Kosten Silomais
Moderator: Stulle
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Hallo!
Ich schreibe gerade eine Diplomarbeit über Biogas aus NAWAROs. Weiß jemand welche Bewirtschaftungsformen, Maschinen und Schlaggrößen Herr Keymer in seinem Artikel in der BLW zugrunde legt? Bei meinen Berechnungen komme ich auf geringere Kosten, habe mich aber auch für ein Verfahren ohne pflügen und, da es sich um Substrate für eine Biogasanlage handelt, fast ausschließlich Düngung mit Gärrest entschieden.
Ich schreibe gerade eine Diplomarbeit über Biogas aus NAWAROs. Weiß jemand welche Bewirtschaftungsformen, Maschinen und Schlaggrößen Herr Keymer in seinem Artikel in der BLW zugrunde legt? Bei meinen Berechnungen komme ich auf geringere Kosten, habe mich aber auch für ein Verfahren ohne pflügen und, da es sich um Substrate für eine Biogasanlage handelt, fast ausschließlich Düngung mit Gärrest entschieden.
- Schlattmann
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Hallo!
Kalkulationen basieren immer auf Annahmen und Unterstellungen und geben primär eine zu erwartende Größenordnung an. Bei gleichbleibenden Annahmen können dann verschiedene Substrate/Produktionsverfahren etc... in ihrer relativen Vorzüglichkeit verglichen werden...oder wie sich die Änderung einer Annahme bei gleichbleibenden anderen Annahmen auf das Kalkulationsergebnis auswirkt.
Das absolute Ergebnis einer Kalkulation kann sich je nach Ertrags- und Kostenlage von Region zu Region und Betrieb zu Betrieb durchaus unterscheiden. Wichtig ist wie gesagt erstmal die Größenordnung und die relative Einordnung zu Alternativen.
Dann eine Zahl blind zu übernehmen und mit der Anzahl einzubringender ha zu multiplizieren ist sicherlich nicht ratsam. Wichtiger ist die Kalkulation zu verstehen und den eigenen betrieblichen Gegebenheiten anzupassen. Ob jetzt z.B. 1,5 Akh/ha mehr oder weniger zur Substratbereitstellung benötigt wird oder nicht wird sich sicherlich weniger stark auswirken als wenn der regional zu erwartende Durchschnittsertrag 10% von der Referenzkalkulation abweicht.
In dem weiter oben angesprochenen Artikel von Herrn Schilcher wird von variablen Produktionskosten beim Mais in Höhe von 795 €/ha ausgegangen.
Saat mit Einzelkornsägerät, min. Düngung, Häckseln und Einlagerung im Flachsilo durch Lohnunternehmen/Maschinenring. Arbeitszeitbedarf 13,2 Akh/ha (insgesamt). Dazu kommen dann noch Silo-, Transport- und Gemeinkosten.
Die den weiter oben angegeben Bereitstellungskosten zugrundeliegenden Kalkulationen kommen aus Bayern und sind somit wohl eher einer kleinstrukturierten Agrarstruktur zuzuordnen. Es wäre sicherlich interessant verschiedene Annahmen, Kalkulationsansätze, und Ergebnisse mit regionalem Bezug zu vergleichen.
Kalkulationen basieren immer auf Annahmen und Unterstellungen und geben primär eine zu erwartende Größenordnung an. Bei gleichbleibenden Annahmen können dann verschiedene Substrate/Produktionsverfahren etc... in ihrer relativen Vorzüglichkeit verglichen werden...oder wie sich die Änderung einer Annahme bei gleichbleibenden anderen Annahmen auf das Kalkulationsergebnis auswirkt.
Das absolute Ergebnis einer Kalkulation kann sich je nach Ertrags- und Kostenlage von Region zu Region und Betrieb zu Betrieb durchaus unterscheiden. Wichtig ist wie gesagt erstmal die Größenordnung und die relative Einordnung zu Alternativen.
Dann eine Zahl blind zu übernehmen und mit der Anzahl einzubringender ha zu multiplizieren ist sicherlich nicht ratsam. Wichtiger ist die Kalkulation zu verstehen und den eigenen betrieblichen Gegebenheiten anzupassen. Ob jetzt z.B. 1,5 Akh/ha mehr oder weniger zur Substratbereitstellung benötigt wird oder nicht wird sich sicherlich weniger stark auswirken als wenn der regional zu erwartende Durchschnittsertrag 10% von der Referenzkalkulation abweicht.
