Spurenelementversorgung - zu viel Natrium?

Alles was mit dem eigentlichen Prozess der anaeroben Umsetzung von organischer Substanz zu tun hat sowie allgemeine Themen rund um Biogas

Moderator: Schlattmann

PeerSimon
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Spurenelementversorgung - zu viel Natrium?

Beitrag von PeerSimon »

Moin zusammen!

Ich habe eine BGA in der ich immer Probleme mit Rührfähigkeit / TS habe. Ich habe schon viel ausprobiert, komme aber nie so richtig auf nen grünen Zweig. Jetzt habe ich erstmals bei den Spurennährstoffen auch Natrium mit untersuchen lassen. 431mg/l Frischsubstanz.
Ist das schon zu viel? Habe ich da ne Hemmung? Kann man da was gegen tun?

Fermenervol. ca. 5.000m³
Input: ca. 45t Maissilage, 15t Hähnchenmist, 10-15m³ Schweinegülle (schwankt alles leicht in der Zusammensetzung)
Nachgärer 2.800m³
TS laut setzter Analyse 13,7% (war auch schon bei 15-16%)
oTS 10,8%
Glühverlust 75%
NH4 7450 mg/l (war auch schon höher, läuft aber seit 5 Jahren so)
ES 742 mg/l
PS 55 mg/l
keine weiteren Säuren nachweisbar

Spurennährstoffe: (alles mg/l)

Cobalt 0,19
Kupfer 9,55
Eisen 298
Mangan 79,3
Molybdän 0,49
Nickel 0,63
Schwefel 537
Selen 0,17
Zink 44,7
Natrium 431


Liebe Grüße!
f-mate
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Beitrag von f-mate »

Für Na gibt es keine Richtwerte, aber nur als Info: 16900 mg/kg TS war normal, dein Wert ist grob umgerechnet ca. 3000, also ganz niedrig. Nickel ist schon grenzwertig niedrig, Fe ist bisschen hoch aber auch noch in Ordnung. Die andere Werte sind auch in Ordnung.

K kann noch Probleme verursachen.
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TT-Hase
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Beitrag von TT-Hase »

Ich würd genau das Gegenteil sicher behaupten.
Nickel passt . Eisen zu wenig. Natrium optimal.

Eisen würd ich erhöhen.

Aber ich würd sagen ganz klar sagen Ammoniumhemmung und nix anderes.
stogecor

Beitrag von stogecor »

Ammoniumhemmung kann sein, hängt von der Temperatur ab- ZEOLITH würde helfen

Mangan ist extrem hoch, normalerweise sind keine Hemmungen bekannt.
Natrium ist ok,
Schwefel eher hoch!

ZINK und KUPFER sind sicher hemmend! Ein gutes Zeolit wirkt auch dahingehend. Phosphor? Kalium, sehr oft hemmt auch der Kaliumüberschuss!

Selen und Cobalt sind niedrig - bezogen auf die hohe TS.
PeerSimon
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Beitrag von PeerSimon »

Temperatur liegt bei 41-42°C
Ammonium Liegt schon immer so hoch auf Grund meines intensiven Hähnchenmist /HTK Einsatzes. Da komm ich auch nicht von runter.
Selen und Cobalt werden schon als Spurennährstoff zugersetzt.
Zink kommt nach Vermutungen aus dem Hähnchenmist (Wird ja bei der Fütterung gegen Darmkrankheiten zugegeben)
Eisen wird als Eisen-II-Chlorid zugegeben. (da kommt auch das Mangan her)
pH-Wert liegt mit 8,0 auf einem historischen Tief (lag sonst bei 8,3)
Leitfähigkeit leider lange nicht untersucht, allerdings geht mein eigenens Gerät "nur" bis 20mS. Und das steigt aus, da der Wert darüber liegt. Laut Literatur soll der ja irgendwo im 2-stelligen Bereich liegen.
Die Ausbeute als solches passt auch (laut Restgasanalyse).

Nur die Rührfähigkeit (TS-Gehalt) ist ne Katastrophe. Auch die Pumpe beschwert sich regelmäßig, dass das dickflüssige Zeug nicht zu pumpen ist.
bio-gas
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Beitrag von bio-gas »

wasser oder separieren?

war die Maissilage älter?

wir hatten die Probleme mit älterer Grassilage, die ist jetzt durch, jetzt flutschts wieder wie von alleine.....
HansJürgen
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Beitrag von HansJürgen »

Falsche Rührtechnik??

Also für den Fall eben. Was hast du denn zum rühren??
PeerSimon
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Beitrag von PeerSimon »

HansJürgen hat geschrieben:Falsche Rührtechnik??

Also für den Fall eben. Was hast du denn zum rühren??
Frag lieber nicht. Das Fermentervolumen erstreckt sich auf 2 Behälter:

F1: 1.700 m³ - 2 waagerechte KSB Amaprop 1000 1 senkrechtes Flygt TMR als Hochspüler (System BiogasNord)

F2: 3.300 m³ - 3 waagerechte Flygt TMR zzgl. 1 nachgerüsteten Paddelgigant

Fütterung beide über Stopfschnecke

bio-gas hat geschrieben:wasser oder separieren?

war die Maissilage älter?

wir hatten die Probleme mit älterer Grassilage, die ist jetzt durch, jetzt flutschts wieder wie von alleine.....
Wasser ist ne Katastrophe in der Anlage. Habe mir aber "aus Verzweiflung'" jetzt nen Separator gekauft. Der läuft jetzt seit 2 Wochen non-stop. Scheint sich langsam was zu tun.
Aber mein Bestreben ist es eigentlich, die Anlage mit möglichst wenig Technik am laufen zu haben. Mich ärgert einfach, dass ich fern ab jeden prognostizierten Betriebszustands bin..... seit Jahren. Und keiner Kann mir sagen was da hilft.... Der Separator ist für mich nur eine Bekämpfung des Symptoms, aber nicht der Ursache.
Klar hoffe ich, dass wenn ich eine bessere Durchmischung des Behälters bekomme durch den flüssigeren Inhalt, sich die Biologie auch dementsprechend einstellt...
ww
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Beitrag von ww »

Hallo,

da wir ähnliche Imputstoffe haben (allerdings nur 1/3 bei 1200 m³ FM) und auch immer über 7000 - 8000 N liegen und TS über 14 (da seit Jahren keine Gülle mehr) hier meine Erfahrungen.
Ich denke die Temperatur auf 43/44 °C mal langsam erhöhen (vielleicht im kleineren FM) wäre mal einen Versuch Wert. Wir hatten auch lange gedacht und wird überall geschrieben, das man bei dem vielen Stickstoff nicht über 42°C fahren sollte und wir strebten so 40 - 41 °C an. Aber vor 3 Jahren im Sommer sind wir mal bis 45 °C gestiegen und alles war besser. Mehr Gasertrag, niedriger Stromverbrauch...
Als wir im Winter darauf durch mangelnde Heizleistung im FM wieder auf unter 40 °C gefallen sind, gabs Rührprobleme (der Paddelgigant brauchte über 40 A) und beginnende Schwimmschichten, so das wir die Fütterung reduzieren mußten.
Wir haben letztes Jahr mal den FM nach 10 Jahren saubermachen lassen und zusätzliche Heizkreise eingebaut, so das wir den Winter auch mit 45 °C durchhalten können. Das war absolut positiv.

Gruß aus Mittelfranken
stogecor

Beitrag von stogecor »

Und viele Ablagerungen im Fermenter gefunden?
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