Wärmenetz

Erträge, Kosten, Gesamtverfahren, Teilverfahren, Komponenten, Investitionen, Betriebskosten, Faktoransprüche, Förderungen, Faustzahlen...

Moderator: Stulle

Oberboar
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Beitrag von Oberboar »

Hallo,

wir betreiben eine kleine 100kw- Anlage und versorgen damit drei Einfamilienhäuser, die rund 300m entfernt von der BGA stehen. Wir haben folgenden Deal ausgemacht: Die drei Hausbesitzer finanzieren ihr Wärmenetz vollkommen selbst, wir investieren nichts und bekommen den kwk- Bonus. Im Gegenzug bekommen die drei Anlieger die Wärme gratis, unsere Wärmeversorgung geht dafür vor und wir können max 3. Monate im Jahr aussetzten, wenn die BGA ausfällt o.ä. Der geschlossene Vertrag verliert seine Gültigkeit, wenn sich die Gesetzlichen Rahmenbedingungen (sprich der kwk fällt weg) ändern. Dann halten wir die Hand auf. Betriebskosten gehen voll zu Lasten der Abnehmer. Reich werden wir damit nicht, aber es ist für beide Seiten relativ streßfrei. Ob wir das ganz richtig so geregelt haben wird sich zeigen.

technische Angaben: Bei uns in der BGA läuft eine Trockenläuferpumpe mit 0,75kw, Leitungsdurchmesser der Leitung 2", funktioniert einwandfrei, Investitonskosten für die Abnehmer ca.30000€ mit Eigenleistung, Hausanschluß, Wärmetauscher etc.
thorsten76
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Beitrag von thorsten76 »

Hallo

Die größten Unterhaltskosten sind sicherlich der Stromverbrauch der Umwälzpumpen, hier sollte man auf jedenfall aufpassen!! Ich meine nicht die kleine Förderpumpen in den Häusern, die zahlen eh meist die Abnehmer bzw. oft haben sie eh schon eine und je nach Bauart ist evtl. keine zusätzliche erforderlich.
Entscheidend sind die Umwälzpumpen in der Hauptleitung, meist eine Zuführpumpe vom Wärmeverteiler zum PWT und anschließend eine oder mehr große Pumpen für die Hauptleitung.
Ich hatte z.B im vergangenen Jahr ca. 1000MW Wärme abgegeben und hatte hierfür ca. 2000 € Stromkosten für die Umwälzung der Leitungen incl. PWT. Beim KWK von 20000€ sind dies immerhin 10% !! Deshlab sollte man schon aufpassen wer das bezahlt. Dies kann natürlich je nach Netzaufbau usw. sehr stark variieren. Aber ich denke mal 10% vom KWK sind schon ein Anhaltspunkt. Die Pumpen sollten natürlich alle geregelt sein.
Der sonstige Unterhalt ist überschaubar, evtl. PWT-Reinigung alle paar Jahre.
MFG thorsten
BioEnergie
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Beitrag von BioEnergie »

Hallo,
als relevante laufende Kosten sehe ich:
-Afa
-Zins
-Messeinrichtung (muß alle fünf Jahre getauscht oder geeicht werden!)
-Strom der Pumpe(-n) (darf wie schon angesprochen nicht vernachlässigt werden. Bsp. unsere Pumpen von Grundfos: 300Watt/h*24h*365Tage=2628KW/h und das mal dem eigenen Strompreis plus Steigerung des Strompreises)
-Unterhalt der Pumpe(-n) (die halten nicht ewig! Wir haben in knapp 3 Jahren jede Pumpe schonmal tauschen müssen... 2 waren zum Glück gerade noch so in der Garantie)

Gruß Markus
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