N-Verhältnis im Gärrest

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Moderator: Schlattmann

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Cinimod

N-Verhältnis im Gärrest

Beitrag von Cinimod »

Hallo,

weiß vielleicht jemand, wie ich näherungsweise oder sogar ziemlich genau von meinem TS-Gehalt im Gärrest und einer bestimmten Menge Stickstoff auf die Verteilung nach der Separation schließen kann?

Ist ja nicht so einfach, weil ja der Stickstoff teilweise gelöst und teilweise nicht gelöst da ist, oder?

Was für eine Rolle spielt hier der NH4-Gehalt, oder kann ich das einfach über eine Summenbilanz machen?

Liege ich komplett falsch?
gadget
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Beitrag von gadget »

Der NH4 Gehalt ist nur ein Wert von ingesamt 3 Faktoren, die den org. Stickstoffgehalt ausmachen.
Je nach Temperatur und pH-Wert und natürlich NH3/4 verändert sich der Wert in 10Prioden, ein kleiner Meßfehler oder eine Meßungenauigkeit und du bekommst Abweichungen von einer oder mehreren Kommastellen.
Hinzu kommt der mineralisierte N - Anteil, der unberücksichtig bliebt....

Die Firma Zunhammer hat für die Gülleausbringung ein (in meinen Augen schlüssiges) System eintwickelt, das den N - Anteil innerhalb von Sekundenbruchteilen erfassen und verarbeiten kann. Ist aber nicht ganz billig um die 35 000€.

Der N-Anteil in der Gülle ist bei mir identisch mit dem N-Anteil vom Separierten, Der TS dürfte also nicht eine allzu grosse Rolle spielen.

...Gadget
Cinimod

Beitrag von Cinimod »

Danke an gadget für die Hilfe.

Weitere Fragen.....

Kann ich von meinen Inputstoffen überschlägig auf das Verhältnis fester TS zu gelöster TS schließen?
Gelöste TS ist ja beim Rühren kein Thema, oder?

Was baut sich im Fermenter mehr ab, fester oder gelöster TS?

NPK ist zu wie viel Prozent gelöste TS?
Welches Element aus der Elementaranalyse ist noch wichtig, um Aussagen darüber machen zu können? Calcium?


NPK wird relativ "inert" durch den Fermenter durchgeschläußt, oder?
Latze
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Beitrag von Latze »

Hallo Diplomand

...für Substrate gibt es sogenannte Fugatfaktoren, nach denen du die Gärrestmenge eines Einsatzsubstrats abschätzen kannst.
Eine andere Methode ist auszurechnen, wieviel Gas aus einer Menge Substrat kommt, diese Masse vom Substrat abziehen und du hast die Gärrestmenge. Da nur aus der oTS Gas kommt kann man dann auch relativ leicht den TS Gehalt des Gärrests errechnen
Beispiel:
100kg einer Maissilage mit 32%TS und 95% oTS enthalten also 68kg Wasser, 32kg TS wovon 30,4kg oTS und 1,6kg Asche sind. Wenn jetzt 85% (25,8kg) dieser oTS abgebaut werden hast du am Ende des Vergärungsprozesses noch 4,6kg oTS + 1,6kg Asche und die 68kg Wasser. Ergibt also 74,2kg Fugat mit 8,3% TS, die sich in 74% oTS und 26% Asche aufgliedert.

Ich denke, dass nur gelöste TS zu Gas werden kann, da die Methanbakterien ja nur aus Essigsäure Methan bilden können. Logischerweise wird dadurch nur die gelöste TS abgebaut und die nicht gelöste TS muss noch aufgeschlossen (gelöst) werden...

Phosphor und Kalium durchwandern nahezu vollständig den Fermenter, bei Stickstoff gibt es geringe Verluste in Form von Ammoniak, das sich dann mit Schwefelwasserstoff als Ammoniumsulfat ganz gerne auch an Edelstahlteilen einer Auspuffanlage vergeht...

Welche Nährstoffzusammensetzung ein Gärrest aus reiner Maissilage hat würde mich allerdings interessieren und wie das aussieht, wenn man Zuckerrüben dazu gibt... hat dazu jemand Daten?

Schöne Grüße,

Latze
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