Erfahrungsaustausch Laborergebnisse

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Moderator: Schlattmann

Energie
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Beitrag von Energie »

Hallo,

interessant, das auch bei dir der Ph-Wert in einem ähnlichen Bereich ist.
Der TS-Gehalt an sich ist in Ordnung. Liegt normal zwischen 8,5 und 9,5
Durch die "schlechte" Viskosität im Fermenter ist die Rührwirkung jedoch schon grenzwertig...
Eisenhydroxid zur Bindung von Schwefel wird bereits eingesetzt.
Habt ihr einen Rotocut oder Gorator im Einsatz?

Nochmals zur Analyse

Kann jemand bestätigen, dass das gestörte Kohlenstoff / Stickstoff Verhältnis Auswirkungen auf die Viskosiät / Rührbarkeit hat?
bio-gas
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Beitrag von bio-gas »

Wie lange läuft denn die Anlage schon? Rezirkuliert ihr? bei uns war nach einiger zeit eine Konzentrierung der nicht abbaubaren Fasern festzustellen, die langsam aber sicher zu einem nicht mehr rührfähigem Gemisch geführt hat. Seperator vor das Endlager und seitdem keinen größeren Ärger mehr. fahren aber auch 15-16ts, allerdings sind die langen Fasern herausseperiert, daher niedrige viskosität...
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Kohl
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Beitrag von Kohl »

Die Aussagen von Norbert passen 100%.
Mich wundert bei euch der niedrige TS Gehalt. Wie und in welcher Behälterhöhe werden die Proben gezogen? Läuft der Stabmixer in oberen festen Schicht?
Kurzfristig würde wohl ein geringer Schroteinsatz eine Verbesserung bringen.
In einer ähnliche Situation haben wir vor einigen Jahren mit dem Einsatz von Enzymen sehr schnelle und gute Erfahrungen gemacht.
Wer wenn nicht wir ?
Wann, wenn nicht jetzt?
papp
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Beitrag von papp »

Kohl hat geschrieben:Die Aussagen von Norbert passen 100%.
Mich wundert bei euch der niedrige TS Gehalt. Wie und in welcher Behälterhöhe werden die Proben gezogen? Läuft der Stabmixer in oberen festen Schicht?
Kurzfristig würde wohl ein geringer Schroteinsatz eine Verbesserung bringen.
In einer ähnliche Situation haben wir vor einigen Jahren mit dem Einsatz von Enzymen sehr schnelle und gute Erfahrungen gemacht.
Das mit den Enzymen ist "mit Vorsicht zu geniessen".
Bei hoher Dosierung kann man damit ne regelrechte Phasentrennung provozieren d.h oben dünn und unten ne Sinkschicht.
Energie
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Beitrag von Energie »

Hallo,

Die Anlage läuft nun im 7. Jahr.
Der Stabmixer arbeitet aufgrund der Bauweise ausschließlich in der oberen Schicht.
Es werden 5-6 Einzelproben aus dem unteren Teil des Fermenters gezogen und zu einer Probe zusammengemischt.
Rezirkuliert wird nur das nötigste.

Welche Art von Enzymen hattest du? (Gerne per PN)
Wirkt sich der Einsatz von Getreideschrot nicht negativ auf die C/N Bilanz aus?
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Kohl
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Beitrag von Kohl »

Bei deiner Probenahme sehe ich ein Problem. Der TS Gehalt wird wohl im oberen Behälterbereich deutlich höher liegen. Somit werden auch die anderen Parameter nicht mit der untersuchten Probe übereinstimmen. Bei fasriger Struktur und Neigung zu Schwimmdecke tippe ich auf einen Wert über 12 % TS.
Besteht die Möglichkeit, den Füllstand im Behälter abzusenken, damit das Paddelrührwerk die Schwimmdecke mit nach unten zieht?

Die Fütterung von Getreideschrot war bei uns immer problemlos. Der Einsatz darf natürlch nicht zu schnell gesteigert werden, da die Umsetzung sehr schnell erfolgt.

Wir hatten über Jahre gute Erfahrungen mit den Enzymen Methaplus in Pulverform gemacht. Die Formulierung soll aber zukünftig nur noch in flüssiger Form erfolgen. Der erste Einsatz davon läuft seit Hernst und gefällt uns leider nicht so gut.
Haben andere User ähnliche Erfahrungen gemacht?
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Norbert
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Beitrag von Norbert »

@energie: der pH liegt bei uns bei 8,1 bis 8,3!
Wir haben Flüssigfütterung mit Rotocut - dadurch überhaupt keine Probleme mit dem Rühren zumal der 1.Fermenter noch ein Pfropfenströmer ist.
Die Fütterung ist hinsichtlich der Rührbarkeit der Behälter wirklich bestens geeignet (hat aber dann wieder andere Nachteile !)

Hast du den Behälter in den 7 Jahren nun schon mal leer gemacht?!

Kann man den Stabmixer nicht mal provisorisch nach unten stellen und 2 Tage durchrühren, ob sich was löst? oder so nen Güllemixer kommen lassen? vielleicht bringt das ja mal wieder Platz und bessere Homogenität! und danach weisst du auf jeden Fall, ob es sich lohnt mal alles zu reinigen - ich hab schon von Einigen gehört, die nach der Fermenterreinigung sagten, dass sie es schon viel früher machen hätten sollen, weil alles wieder runder läuft!

