thermische Einbindung Flex-BHKW

Von der Aufbereitung und Reinigung bis hin zur Verbrennung und Wärmenutzung, Nutzungssysteme, BHKW-Technik, Vorteile, Nachteile, Erfahrungen, Innovationen...

Moderator: aschmann

Küspert
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thermische Einbindung Flex-BHKW

Beitrag von Küspert »

Hallo Leute,

also da ich, was Hydraulik betrifft, nicht so fit bin und bei uns irgendwie die guten Leute für sowas fehlen ne Frage an euch:

Wie würdet ihr am Besten ein Flex BHKW thermisch/hydraulisch einbinden.

Gleich mal 2 Grafiken vorweg. Das eine ist Bestand und das andere ein Vorschlag was mir unterbreitet wurde (sieht für mich wie ne normale Mehrkesseleinbindung aus (?).

Und ich würde gerne in Zukunft 2 Puffer die hier stehen mit einbinden (2x1.500l). Hier im Forum liest man ja immer wieder den Pendelspeicher. Nur ich kann mir da null drunter vorstellen.

Habt ihr ein paar Anregungen/Vorschläge? Ich hatte schon mal mit MadMox gesprochen drüber, aber irgendwie ist das alles verloren gegangen, was wir da hin und her geschickt haben 0_o


Vorschlag:

Bild

Bestand:

Bild

Sind ja doch ganz fitter in der Sache hier unterwegs :)
Hmpf :(
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COMBO
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Beitrag von COMBO »

Dass es 2x Vorlauf in der "Vorschlag"-Zeichnung gibt ist ein Versehen oder hat das einen Grund warum du den Rücklauf mit dem Vorlauf vermischen willst?

Wird der Verteiler gegen einen anderen getauscht? oder is der schon in dn80?

Grundsätzlich würde ich das ganze anders Aufbauen, allerdings kommts immer drauf an was Bestand ist und was bleiben soll.

Also ich würde die beiden BHKWs (jeweils DN65 mit Rücklaufanhebung) auf ein DN80 zusammenführen. Von dort auf einen DN80 Verteiler gehen. Am Verteiler einen Bypass (Vorlauf zu Rücklauf mit Rückschlagklappe und zum Abschiebern).
Rücklauf vom Verteiler dann DN80 (zu Notkühlern und wieder) zurück zu den BHKWs.

Wenn der Volumenstrom von den BHKWs höher ist als der bei den Verbrauchern schiebts über den Bypass einfach direkt zurück.

Also im Prinzip sitzt die hydraulische Weiche dann am Verteilerbalken (Bypass)
Küspert
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Beitrag von Küspert »

War ein Versehen.

Die BHKWs haben im Primärkreis schon eine Rücklaufanhebung, daher habe ich weiter keine eingezeichnet. Es wird quasi die Energie, die nicht weg kann schon Primär vernichtet über den Notkühler (mit Umgehung).

Der alte Verteiler hat DN65. Und Fernwärmekreise gehen natürlich in DN50 weg und nicht DN60 =O Der alte Verteiler ist halt suboptimal und ich will Platz im Motorraum schaffen und das ganze Heizungszeug soll in den Nebenraum.

Da sollen auch dann die beiden Pufferspeicher hin.

Problem bei deinem Weg wird sein, wenn die Verbraucher mehr schieben, als die BHKWs, oder? Oder drückt es dann einfach durch?
Hmpf :(
MadMox
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Beitrag von MadMox »

Eigentlich ganz einfach:

du schiebst was du hast alles in den Verteiler.
Damit du die unterschiedlichen Volumenströme zwischen Erzeugung und Verbrauch ausgleichen kannst, kannst du entweder eine Weiche einbauen, oder eine Weiche in groß, das ist dann ein Pufferspeicher.

Ich baue das ganze am liebsten so auf:
Zuerst beide BHKW, dann an einem langen Verteiler die ganzen Abgänge, am besten geordnet nach Wichtigkeit. Erstmal die Gruben, dann zB Nahwärme, dann die Trocknung. Ganz am Ende dann den Pufferspeicher, quasi als Verbindung zwischen Vor- und Rücklauf.

Wenn du nicht genug hast, dann bekommen die wichtigen Prozesse zuerst was, wer mehr braucht, als es gibt, kriegt seines gemischt mit Pufferwasser, also nach ner Weile einfach kälter...
-Nahwärmenetze-
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COMBO
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Beitrag von COMBO »

natürlich würden die Verbraucher sich das Volumen aufteilen müssen in meinem Vorschlag mit dem Bypass. Aber Wärmemengenmäßig kommt das gleiche bei raus ob nun mit hoher Vorlauftemp und weniger Volumen oder weniger Vorlauftemp und mehr Volumen.

