Unwirtschaftlichkeit herkömmlicher Biogasanlagen dank EEG

Erträge, Kosten, Gesamtverfahren, Teilverfahren, Komponenten, Investitionen, Betriebskosten, Faktoransprüche, Förderungen, Faustzahlen...

Moderator: Stulle

gadget
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Beitrag von gadget »

Es macht einen großen Unterschied, ob du die Kosten auf 75 oder 1 000 kW/h umlegen musst.
Genauso ist es mit behördlichen Auflagen und dem ganzen Papierkram. Hinzu kommen immer schärfere Auflagen, zu denen sich die Behörden jedes Mal hinreißen lassen, wenn es auf einer BGA wieder einmal zu Zwischenfällen (Tote, ausgelaufene Behälter, Brände, Grundwassergefährdung, usw,) gekommen ist.
Solche Zusatzkosten sind mit 75 kW Anlagen wesentlich schwerer zu stemmen als mit 500 oder mehr.
Genauso ist es mit der täglichen Arbeit, 250 kW machen lediglich einpaar Tonnen Mais und eine halbe Stunde Laderfahren am Tag aus.

Leider sind sehr viele von diesen Problemen von uns Betreibern selber verursacht.
Oder sind schon bei der Planung durch stümperhaft arbeitende Anlagenbauer vorprogrammiert gewesen.
Das EEG ist eigentlich sehr oft auf die Anlagenbetreiber zugegangen.
Hier ein Boni, da ein Boni und noch ein Technologie Boni drauf.
In den Zeiten als es für Solarstrom noch mehr als 50 Cent gab, waren 20 Cent für BGA Strom fast noch ein Schnäppchen.
Die Zeiten ändern sich und auch mir als Biogasler ist es nicht zu vermitteln, warum ein Stromkunde dafür extra zahlen soll wenn ich meine Gülle durch die Nutzung meiner eigenen Abwärme eindampfe und mir dadurch einen Kostenvorteil bei der Ausbringung verschaffe.
Genauso ist es mit Holztrocknung oder Gebäudeheizung. Sowas muss sich selber rechnen.
Durch die vielen Bonis brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn wir als raffgierig gelten und das gleiche Ansehen genießen wie die Manager der Deutschen Bank.

Zu deinem Vorhaben mit Pferdemist:
Ich habe selber lange Zeit Pferdemist verarbeitet.
Wenn Pferdemist dann nur mit Vorgrube, in der sich der Sand und andere Störstoffe absetzten können. Alle 4 Jahre war die Grube mit bis zu 50 Tonnen Sand und Steinen gefüllt.

Sollte jemand was von einer „Hochleistungs Biogasanlage“ schwafeln, die alles vergären kann und in der sogar Steine auf dem Gärsubstrat schwimmen können…. praxisferne Verkäufer und Possenreiser.
Biob.energ
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Beitrag von Biob.energ »

Hallo,

die reinen Kosten und das drumherum bei einer 75kw Anlage sind zwar teurer pro kw, dafür kostet der Input bei uns als reine Gülle/Mistanlage nur das ausfahren. Andere Vorteile waren schon beschrieben.
Dazufügen kann man noch Vorteile im Zuge der neuen Düngeverordnung, schaffen einer kleinen Mistplatte, erneuerung, erweiterung Güllelagerraum und Technik.
Der Vorteil für mich in Bio liegt natürlich noch höher.

Gruß
Jens
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Beitrag von Jens »

Das gleiche kann man aber auch in größeren Einheiten machten, um eine solche Lösung effektiv für mehrere Milchviehebetriebe anzubieten.
Dann vereint man beide Vorteile: Günstiges Substrat und Größe.
Ich denke die 75kw-Anlagen-Bedingungen sollten so umstrukturiert werden, dass jede Region die für sich passende Gülle/;Mistanlage bauen kann, egal ob das dann 50kw sind oder 750kw. Hauptsache die Gülle wird energetisch genutzt.
Küspert
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Beitrag von Küspert »

Das ist aber zu sinnvoll, daher Politisch nicht gewollt 0_o
Hmpf :(
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