Probleme Nahwärmenetz

Alles was in die anderen Themen sonst nicht richtig reinpasst (z.B. Biogas und Landwirtschaft im Rahmen der EEG-Novelle, rechtliche Aspekte, Gärrestbehandlung, Emissionsproblematik...)

Moderator: Schlattmann

Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Bioenergie,
ich meine ja nicht deinen Plattenwärmetauscher von der Fernwärmeleitung, sondern den Wärmetauscher im Warmwasserboiler. Wenn genügt Heizleistung von der Biogasanlage kommt (damit meine ich jetzt nicht die max. Vorlauftemperatur), kannst du doch den Brauchwasservorrang rausnehmen und Heizkreis und Boiler werden gleichzeitig bedient. Dann läuft die Brauchwasserpumpe halt ein paar Stunden länger am Tag, aber dein Wärmekunde wird das wohl kaum merken ausser der ist ein super Warmduscher.
Sauerländer
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Beitrag von Sauerländer »

Also wir hatten bei unserem Haus Probleme beim Plattenwärmetauscher durch zu hartes Heizungswasser, welches wir in den gleichzeitig erstellten Pufferspeicher eingefüllt hatten. Zunächst war die Wärmeabnahme optimal, dann wurds immer kälter... haben dann mit unserem Heizungsbauer alles untersucht und schließlich den Wärmetauscher mal entkalkt. Seitdem ists wieder bullewarm.
strichachtlos
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Beitrag von strichachtlos »

papp hat geschrieben:
Falls jemand ne gute Adresse für einen Gülle-Endsubstratwärmetauscher hat, nur her damit.
Hallo papp,

nimm einen Rohrwärmetauscher, kannst Du fertig mit Flanschen in VA oder Schwarzstahl kaufen und nach Deinem Leistungsbedarf zusammensetzen. Wobei sich dann auch eine kontinuierliche Beschickung empfiehlt, dann wird er schnell ein paar Meter kürzer. Achte auf Absperrschieber im Zu- und Ablauf und Spülstutzen min. 2", dann kannst Du ihn bei Bedarf auch mal spülen oder säuern um Ablagerungen zu entfernen. Und an allen vier Stellen natürlich Temperaturfühler um die Leistungsfähigkeit festzustellen...
Falls Du eine Adresse brauchst schick mir ne PN.

Gruß
strichachtlos
Stulle
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Beitrag von Stulle »

Hallo,
ich kenne ja euer wärmenetz nicht, werden auch andere Häuser oder irgendwelche Dinge ohne Wärmetauscher beschickt? Quasi mit dem Kreislauf aus dem Wärmenetz? Das Wasser sucht sich immer den leichtesten Weg, deshalb solltet Ihr mal die Mengen kontrollieren, in allen Abgängen des Wärmenetzes sollten möglichst die gleichen Flußmengen kommen, sonst wird das nix....Dann denkt man immer Vorlauf/Rücklauf passen aber letztendlich steht nicht genügend "Medium" zur Verfügung um die Heizleistung zu erreichen!!

Formel so als Anhaltspunkt:
Beispiel:
Spreizung= 20 (Vorlauf 80° /Rücklauf 60°)


20 Heizleistung (Kw die erreicht werden soll beim Kunden) * 860
----------------------------------------------------------------------------
20° (Spreizungsdifferenz aus Vorlauf und Rücklauf)

ergibt Durchflussmenge in liter/Std. die benötigt werden; im Beispiel hier: 860l/Std.
...keep movin...
BioEnergie
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Beitrag von BioEnergie »

Hallo,
erstmal Danke für die vielen Tips. Zur Zeit läufts gut, naja ist ja auch nicht mehr so kalt :roll:
aber im ernst, wir haben die Wärmetauscher mal durchgereinigt (alle im Fernwärmekreislauf) und es war gleich besser, sprich die Spreizung war dann nicht mehr so groß. das haben wir aber bisher jeden Winter schon gemacht, ich denke das muß man einfach öfter machen... Den Wärmetauscher im Pufferspeicher nehmen wir uns auch noch vor, ist nur nicht so einfach... Die Vorrangschaltung ausschalten bringt immer Störungen an der Heizung, aber vielleicht können wir das ganze überbrücken, kann ich aber noch nicht sagen, beides hängt noch am Heizungbauer der aber noch nicht da war seit der letzten Änderung.
Dann habe ich noch vor die Leitungen im BHKW-Raum zu isolieren (vom BHKW bis zum Heizkreisverteiler). Das war der Tip vom BHKW-Hersteller, ok, wenn da nicht soviel Wärme im Raum verpufft ists bestimmt auch etwas besser.
An den Durchflußmengen dürfte es nicht liegen da es keine Veränderungen gegeben hat wenn wir die Pumpenleistung verändert haben!?
Gruß Markus
herbatox
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Beitrag von herbatox »

