Wasserstoffzugabe im Fermenter

1-stufig, 2-stufig, Rührkessel, Plug-Flow, Rühren, Heizen, Trockenvergärung und Gülle-lose Verfahren, Einbringen, Ausbringen usw..., Möglichkeiten, Probleme, Lösungen, Preise, Erfahrungen

Moderator: Biohoefe

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stogecor

Beitrag von stogecor »

Das H2 muss in die Flüssigkeit ....
Lenkgiraffe
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Beitrag von Lenkgiraffe »

von 2013 - aber sehr stimmig!

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q= ... aREaUCQlb_

keine Ahnung wie man einen link kopiert ;-)

Warum hat es sich nie richtig durchgesetzt?
gadget
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Beitrag von gadget »

stogecor hat geschrieben:
gadget hat geschrieben: Und ich dachte dass im Biogas bzw.. im Fermenter schon genügend CO2 vorhanden ist. ...
Ehrlich gesagt verstehe ich das mit der CO2 Zugabe nicht.

Die Sache mit der CO2 Anreicherung hat natürlich eine Vorgeschichte.
Als mir vor Jahren mal, nach der Zugabe von Spurenelementen, eine BGA abgestürzt ist und sich der Hersteller der Spurenelemente das nicht erklären konnte, habe ich das Rohgas analysieren lassen (mehrfach und einmal über einen Zeitraum von 14 Tagen).
Im Gas fast kein bis gar kein H2 drin.
Vor dem Absturz war der CH4 bei etwa 60 - 65 % nach dem Absturz aber bei nur noch 45%.
Wer die Schaumann Spurenelemente kennt; sind wenig Spurenelemente aber jede Menge Füllstoff. Dieser Füllstoff hatte im Gärgemisch die gleiche Wirkung wie ein Stück Würfelzucker im Weizen.
Was diese Anlage von Anderen unterscheidet ist ein Gasrührwerk.
Gas wird im Gasraum abgesaugt und am Fermenterboden wieder eingepresst. Auf dem Weg nach oben wird scheinbar ein Teil vom CO2 vom Gärgemisch aufgenommen verbindet sich mit dem noch freien H2.

PtG war 2007 noch nicht erfunden und die gänige Lehrmeinung was mehr als 1 000 ppm H2 würden die Biologie killen. Meine Idee war damals wenn normaler Weise H2 drin ist, dort aber keines dann H2 extern nachschieben.
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Nach 10 Flaschen H2 war das Gärgemisch nur noch gefärbtes Wasser.
Habe einige Videos davon, weiß aber nicht, wie man die ins Forum stellen kann.
güldner
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Beitrag von güldner »

Genau.
Als ich noch relativ unbefleckt mit Biogas und Gärrest war (2007) wollte man mir auch Wasserstoffsensoren verkaufen. H2 sollte der sicherste Nachweis sein, dass etwas mit der Biologie nicht stimmt.

Nebenbei: Ich habe mal mit Holzgas experimentiert. Dabei besteht beträchtlicher Teil der Energie auch aus erzeugtem H2.
Leider ist H2 sehr Sicherheitstechnisch sehr problematisch (Knallgas) außerdem diffundiert es durch ziemlich alles hindurch, und bildet dann außerhalb des Rohres Ex-Gemische.
Von schnellen Bastellösungen kann ich nur warnen, sonst wird uns diese Tür vielleicht vorschnell verbaut.
Küspert
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Beitrag von Küspert »

Bei Wasserstoffsystemen legt man auch kaum elastomere Leitungen. Das Zeug wuselt überall durch. Auch bei Stahl/Edelstahlleitungen gilt es die sog. "Wasserstoffversprödung" zu beachten. Dort wird Wasserstoff in die Metalstruktur des Werkstoffes eingelagert und irgendwann fällt dir das zeug auseinander.