Aber jetzt mal ernsthaft.
Du willst ne Flexmaschine mit 200kw dazu stellen und hast 3m³ Puffer. Wie lange planst du die tägliche Laufzeit der Flexmaschine?

bei den 3m³ Puffer haste entweder keine weiteren Verbraucher oder deine Flexmaschine läuft nur 1-2 Stunden am Tag...

Das heißt deine Verbraucher werden dir doch nur ganz kurze zeit mehr abnehmen können.

Solltest du also Variante 2 Wählen, mit dem Puffer als Weiche und deine Verbraucher größer werden würde ich die Verbraucherpumpen geregelt als "Kühlung" laufen lassen. Das heißt hohe Vorlauftemp -> höhere Drehzahl umgekehrt natürlich niedrigere Vorlauftemp.(durch beimischung aus Puffer) -> niedrigere Drehzahl.

Dies einfach aus dem Kostengrund. warum sollte man für die gleiche Wärmeleistung mehr Kosten durch den konstant hohen Pumpenstrom erzeugen wollen?
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COMBO
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Beitrag von COMBO »

Ganz nebenbei:
Gerade bei dem Punkt Trocknung ist eine höhere Vorlauftemp. am Register mit z.B. reduzierter Gebläseleistung(geregelt durch trocknungslufttemp.) effektiver als niedrigere mit hohem Gebläsedurchsatz.

Der mögliche Feuchtigkeitstransport in der heißeren Luft ist größer. Das Kondensat fällt im Idealfall erst hinter dem Container aus und nicht schon darin.

Hat nicht direkt was hiermit zu tun aber man sollte sich wirklich genau überlegen was man will/braucht bevor man umbaut/verbessert.
Zwidawurzn
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Beitrag von Zwidawurzn »

Ich rechne mal kurz, wieviel Wärme in 3cbm Puffer gespeichert werden können.

3000 Liter x 30°C delta T (z. B. 60 zu 90°C) : 860 = 105 KWh.

Das heißt ein 200 KW-Aggregat kann eine Stunde laufen, dann eine Stunde stehen, usw. Wobei die 30°C Spreizung m. M. je nach BHKW ohnehin optimistisch sind. 3000 l Puffer für diese Leistungsklasse sind sicher besser als eine normale Weiche, aber fast vergleichbar einem Schnapsglas als Güllegrube.
Küspert
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Beitrag von Küspert »

Die Flexmaschine kann soweit fast gar nicht laufen, da meine Bemessungsleistung voll ist mit dem einem BHKW, dass schon voll läuft.

Wir machen das Flex auch nur aus dem Grund, um noch den Ausbaurahmen zu nutzen bevor er voll ist. Somit kann ich das Flex nur laufen lassen, wenn ich bspw. zu viel Gas habe und es eh abfackeln müsste.

Die 3 Kubik Puffer hab ich halt hier stehen. Ob ich sie nun einbinde und nutze oder hier rumstehen und einfach da sind ist dann wohl relativ, finde ich.

Ich hab auch weiter keine Verbrauchen. Wir sind ein Hof der vom Dorf ab vom Schuss steht und somit heizen wir hier:

Behälter (FG/NG: 1.000/2.500 Kubik), Kuhstall (Warmwasser), Werkstatt, 4 Wohnhäuser, Gasthaus mit Saal und unsere Getreidetrocknung (im Sommer halt).
Hmpf :(
Zwidawurzn
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Beitrag von Zwidawurzn »

Ist okay, ich wollte nur mal darstellen, wie wenig Wärme man eigentlich speichern kann. Ausdehnung muß auch berücksichtigt werden, bei 3000l mehr Wasser theoretisch 300l mehr Ausdehnungsvolumen.
Julius-K
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Beitrag von Julius-K »

Hallo Zusammen,

hab eine Frage zur Einbindung des Flex BHKW in den Heizkreislauf.

WIe verhindert ihr, wenn das Flex BHKW steht, dass Heizungswasser durch den PWT des flex BHKWs gezogen/gedrück wird oder von selber durch zirkuliert? Problem ist dann der Abfall der Vorlauftemperatur im Wärmenetz.

Habt ihr Kugelhähne/Absperklappen mit Motorantrieb die sich automatisch schließen wenn das BHKW steht? Oder reicht eine einefache Schwerkraftbremse?

gleichzeitig wäre ein minimaler Durchlauf zur Warmhaltung des BHKW wünschenswert.

Danke vorab...

Gruß
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