Hallo BE
Also wenn ich über deine Probleme hier so lese, und dann meine Erfahrung damit vergleiche, hab ich doch so einen Tipp für dich!
Meine BGA, 210kwel, heizt zwei 24000er H-ställe, einen Kälberstall mit 56 Plätze( Warmwasser und Unterflurheizung) eine Werkstatt,ca 80m², zwei Wohnhäuser mit ca 400m² und ein nichtisoliertes Gartenhaus, 16m².
Ich komme bei Temparaturen bis minus 10 °C gut zurecht, wobei im H-Stall je nach alter der Tiere noch eine Gaskanone nach Bedarf mitläuft. Die Fernwärmerohre vom BHKW zum ersten Haus sind 330m lang, 40mm durchmesser, Isoplusdoppelrohr, und endet im Keller von Haus 1 in einem Plattenwärmetauscher mit !40! kw.
Die problematik, das du bei Temp. unter 70°C Vorlauf Probleme bekommst, kenne ich. Bei einem Temparaturunterschied von mehr als 10°C von Vor und Rücklauf wurden meine Hütten auch nicht vernünftig warm. Am Wärmeverteiler im BHKW- Raum befindet sich die einzige Pumpe in diesem Kreislauf. Ich bestand dann bei meinem Heizungsbauer darauf, das im Keller des Haus 1 eine weitere, kleinere Pumpe in den Kreis mit eingebaut wird, damit diese im Vorlauf direkt vor dem Plattenwärmetauscher das Wasser durch den selben "drücken" kann. Ich vermutete, das die Pumpe im BHKW-Raum trotz ihrer größe es nicht schafft, genügend Wasser durch den Wärmetauscher (WT) zu "drücken" und so das wasser zu lange im WT sich aufhält, zu stark abkühlt und so der WT nicht genug Leistung hat.
Durch die zweite Pumpe im Keller kommen wir bei normalen Außentemperaturen auf einen unterschied im Vor und Rücklauf von nicht mehr als 5°C, und alles ist mollig warm.
Das Haus 2 ist übrigens der selbe Heizkreis wie Haus 1 aber duch den PlattenWT vom BHKW getrennt. Im Keller von Haus 1 steht auch noch eine 30kw Ölheizung, die sich automatisch zuschaltetund vom BHKW-Kreis, mittels 3-Wege-Ventil, trennt, wenn die Vorlauftemparatur unter 45°C fällt, sonst besteht die Gefahr, das den Fermentern bei einem längeren Stromausfall (Schneechaos 2006) zu viel Wärme entzogen wird.
Das alles ist seit 2004 in Betrieb und wurde bis heute nich ein einziges Mal gespült.
Deswegen denke ich, das es sich für dich lohnen wird, wenigstens Probehalber eine zweite Pumpe einzubauen.

Bei Fragen immer gerne

Herby
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MadMox
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Beitrag von MadMox »

Servus,
hätte da mal ein paar Fragen an den Topiceröffner:
Hast du einen Wärmetauscher nach dem BHKW durch den sekundär-Seitig nur das Fernwärmewasser strömt? Oder Ist das Fernwärmewasser das gleich wie das in der Fermenterheizung?
Was für eine Heizung hast du im Fermenter? Und welches Material? Schmutzfänger vor den Wärmetauschern eingebaut? (Gehört sich eigentlich so!)
Bei Fußbodenheizungsrohren zum Beispiel diffundiert Schwefel durch die Wandung ins Wasser...
BioEnergie
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Beitrag von BioEnergie »

Hallo,

erstmal Danke für den Tip Herbatox, das hört sich ziemlich deckend an, da hast du Rcht, ich werde das auf jedenfall ausprobieren und dann berichten was dabei herausgekommen ist. Hoffen wir das es nochmal etwas kälter wird und genügend Wärme gebraucht wird um das System nochmal richtig testen zu können und natürlich um etwas mehr Wärme über den Zähler zu bringen;-)

@ MadMox:
Wir haben nach dem BHKW einen großen Wärmetauscher, von da aus gehts zu einem großen Wärmeverteilerbalken und von da aus gehen 3 leitungen weg, eine davon zu Fermenter&Nachgärer. Das Wasser ist somit das gleiche. In den Behältern sind Edelstahlheizungen drin, sprich 3 Ringe Edelstahlwellrohr DN 50.
Gruß Markus
herbatox
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Beitrag von herbatox »

Hallo Bioenergie.
Wollt mal gerne wissen ob es bei euch noch mal richtig kalt geworden ist, und ob es dann bei Dir im Haus trozdem warm war :) --- hat es was geholfen oder nicht?

Gruß
Herby
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Beitrag von BioEnergie »

...ich kann noch nichts konkretes sagen, aber ich werde meine weiterenb Erfahrungen hier einbringen!
Gruß Markus
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