In dem weiter oben angesprochenen Artikel von Herrn Schilcher wird von variablen Produktionskosten beim Mais in Höhe von 795 €/ha ausgegangen.
Saat mit Einzelkornsägerät, min. Düngung, Häckseln und Einlagerung im Flachsilo durch Lohnunternehmen/Maschinenring. Arbeitszeitbedarf 13,2 Akh/ha (insgesamt). Dazu kommen dann noch Silo-, Transport- und Gemeinkosten.
Die den weiter oben angegeben Bereitstellungskosten zugrundeliegenden Kalkulationen kommen aus Bayern und sind somit wohl eher einer kleinstrukturierten Agrarstruktur zuzuordnen. Es wäre sicherlich interessant verschiedene Annahmen, Kalkulationsansätze, und Ergebnisse mit regionalem Bezug zu vergleichen.
MfG, Markus Schlattmann
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- Schlattmann
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Das ist mir jetzt auch nicht so ganz klar..in dem Artikel ist von Flächenprämien keine Rede, dafür aber von Pachtkosten. Der angegebene Rohstoffkostenpreis ist mit ca. 33€/t auch um 5€/t teurer als in dem Artikel von Schilcher aus dem BLW (und hier ist explizit angegeben, dass eine Pacht in Höhe der Flächenprämie angenommen wird (sich also gegenseitig aufheben)).
Die Kostendifferenz könnte also durch ein Anrechnen von Pachtkosten bei Weglassen der Flächenprämie entstanden sein.
Doch wie Herr Keymer im Abschluss sagt: "Ob es sich wirklich lohnt NawaRo zu vergären, lässt sich pauschal nicht beantworten. Da hilft nur das Eine: 'Rechnen'!". Wie oben erwähnt, ist es zweckmäßig zu versuchen eine Kalkulation und die eingeflossenen Parameter und Annahmen zu verstehen und auf eigene Begebenheiten abzustimmen. Ein blindes Übernehmen von Zahlen (hier z.B. 28€/t oder 33€/t für "Subtratbereitstellungskosten") führt, wenn man den Rest seiner Gesamtkalkuzlation nicht entsprechend anpasst und hinterfragt, bei mehreren ha und mehreren Tonnen durchaus zu einer ordentlichen Verschiebung. Insofern war das angesprochene Thema der "Flächenprämie" ein ganz hilfreiches Beispiel.
Die Kostendifferenz könnte also durch ein Anrechnen von Pachtkosten bei Weglassen der Flächenprämie entstanden sein.
Doch wie Herr Keymer im Abschluss sagt: "Ob es sich wirklich lohnt NawaRo zu vergären, lässt sich pauschal nicht beantworten. Da hilft nur das Eine: 'Rechnen'!". Wie oben erwähnt, ist es zweckmäßig zu versuchen eine Kalkulation und die eingeflossenen Parameter und Annahmen zu verstehen und auf eigene Begebenheiten abzustimmen. Ein blindes Übernehmen von Zahlen (hier z.B. 28€/t oder 33€/t für "Subtratbereitstellungskosten") führt, wenn man den Rest seiner Gesamtkalkuzlation nicht entsprechend anpasst und hinterfragt, bei mehreren ha und mehreren Tonnen durchaus zu einer ordentlichen Verschiebung. Insofern war das angesprochene Thema der "Flächenprämie" ein ganz hilfreiches Beispiel.
MfG, Markus Schlattmann
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Hallo,
Bei solch einer Kalkulation -> Maissilage: 32,9 €/t bei 450 dt/ha wirds aber schon sehr schwierig. Die fontfinanzierten Anlagen, bzw. deren Betreibergesellschaften bieten ca. 24-26 Euro/t fertig silierte Ware. Und es sind nicht wenige Landwirte, die solche Lieferverträge unterzeichnen. Mich würde eine genaue Berechnung interessieren. Bei einer Vollkostenrechnung eines Beraters war von 27 Euro die Rede.
