Aktuelle Analysenergebnisse diskutieren

Am anaeroben Abbauprozess beteiligte Mikroorganismen, Milieuansprüche, Forschung und Erkenntnisse, Inokula, Pathogene und Hygienisierung...

Moderator: Schlattmann

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TT-Hase
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Aktuelle Analysenergebnisse diskutieren

Beitrag von TT-Hase »

Ich habe gestern mal aktuell ne Analyse vom fermenter machen lassen. Hier die Werte aus dem Fermenter:

TS 9,85 %
oTS 7,57 %
OTS 76,8 % der TS
ph 7,92
Essigsäure 851 mg/kgOS
Propionsäure 185 mg /kgOS
restliche Säuren 0

NH4-N 3,3 kg /tOS

Also soweit läuft eigentlich alles ganz gut, war merh ne Routineanalyse. Was mich natürlich etwas beunruhigt ist der hohe Ammonium und ph Wert bei 25 % Rindergülle 13 % Hühnerkot, 10 %Grassilage und Rest Silomais. Dachte mir eigentlich das bei dem reltaitv geringem Gras und Hühnerkotanteil der Ammoniumgehalt noch nicht so hoch sein dürfte. Wie machen das die Leute die mehr als 25 % HTK in der Ration haben??

Wie wirkt sich der hohe ph Wert aus bzw. was wäre wenn er nach weit über 8 steigt.
papp
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Beitrag von papp »

Ähnliche Werte hatten wir schon öfters.
Nach meiner Erfahrung hast du bei so hohen PH und Ammoniakwerten ne Gasminderung.Drücken kann man die Werte durch Verfütterung von frischem Gps oder Grünschnitt.Dabei werden dann die H2-Werte enorm ansteigen und man bekommt ein leicht mulmiges Gefühl.
Werte über 8 bedeuten imho keinen Absturz aber unnötigen Minderertrag.
thorsten76
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Beitrag von thorsten76 »

sehe ich genauso
falls du rezirkulierst würde ich es einstellen, evtl. kannst ja HTK in einen weiteren Fermentern/NG füttern.
vor allem können langfristig hohe ph und Ammoniakwerte hässliche Schwimmdecken im Endlager erzeugen.
wie ist denn der gasertrag im Vergleich zu früheren Werten?
mfg
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TT-Hase
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Beitrag von TT-Hase »

Hässliche Schwimmdecken im ungerührten Endlager habe ich sowieso schon immer aber das dürfte weniger am Ammonium liegen denk ich mal.

Rezirkulieren tue ich nicht, wäre aber eine Möglichkeit die ich aber aufgrund der dadurch geringeren Verweilzeit vermeiden möchte. Gasertrag ist eigentlich ziemlich gleich geblieben seid letzter Untersuchung (damals 2,7 Ammonium und 7,7 pH).

Also hilft dann wahrscheinlich nur weniger Hühnerkot? In Nachgärer füttern geht technisch nicht.
papp
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Beitrag von papp »

TT-Hase hat geschrieben:Hässliche Schwimmdecken im ungerührten Endlager habe ich sowieso schon immer aber das dürfte weniger am Ammonium liegen denk ich mal.
Wachsende Schwimmdecken sind aber ein relativ sicherer Indikator für zurückgehenden OTS-Abbau.Persönlich krieg ich immer die Wut auf unseren Planer weil sich die Misere durch grössere Behälter hätte vermeiden lassen.
Momentan planen wir an einer 3ten Stufe um die Zellulose des ganzen Strohanteils besser verwerten zu können.
thorsten76
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Beitrag von thorsten76 »

Mit den Schwimmdecken meinte ich vor allem den hohen ph-Wert, bei langanhaltend hohem ph-Wert gehts in Richtung Alkalose, somit weniger oTS Abbau und vor allem mehr Schwimmdecken im EL.
Längere Verweildauer hilft natürlich auch.
Bei mir muß die Suppe mittlerweile durch 3 Behälter, dann ins gasdichte Endlager. Da ist schon ein großer Unterschied zu früher, da hatte ich nur Fermenter und gasdichtes Endlager. Und wenn ich im EL nicht verdammt gut aufgepasst hatte, hatte ich Schwimmdicken zum drüberlaufen, vor allem in Kombination mit hohen ph-Werten.
Seit der mehrstufigen Variante hatte ich nie mehr Probleme mit Schwimmdecken im EL, Rühraufwand natürlich deutlich weniger.

wenn der ph-Wert länger so hoch bleiben sollte, könntest evtl. in einer Vorgrube Tagesration Mais mit Gärrest 2 Tage ansauern (Hydrolyse) und ab in den Fermenter. Die Säuren sind ja tip top, deshlab kann da nichts passieren. Natürlich nur wenn baulich möglich und der ph hartnäckig um die 8 bleibt. Zu unterschätzen ist es nicht, denn langfristig führt ein ph über 8 zu einer Hemmung der Hydrolyse und somit zwangsläufig zu schleichenden Mindererträgen.
mfg
BioEnergie
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Beitrag von BioEnergie »

Hallo,
ein hoher ph-Wert kann auch von einem hohen grasanteil mit viel Eiweis kommen, aber das kanns ja bei Deinen 10% nicht sein. Hatte das Problem auch schon, siehe http://www.schlattmann.de/forum/viewtopic.php?t=1546

Gruß Markus
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extra-wurst
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Beitrag von extra-wurst »

Na ja, immerhin hast du fast 50% Eiweiß- bzw. N-reiche Kost dabei.
Das dürfte den recht hohen Stickstoffwert schon erklären.
Grüße aus der Heide
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TT-Hase
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Beitrag von TT-Hase »

Na ja die Rindergülle ist ja nicht so stickstoffreich im Vergleich zur Hühnerkacke :-).

Eigentlich ist ja der hohe Stickstoffanteil recht gut im Gärrest :-)

Aber mir wird langfristig nicht viel Wahl bleiben als etwas weniger Hühnerkot zu füttern.

Was ist von solchen Mittelchen wie sie z.b. Schaumann anbietet die Ammonium Stickstoff binden sollen zu halten.
papp
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Beitrag von papp »

TT-Hase hat geschrieben:Na ja die Rindergülle ist ja nicht so stickstoffreich im Vergleich zur Hühnerkacke :-).

Eigentlich ist ja der hohe Stickstoffanteil recht gut im Gärrest :-)

Aber mir wird langfristig nicht viel Wahl bleiben als etwas weniger Hühnerkot zu füttern.

Was ist von solchen Mittelchen wie sie z.b. Schaumann anbietet die Ammonium Stickstoff binden sollen zu halten.
Wenn du Stickstoff binden willst dann bersorg dir bei naheliegender Brauerei oder Winzergenossenschaft benutztes Kieselgur.
Dient zum Filtern des Biers/Weins und normalerweise springt noch ein Kasten extra raus.
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