Hast du keine Probleme, die Temperaturen im Winter zu halten?
Christian73
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Beitrag von Christian73 »

Hallo Energie,

ich hatte voriges Jahr ähnliches im Fermenter. Wie sind denn deine Rührzeiten? ich hab nen 16/6 mit einem Paddel 15kW und einem Stabmixer Suma 15kW. Ich habe damals beim Paddel 10Min gerührt und 20Min Pause, Stabmixer 8Min Rühren 22min Pause und diese sind miteinander gelaufen. Ich hatte letztes Jahr im Jan den Eindruck das der Fermenter nicht richtig druchgerührt war, er reagierte auch von den Gasqualitäten her recht schnell und kräftig auf die Fütterung was ich dann auf wenig nutzbares Behältervolumen infolge schlechter Durchmischung zurückführte.
Ich habe dann die Rührzeiten auf 20 Min Rühren /10Min Pause (Paddel) und 10Min Rühren / 20 Min Pause (Stabmixer) hochgenommen und habe sie nicht mehr miteinander sonder hintereinander laufen lassen. Durch die Aktion ist der TS Gehalt im Fermenter von 11,0 auf 9,5 heruntergegangen und die Stromaufnahme vom Paddler von 28 bis 30 A auf 22 A.
Wenn du einen 1800m³ Fermenter hast ist es wohl ein 20/6 die ist ein Paddler etwas wenig man sollte die Rührwerke solange laufen lassen bis sich der Inhalt sauber dreht und dann vielleicht noch ein bisschen länger.

Gruß Christian
Daniel Preißler
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Beitrag von Daniel Preißler »

Energie hat geschrieben:
Was sagen die Profis zu den Werten?


Parameter

Essigsäureäquivalent ----- 1919 mg/kg FM
Essigsäure ----- 466 mg/kg FM
Propionsäure ----- 1330 mg/kg FM
Summe Buttersäuren ----- 117 mg/kg FM

Trockensubstanz ----- 8,44 %
organische Trockensubstanz ----- 6,45 % FM
organische Trockensubstanz ----- 76,5 %TM
PH ----- 7,91
Leitfähigkeit ----- 19,4 mS/cm
Redox Wert ----- -340 mV

FOS ----- 3689
TAC ----- 17158
FOS/TAC ----- 0,22

Pufferkapazität ----- 343 meq/l
Gesamtstickstoff ----- 5,5 g/kg FM
Ammoniumstickstoff ----- 2,84 g/kg FM
Gesamtschwefel ----- 1,62 g/kg FM
C : N : P : S Verhältnis ----- 184:23:1:3

anbei die Werte
P----- 455 mg/kg FM
K----- 4430 mg/kg FM
Mg----- 207 mg/kg FM
Ca----- 571 mg/kg FM

Eisen----- 39,8 mg/kg FM
Mangan----- 8,76 mg/kg FM
Zink----- 1,84 mg/kg FM
Kupfer----- 1,21 mg/kg FM
Nickel----- 1,03 mg/kg FM
Natrium----- 205 mg/kg FM
Cobald----- 0,114 mg/kg FM
Molybdän----- 1,38 mg/kg FM
Wolfram----- 2,3 mg/kg FM
Selen----- 0,295 mg/kg FM
Die Antwort auf die Frage zu den Analysewerten ist eine einfache - man sollte unbedingt das Labor wechseln, oder mindestens noch mal eine Probe auf Kosten des Labors einsenden. Selbst wenn jemand ohne jegliche Kenntnisse die Nährstoffkonzentrationen manipulieren würde, käme man nie auf diese Werte. Somit erübrigt sich meiner Meinung nach eine Diskussion über andere ermittelte Analysewerte.
Gülle ist kein notwendiges Übel!
bofraluda
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Beitrag von bofraluda »

papp hat geschrieben:
Kohl hat geschrieben:Die Aussagen von Norbert passen 100%.
Mich wundert bei euch der niedrige TS Gehalt. Wie und in welcher Behälterhöhe werden die Proben gezogen? Läuft der Stabmixer in oberen festen Schicht?
Kurzfristig würde wohl ein geringer Schroteinsatz eine Verbesserung bringen.
In einer ähnliche Situation haben wir vor einigen Jahren mit dem Einsatz von Enzymen sehr schnelle und gute Erfahrungen gemacht.
Das mit den Enzymen ist "mit Vorsicht zu geniessen".
Bei hoher Dosierung kann man damit ne regelrechte Phasentrennung provozieren d.h oben dünn und unten ne Sinkschicht.
Bei mir war das Problem nach Enzymeinsatz andersrum Phasentrennung unten dünn oben Schwimmschicht musste sogar externen Güllemixer ranholen,was mich nur wundert ist der geringe Gasertrag bei soviel Input ,die 330kw müssten ja schon fast ohne Putenmist kommen,ich füttere 7t Mais und 2t Gras (Rundballen) und ereiche 200-210kw.
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