Wasserstoffzugabe im Fermenter

1-stufig, 2-stufig, Rührkessel, Plug-Flow, Rühren, Heizen, Trockenvergärung und Gülle-lose Verfahren, Einbringen, Ausbringen usw..., Möglichkeiten, Probleme, Lösungen, Preise, Erfahrungen

Moderator: Biohoefe

Antworten
Jens
Identität bekannt
Identität bekannt
Beiträge: 1401
Registriert: 25.12.2007, 19:18
Wohnort: Ihausen

Beitrag von Jens »

Wo ist der Unterschied zwischen einem zusätzlichen Tauchmotorrührwerk mit 15 kwh Verbrauch oder einer Elektrolyse mit Gebläse auf der Anlage mit 15kwh Verbrauch ??

Ich denke in dem Rahmen ist beides Eigenstromverbrauch.
gadget
Identität bekannt
Identität bekannt
Beiträge: 637
Registriert: 27.11.2006, 10:36
Wohnort: Bayern

Beitrag von gadget »

uli0815 hat geschrieben:Mich hat einer angerufen von der Firma Ecotech Energiesysteme, die bieten die H2 einblasen auch an und werben mit einer substratreduzierung von ca 25% bei gleicher Leistung. Kennt die Firma jemand? Es wird wohl mit einem Teil des Stroms aus der BGA Wasserstoff produziert und dann in den Fermenter geleitet. Soll auch schon Pilotanlagen geben.
Ecotech
http://www.h2-biotech.de/wirtschaftlichkeit/

Die auf den Bildern gezeigte Referenzbiogasanlage ist nicht nach den Plänen und Ideen von Walter Danner umgebaut worden.
Waren ganz und gar meine Ideen und meine Pläne....
Auch die Behauptung auf Danners Homepage; ZIM Mittel für die Entwicklung eines Gasrührwerks erhalten zu haben ist eine Halbwahrheit:

Es ging nie darum ein neues Gasrührwerk zu entwickeln, sondern lediglich darum ein beteits im Einsatz befindliches Gasrührwerk so aufzubauen, dass es Industrie- und Sicherheitsnormen entspricht und dann mit einer einfachen Bauartgenehmigung verkauft und eingebaut werden kann.

Auch die Behauptung es lägen echte und belastbare Ergebnisse vor, entspricht nicht der Wahrheit.

Eine Praktikantin von Danner hat damals einige Daten gesammelt und dann einen Bericht dazu verfasst.
Nix mit Energiebilanz und exakter Gaserfassung, keine Analysen und keine Referenz- und Wiederholungsversuche.

Im Ganzen war das ein Fiasko, das beinahe mit der Zerstörung der gesamten BGA geendet hätte.
Danner hatte es nicht nötig, einen Monteur darauf hinzuweisen, dass bei der Innenisolierung ein sehr, sehr, sehr leicht entzündbares Materieal verwendet wurde - die sich auch zum Teil im Inneren der Edelstahl Gasleitung befand.
Die Schwefelschicht - die sich in den Gasleitungen ablagerte - waren auch kein echter Brandschutz.
Wenn man einmal eine BGA deswegen abfackelt, dann ist das einfach nur Pech...
...beim Zweiten Mal ist das kein einfaches Kommunikationonsproblem.
http://www.feuerwehr-arnstorf.de/einsae ... ergalerie/

Die Feuerwehr hat dann das "Einzig" Richtige ? :idea: :evil: :?: gemacht!!!
Um den Schwellbrand, der sich durch ein aufgeflextes Rohr in den Fermenter ausbreitete, zu löschen haben die alle Löcher geöffnet und auch noch ein Rauchabzugsgebläse in eine der Öffnungen gesetzt.

Bakterien in der Biogasanlage kann man mit Sauerstoff den Garausmachen,
dass man damit auch Schwellbrände löschen kann war mir :evil: neu :evil: .

Vielleicht hätte es auch schon gereicht einfach nur mal einen Deckel auf die Öffnungen zu legen und warten bis die Luft ausgeht.
Wäre auf alle Fälle eine bessere Option gewesen als Leute in einen verrauchten Behälter zu schicken. Zumal auch noch von der Decke flüssiger und berennende Kunststoff (von der Isolierung) gelaufen und getropft ist.

Wer schon mal in einem neuen betonierten Behälter gearbeitet hat, weiß wie schnell man auch bei guter Sicht die Orientierung verliert.

Ludwig Großhauser
gadget
Identität bekannt
Identität bekannt
Beiträge: 637
Registriert: 27.11.2006, 10:36
Wohnort: Bayern

Beitrag von gadget »

Noch ein Nachtrag zu den Bildern von Ecotech mit dem Gasanalysegerät Milittec 540.

Die angegebenen Methanwerte sind tatsächlich Realewerte.
Allerdings entstanden diese Werte schon alleine durch das Gasrührwerk und ohne H2 - Einspeisung.
Ohne H2 Einspeisung:
Weil wenn man H2 in einen Fermenter einbringt, dann gelangt auch ein gewisser Teil in das Rohgas.
Multitec kann aber H2 nicht von H2S unterscheiden und es kommt zu Querverbindungen und falschen Messergebnissen.