Auch bei den Dichtstoffen sollte man auf CIIR zurückgreifen. Bei Edelstahl ist man denke ich mit min. 1.4401 gut bedient oder halt dann das gute alte 1.4571.
Hmpf :(
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C.Kaifel
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Beitrag von C.Kaifel »

Die Videos kannst ja irgendwo hochladen und den link mitteilen
gadget
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Beitrag von gadget »

Bei allem war mit Wasserstoff zu tun hatte wurde ich von der Uni Erlangen beraten.
Materialauswahl, Durchflussgeschwindigkeiten, Zündbedingungen, Amaturen, Sensoren usw.
Und trotzdem hat mir während meiner Abwesenheit ein Genie eine Rotguss Komponente ins System eingebaut.
strike
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Beitrag von strike »

@ güldner
Also musste man einen kleinen holzvergaser für Gärreste nehmen und das Gas (h2 und Co) wieder in den Fermenter pressen?
gadget
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Beitrag von gadget »

Bei dieser Gasmessung
Bild
haben wir das Gärsubstrat lediglich mit dem Gasgebläse und der Rohgaseinpressung auf 72 %CH4 gebracht.
Kann man auch am H2S wert erkennen der lediglich auf 400ppm kommt.
Ich hätte das Projekt gerne noch weiter getrieben, aber leider konnte ich mich mit meinen damaligen Partnern nicht über die weitere Vorgehensweise einigen.

Erschwerend kam noch die weite Anfahrt (150km) von meinem Wohnort zur BGA hinzu.
Auch den finanziellen Spielraum hat einer der Partner auf unerträgliche Weise ausgeschöpft (genutzt) . Mal da noch 20 000 € für Betonarbeiten, mal eine aufwändigere Steuerung statt 3 000 dann 30 000, mal noch eine fünfstellige Rechung für Ingenieur - Leistungen.
Die wurde zwar von vielen (auch aus dem Forum) vor diesem Aufschneider gewarnt, aber habe mich leider vor lauter Begeisterung für das Projekt doch zu einer Zusammenarbeit mit dem "Kätzchen" hinreißen lassen.

Entgegen der Behauptung auf der Web-site von SLP handelt es sich bei dem Gasrührwerk nicht um eine Entwicklung von besagter Firma, sondern es ging einzig und alleine darum das schon mehrfach in Biogasanlagen verbaute Gasrührwerk auf einen verkaufsfähigen Industriestandart zu bringen.
Nebenbei wollte ich noch herausfinden, was für Komponenten unbedingt nötig sind und was man sich getrost sparen kann.

Die H2 Einspeisung war nur noch das i –Püfferchen. Wollte ich schon seit 2007 mal ausprobieren.

Heute weiß ich, dass man für das Garrührwerk + H2 nur einen Bruchteil dessen benötigt, was wir eingebaut haben.
Keine teuren Ventile, keine separate Steuerung, keine 60 Gasleitungen + Düsen, keinen Kompressor für die pneumatischen Ventile, keine e-motor angetreibenen Verteiler....
Die SLP Variante wäre auf mehr als 100 000 € gekommen. Dafür hätte der gutgläubige Kunde ein störanfälliges und wartungsintensives Garrührwerk bekommen.

Eigentlich kann ein jeder der gerade seinen Fermenter entleert und sauber macht das Garrührwerk selber einbauen.
Eine Vakuumpumpe (z.B wie aus dem Güllefass) 4 Plastikrohre, 4 Düsen und einen Druckkessel mit 4 Anschlüssen und ein Druckmanometer. Noch eine Wand- oder Deckendurchführung in den Fermenter fertig.

Das einzig teure sind die (eigentlich billigen) Tellergummi – Düsen.
Nicht weil das Material so teuer ist, sondern weil mir die Formen für den Abdruck eine schöne Stange Geld gekostet haben. Darum habe ich auch keine Angst, dass mir die Teile jemand nachmacht und dann selber vermarktet. Zudem war auch die endgültige Gummizusammensetzung mit zahlreichen Versuchen sehr Zeit und Materialaufwand aufwändig.

Bild
Prototyp: Funktioniert seit 19 Jahren.....
gadget
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Beitrag von gadget »

Der hohe Methangehalt hat auch noch sehr positive Nebeneffekte:
weniger Methanschlupf bei der Verbrennung und dadurch weniger Formaldehyd im Abgas und laut BHKW - Hersteller besserer Wirkungsgrad.

Unsere Motoren 2002 und 2005 schaffen die 40mg auch ohne Entschwefelung und Kat. Aktuell knapp unter 30.
Mit Kat sollten dann auch die 20 möglich sein.
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