Beschickungszeiten für optimalen Prozess

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Moderator: Biohoefe

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TT-Hase
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Beschickungszeiten für optimalen Prozess

Beitrag von TT-Hase »

Früher wurden ja die meisten Biogasanlagen nur ca. zweimal täglich oder so beschickt.
Heutzutage meist stündlicher oder öfter.
Was spricht für noch öfteres beschicken z.b. jede 15 Minuten bzw. was spricht dagegen?
Wie häufig beschickt ihr denn eure Anlagen?
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extra-wurst
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Beitrag von extra-wurst »

moin

einmal je Stunde und Fermenter während der Rührphase.
Grüße aus der Heide
papp
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Beitrag von papp »

Wegen der Stromspitzen machen wir es so, erst Rühren dann Befüllen dann nochmal Rühren. Da beide Fermenter vom gleichen Mischer beschickt werden können sie, wegen der Wiegegenauigkeit, nicht gleichzeitig befüllt werden.
Bio-Sven
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Beitrag von Bio-Sven »

Moin!

Allgemein kann man wohl sagen, daß es für eine gleichmäßige Prozessführung besser ist, die tägliche Subtratmenge in vielen kleineren Portionen über den Tag verteilt zu dosieren. Das erfordert für das Einmischen weniger Energie, ist in Hinsicht auf die Bildung von Schwimmschichten günstiger und auch die Bakterien honorieren es mit einer gleichmäßigen Gasproduktion, da man eine homogenere Mischung im Fermenter erzeugen kann.

Gruß aus Hamburg

Sven
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TT-Hase
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Beitrag von TT-Hase »

@Bio-Sven:
Ja klar dasdenk ich mir ja auch. ICh fahre momentan die Dosierung alle 30 Minuten, also denkst du das alle 15 Minuten noch besser wäre. Rein vom Spitzenstromverbrauch bzw. allegemeinem Stromverbrauch usw. spielt es bei mir keine Rolle.
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H.E
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Beitrag von H.E »

moin,
ich würde generell sagen,so viele Intervalle wie möglich,
jedoch unter Berücksichtigung der Spitzenlast und o allem im Winter der Berücksichtigung der Fermenterteperatur.
Viele vergessen den zweitgenannten Aspekt doch zu häufig.
Gruß
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TT-Hase
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Beitrag von TT-Hase »

Wie meinst du das mit der Temperatur. "Abkühlen" tut er ja eigentlich nur weil du kaltes Futter mit zugibst und nicht wegen dem öfteren Intervall oder?
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extra-wurst
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Beitrag von extra-wurst »

Jepp,

aber stündlich 400 Kg kaltes Futter dürfte einen anderen Effekt haben als 4 Tonnen alle zehn Stunden. :?
Grüße aus der Heide
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H.E
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Beitrag von H.E »

Hallo,
zuerst einmal muß ich Extra-wurst"s Aussage unterstreichen.
@TT-Hase:
Wir reden halt viel über die Fütterung,die Biologie,jedoch zu wenig über die Basis-"das Millieu"!
Absoluten Vorrang sollte immer die Fermentertemperatur haben!!
Ich will hier nicht gleich vom "umkippen" reden,jedoch auf Gasverluste hinweisen die enstehen können.
Die Abbaugeschw. nimmt ab.(Viel fangen hier an vor lauter Panik noch mehr zu füttern,bzw. zu überfüttern)
Umso kürzer nun noch die Verweilzeiten sind umso größer ist die Gefahr der mangelhaften Aufschlüsselung.
Bei kurzen Verweilzeiten empfehle ich übrigends Nachgärer und Endlager als einen Behälter auszuführen was die Verluste dann noch ein wenig in Grenzen hält.
Viele sprechen gerne von über 95 Prozent Anlagenauslastung ,beziehen dies aber ausschließlich auf ihren Motor und Fermenterraum.
Als Basisvergleich finde ich viel interessanter einen Energievergleich aufzustellen zw. eingebrachter Energie (Input) und prod. Energie.
Besitzt man eine Gasmengenzählung und nutzt zur Berechnung den resultierenden Wirkungsgrad des Motors kann man leicht zu einem Ergebnis kommen.(Nur mit guter Analyse des Gesamtpaketes kann man das letzte Quentchen herauskitzeln).
Gruß
papp
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Beitrag von papp »

Gehe davon aus dass, solange sich die Zufütterungsgaben im einstelligen Promillebereich bewegen, Temperaturdifferenzen nicht relevant sind. Auf der anderen Seite werden Gasverluste in temperierten, vorgeschalteten, Hydrolysevorgruben oft unterschätzt ...
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