Bei unseren "gemeinsamen" Versuchen hatten wir H2S Werte von mehr als 1 000ppm - bis das Gerät ausgestigen ist.

Mit H2 Einspeisung sind CH4 Werte bis 75% möglich.

Siehe Post vom 19.12.2017 von mir

Man sollte Leute und vor allem potentielle Kunden nicht schon auf der Homepage mit manipulierten Messwerten verarschen :evil: :mrgreen:
lerche
Identität bekannt
Identität bekannt
Beiträge: 684
Registriert: 08.12.2006, 13:00

Beitrag von lerche »

Wenn da W.D., der Katzenfreund im Spiel ist, müssen die Leute verarscht werden, einfach weil der gute daran gewöhnt ist und das immer so macht...
Jens
Identität bekannt
Identität bekannt
Beiträge: 1401
Registriert: 25.12.2007, 19:18
Wohnort: Ihausen

Beitrag von Jens »

Hallo,

mal so in die Runde gefragt: Ist jetzt schon irgendwo eine Referenz bekannt, die Wasserstoff mit einem solchen angebotenem Gerät gleichmäßig in den Fermenter gibt ? Bei angeblich soviel Referenzen und Wahnsinns-Erfolgen muss doch irgendjemand irgendwo jemanden kennen, der sowas macht, oder ?
bio-gas
Beiträge: 456
Registriert: 04.02.2009, 08:26

Beitrag von bio-gas »

bei uns läuft so ein teil seit mai ca,ging 6wo, war auch mehr methan. Dann war es kaputt, trotz meines hinweises haben sie gesagt das passt so...
nach ca 6wo haben sie es dann doch auch mal gemerkt, das da was nicht passt.

bischen hin und her, seit 2wo läuft es wieder, bisher effekt überschaubar, dauert aber wohl 3 wo bis es wirken soll
Jens
Identität bekannt
Identität bekannt
Beiträge: 1401
Registriert: 25.12.2007, 19:18
Wohnort: Ihausen

Beitrag von Jens »

kannst du das "war auch mehr Methan" noch etwas näher beschreiben ? Nur der Methangehalt höher oder auch die Gasmenge ?
Wieviel Wasserstoff in m³/h gibst Du dazu ?
Kannst Du am Substrat im Fermenter was sehen (flüssiger, aktiver o.ä.?)
Benutzeravatar
Kohl
Identität bekannt
Identität bekannt
Beiträge: 1010
Registriert: 17.12.2006, 21:01
Wohnort: Rheinland-Pfalz

Beitrag von Kohl »

Welche Mengen werden eingesetzt?
Was sagt der Netzbetreiber zur Vergütung?
Wer wenn nicht wir ?
Wann, wenn nicht jetzt?
bio-gas
Beiträge: 456
Registriert: 04.02.2009, 08:26

Beitrag von bio-gas »

Die ergebnisse Schwanken halt recht...
Am Anfang haben die mit einem handgerät ab und zu gemessen, da haben Sie 62% Methan gehabt.
Dann hab ich mein stationäres Gerät kalibrieren lassen, nach dem defekt hab ich jetzt zwischen 51 und 58, bei kontinuierlicher Messung
Das es schwankt ist bei uns eigentlich normal, fahren 65% gras und den Rest Rinder und Hühner Mist, da schwankt die Qualität doch erheblich.
Mehr Gasmenge kann ich eigentlich noch nicht sagen, rein subjektiv wird es aber sämiger im Fermenter
Jens
Identität bekannt
Identität bekannt
Beiträge: 1401
Registriert: 25.12.2007, 19:18
Wohnort: Ihausen

Beitrag von Jens »

Wieviel Wasserstoff gebt Ihr denn rein ?
Ein Effekt, der nur sich nur auf den Energiegewinn aus dem Wasserstoff ergeben sollte, wäre je kaum messbar. Nehmen wir mal an, ihr habt 4kw Stromaufnahme, dann produziert ihr vielleicht 1,5-2kw Wasserstoffenergie, die, wenn sie gar nichts in der Biologie bewirken würden, die Motorleistung um 0,5-0,7 kw pro Stunde erhöhen würden.

Also wäre ein höherer Methangehalt und z.B. 5 oder 10% mehr Leistung ein immenser Erfolg.
Wenn die Werte momentan stark schwanken, gibt es ja auch zwei mögliche Ursachen:
a) Das Ding bewirkt nichts und es sind nur natürliche Schwankungen
b) Das Ding bewirkt etwas, jedoch ist die Dosierung noch viel zu gering. Was ist denn, wenn man z.B. mit 20kw da reingehen würde, es deutlich sämiger wird, und man diese 20kw an Rührenergie wieder einspart und den zusätzlichen Gasertrag ob drauf hat?

Aber das ist sicherlich schwer zu beurteilen, denn dafür hat man zu viele natürliche Schwankungen...
Antworten