Finanzierung einer Biogasanlage

Erträge, Kosten, Gesamtverfahren, Teilverfahren, Komponenten, Investitionen, Betriebskosten, Faktoransprüche, Förderungen, Faustzahlen...

Moderator: Stulle

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Palle
Beiträge: 52
Registriert: 06.08.2006, 21:31

Finanzierung einer Biogasanlage

Beitrag von Palle »

Hallo,
mich würde interessieren, wie wichtig Eigenkapital für eine Biogasanlage ist. Ich arbeite momentan an verschiedenen Berechnungen für ein Projekt.
Ist es möglich eine Anlage komplett über Fördermittel und Banken zu finanzieren. Also komplett ohne Eigenkapital? Werden die Förderungen als Eigenkapital akzeptiert? Ab wann werden die Fördermittel ausgezahlt, nachdem die Planungen etc. akzeptiert und überprüft wurden?
Gibt es irgendwo ausführliche Dokumente oder Schriften zur Finanzierung einer Anlage. Wie wären die Schritte, geht man zu erst zur Bank. Was ist wichtig für eine Finanzierung? Wie werden die Mittel bereit gestellt?

bis dann

Pascale
Palle
Beiträge: 52
Registriert: 06.08.2006, 21:31

Beitrag von Palle »

hallo,
kann mir denn niemand einen tip geben, wie solch eine finanzierung abläuft und ob man auch ohne EK eine Anlage finanziert bekommt?


bis dann
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H.E
Identität bekannt
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Beiträge: 1405
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Beitrag von H.E »

Palle hat geschrieben:hallo,
kann mir denn niemand einen tip geben, wie solch eine finanzierung abläuft und ob man auch ohne EK eine Anlage finanziert bekommt?


bis dann
Hallo ,
klar ist es möglich eine Anlage komplett über Banken zu finanzieren.
Hier brauchst Du jedoch eine motivierte Bank und vor allem einen Sachbearbeiter der persönlich von dir überzeugt ist.
Desweiteren ist natürlich das Thema Sicherheiten wichtig.
Mit ein wenig Glück (gerade bei Nawaro Anlagen) wird dir die Hälfte des angesetzten Wertes angerechnet.
Der Rest muß durch Hof und Land gedeckt sein oder Lebensversicherungen?!
Keiner sagt es doch ein Großteil aller Banken ist komplett fremdfinaziert.
Ich halte auch mehr davon intensiver in die Fremdfinazierung zu gehen(so es die Wirtschaftlichkeitsberechnung erlaubt) als eine halbfertige Anlage hinzustellen die stück für stück fertig gestellt wird.
Die Gelder die man nämlich hinten heraus verliert sind doch meist deutlich höher als das was man vorher gespart hat.
Gruß
role1501
Beiträge: 4
Registriert: 08.10.2006, 14:05

Beitrag von role1501 »

Palle hat geschrieben:hallo,
kann mir denn niemand einen tip geben, wie solch eine finanzierung abläuft und ob man auch ohne EK eine Anlage finanziert bekommt?


bis dann
Hallo,

meiner (leidvollen und schmerzhaften) Erfahrung nach, ist es heute schwieriger denn je, solche Investitionsvorhaben über den klassischen bankfinanzierten Weg durchzuführen (Basel II läßt grüßen).
Entweder dem Betreiber fehlt das erforderliche Eigenkapital oder die entsprechenden Sicherheiten oder die Bank bewertet beides mit irrationalen Abschlägen; sicherlich zum Teil auch, weil sie das zugrunde liegende Geschäft nicht versteht oder nicht verstehen will!

Wir sind im Moment dabei private Investorenmodelle durchzuführen, bei denen im günstigsten Fall weder Eigenkapital noch Sicherheiten notwendig sind.
ffbler
Beiträge: 7
Registriert: 20.10.2006, 16:53

Beitrag von ffbler »

hallo,

plane zur zeit selber einer biogasanlage.

Meine einschätzung ist, dass es ohne eigenkapital keine möglichkeit gibt eine anlage zu finanzieren. Die (normalen) banken wollen immer sicherheiten und das geht nur über eigenkapital oder so dinge wie häuser, grundstücke etc.

Ausnahmen hiervon sind höchstens risikokapitalgeber, die sollte man aber vergessen. Das ist ne andere liga.

Man muß dabei die denkweiße einer bank verstehen. Die haben immer im hinterkopf das ein vorhaben scheitert und pleite geht. Jetzt kann sich keine bank einen totalausfall leisten und muß auf irgendetwas "sicheres" zurückgreifen um ihren schaden zu minimieren. Und das ist eigenkapital oder andere sicherheiten.

Die förderungen sind kein eigenkapital. Das sind ja auch kredit z.b. von der KfW. Die müssen ja zurückgezahlt werden.

Hier scheint es mir aber an betriebswirtschaftlichem hintergrundwissen zu fehlen, was eigenkapital ist und vorallem woher man eigenkapital bekommt.

Man kann eigenkapital nämlich auch "einsammeln". So wie role1501 schon schreibt. Man sucht Investoren. Z.b. beteiligen sich privatpersonen an dem eigenen unternehmen. Das geld gilt als eigenkapital. Oder man gründet eine AG. Gibt somit Aktien heraus. Das ist den ebenfalls eigenkapital obwohl es von "fremden" leuten kommt.

Beispiele für Finanzierung von Biogasanlagen: http://www.greencity-energy.de/index.ph ... kach/63/0/ hier der prospekte lesen

http://www.corntec-energie.de/service/downloads/
Palle
Beiträge: 52
Registriert: 06.08.2006, 21:31

Beitrag von Palle »

Hi,
das Thema ist schon gar nicht mehr aktuell, aber trotzdem besten Dank.
Die theoretische Finanzierungsfrage ist längst geklärt. Meines Wissens nach gibt es Förderung, welche konkret zur Finanzierung von EK gedacht sind, bzw von einigen Banken als EK betrachtet werden. Bei einem Bekannten wurde es z.B. als EK gewertet. Darum meine Frage.

bis dann
ffbler
Beiträge: 7
Registriert: 20.10.2006, 16:53

Beitrag von ffbler »

hi,
jetzt würde mich aber interessieren welche fördermittel das genau sind die auch als EK angesehen werden. Hab davon noch nix gehört und das könnte für mich interessant sein.

danke
ken
Beiträge: 9
Registriert: 12.12.2007, 09:32

Abtretung von Strom Einspeiseerlösen

Beitrag von ken »

Liebe Forumler,

ein "Branchenkollege" ist in der Finanzierungsplanung seiner Biogasanlage.
Dabei möchte seine Bank zur Sicherung ihrer Ansprüche, die Abtretung der Strom-Einspeiseerlöse bzw. der Vergütungsansprüche gegen den Netzbetreiber.
So weit, so normal. (wie auch bei uns)

Darüber hinaus beinhaltet der Passus aber auch die Abtretung für bestehende un künftige bedingte und befristete Forderungen die aus der gesamten Geschäftsverbindung der Bank gegen den Kreditnehmer bestehen - also auch für sachfremde (künftige und alte) Kredite die in keinem sachlichen Zusammenhang mit der Finanzierung der Biogasanlage stehen.

Imo absolut nicht vertretbar. Dien Bank sagt aber, dass solche Vereinbarungen normal sind bei der Finanzierung von solchen Projekten.
Nun die Frage, habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht bzw. haltet ihr die Abtretungsvereinbarung in diesem Umfang für rechtens bzw. angemessen?
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