Gruß, Sven
Bei solch einer Kalkulation -> Maissilage: 32,9 €/t bei 450 dt/ha wirds aber schon sehr schwierig. Die fontfinanzierten Anlagen, bzw. deren Betreibergesellschaften bieten ca. 24-26 Euro/t fertig silierte Ware. Und es sind nicht wenige Landwirte, die solche Lieferverträge unterzeichnen. Mich würde eine genaue Berechnung interessieren. Bei einer Vollkostenrechnung eines Beraters war von 27 Euro die Rede.
Gruß, Sven
Hallo Sven,
vielleicht hilft Dir der Artikel von Herrn Keymer, der im Bayerischen Wochenblatt erschienen ist, weiter.
http://www.lfl.bayern.de/arbeitsschwerp ... _2_0_4.pdf
Viele Grüße
aschmann
vielleicht hilft Dir der Artikel von Herrn Keymer, der im Bayerischen Wochenblatt erschienen ist, weiter.
http://www.lfl.bayern.de/arbeitsschwerp ... _2_0_4.pdf
Viele Grüße
aschmann
- extra-wurst
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moin
Ich habe hier in direkter Nachbarschaft eine gewerbliche NaWaRo-Anlage mit zur Zeit 1,2 MW el.Leistung.
Der Rohstffinput wird vertraglich mit Landwirten im näheren Umkreis geregelt. Benötigt wurden im ersten Jahr etwa 800ha Silomais, der Auszahlungspreis lag bei 32%TS um die 23,50 € frei Betriebsstätte. Das Angebot überstieg die Nachfrage um das 2,5 - fache.
Ich kaufe zur Zeit Silomais frei Anlage für 20€.
Grüße aus der Heide
Hagen
Ich habe hier in direkter Nachbarschaft eine gewerbliche NaWaRo-Anlage mit zur Zeit 1,2 MW el.Leistung.
Der Rohstffinput wird vertraglich mit Landwirten im näheren Umkreis geregelt. Benötigt wurden im ersten Jahr etwa 800ha Silomais, der Auszahlungspreis lag bei 32%TS um die 23,50 € frei Betriebsstätte. Das Angebot überstieg die Nachfrage um das 2,5 - fache.
Ich kaufe zur Zeit Silomais frei Anlage für 20€.
Grüße aus der Heide
Hagen
Da wir in der glücklichen Situation sind, selber genügend Flächen zur Verfügung zu haben und daher nicht auf Zukauf angewiesen sind, wollen wir eigentlich "nur" unter 20 Euro frei Anlage bieten/ausgeben. Darüber bauen wir selber an. Im Hinterkopf dabei immer der Versuch, die Pachtpreise nicht so extrem steigen zu lassen.
Hallo Hagen,extra-wurst hat geschrieben:moin
Ich habe hier in direkter Nachbarschaft eine gewerbliche NaWaRo-Anlage mit zur Zeit 1,2 MW el.Leistung.
Der Rohstffinput wird vertraglich mit Landwirten im näheren Umkreis geregelt. Benötigt wurden im ersten Jahr etwa 800ha Silomais, der Auszahlungspreis lag bei 32%TS um die 23,50 € frei Betriebsstätte. Das Angebot überstieg die Nachfrage um das 2,5 - fache.
Ich kaufe zur Zeit Silomais frei Anlage für 20€.
Grüße aus der Heide
Hagen
800 ha Silomais entsprechen bei einer schlechten Ernte von 40 t/ha immer noch 32000 t Frischmasse.
Wie kommt es ,dass die Anlage soviel benötigt?
Bei 1,2 MWel würde ich von ca. 23500 -25000 t maximal ausgehen!
allerdings muß ich sagen das 20 Euro für eine Tonne Mais schon fein klingt!
Wie wird bei euch (@alle) abgerechnet?
Nur pro Tonne,oder aber über die 6 Cent?
Ich stelle mir folgendes Modell vor wie es A.Rugen in Veröffentlichungen schon erläutert hat.
Aufgrund der theor. Gasausbeute wird das potentielle Energievermögen des angelieferten Silomais berechnet und dann mit 6 Cent multipliziert.
Ich habe schon viele Szenarien durchgerechnet und man kommt in der Regel immer zw. 19 -26 Euro hin.
Die sog. Win-Win Situation ist vor allem für den Betreiber eine aus meiner Sicht sichere Sachen!
Gruß