei oder viermal Thomasmehl gedüngt haben.
Allerdings fallen in unserem Raum einige Flächen wegen geogen hoher Nickelgehalte bei der Verwertung von Klärschlamm raus. Ansonsten gibt es hier flächendeckend Bedarf an Spurenelementen und somit auch an essentiellen Schwermetallen wie Cu, Mo,Ma etc.
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Re: ...

Beitrag von Kohl »

Greys12 hat geschrieben:Zink ist schon okay für die Biologie. Aber Kupfer ist doch eigentlich schlecht für die Bakterien.
Der Weinbau spritzt doch Kupfer aufs Blatt und legts nicht in den Boden, genauso der Biobauer. Oder irre ich mich da jetzt?
Korrekt, der Winzer spritz Kupfer generell aufs Blatt.
Aber spätestens zum Ende der Vegetationsperiode erreicht sowohl das Blatt, als auch das Kupfer den Boden. Nur ein sehr geringer Anteil verlässt mit den Trauben die Parzelle.
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