Extreme Entmischung im Fermenter

Alles was mit dem eigentlichen Prozess der anaeroben Umsetzung von organischer Substanz zu tun hat sowie allgemeine Themen rund um Biogas

Moderator: Schlattmann

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Christian!
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Extreme Entmischung im Fermenter

Beitrag von Christian! »

Hi Leute,

Habe momentan ziemliche Probleme im Fermenter. Anlage sieht so aus:

Hydrolyse 130m³ belüftet; kontinuierliche Fütterung
Fermenter 2200m³ 2* Mammut a 22kw
Endlager 4000m³ 2* TMR 18,5 kw

Ich glaube, dass die Hydrolyse momentan nicht besonders gut funktioniert und eher als Anmischgrube zu bewerten ist. Die Fütterung besteht aus 75% Kleegras und 25% Silomais. Gesamt ca. 27t/Tag und reicht für 400kw. Werte im Fermenter:

CH4 60,2%
CO2 34,5%
H2S 20ppm
O2 0,2%

TS 8,8
oTS 6,45
NH4 0,34% der FM
Essigs. 1000
Prop. 200
FOS 5800
TAC 23100
FOS/TAC 0,25

Um die Hydrolyse anmischen zu können, muss ich rezirkulieren wie blöd. Täglich 200m³ aus dem Endlager gehen wieder über den Seperator und dann in die Hydrolyse. Durch die viele Pumperei heize ich das Endlager auch auf 32 Grad auf und kühle den Fermenter auf 38 Grad. Mehr als 39 habe ich seit Dezember nicht mehr geschafft. Das war die letzten Jahre aber eigentlich genauso. Ich hatte aber nicht die riesen Probleme (außer dem Eigenstrom) damit. Jetzt mein eigentliches Problem: Ich bin auf dauerrühren im Fermenter und habe jeden Tag in der Früh eine Schwimmschicht drinnen. Eigentlich ist die Suppe schön sämig und nicht zu dick, genau wie sie sein soll. Immer wenn ich die Rührwerke auf Anschlag nach unten stelle krieg ich wieder dünnes Material hoch. Dann muss ich ständig die Rührwerke rauf und runter stellen bis es wieder geht und am nächsten Tag das Selbe wieder.

Kann mir jemand weiterhelfen?
chefmax
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Beitrag von chefmax »

Wie lange sind die Rührwerke schon drin? Stromaufnahme?
Christian!
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Beitrag von Christian! »

Du denkst an die Rührflügel oder? Die sind jetzt 4,5 Jahre drin und die Stromaufnahme ist zwischen 25 und 30 Ampere. Ehrlich gesagt beachtete ich die Stromaufnahme bisher nicht. Darum habe ich keine Vergleichswerte. Der Hersteller sagt meistens liegt die Stromaufnahme um die 40 Ampere. ???
Energie
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Beitrag von Energie »

4,5 Jahre > Rührwerk ziehen und Rührflügel auf Verschleiß prüfen
gadget
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Re: Extreme Entmischung im Fermenter

Beitrag von gadget »

Christian! hat geschrieben:Hi Leute,

Habe momentan ziemliche Probleme im Fermenter. Anlage sieht so aus:

H

Um die Hydrolyse anmischen zu können, muss ich rezirkulieren wie blöd. Täglich 200m³ aus dem Endlager gehen wieder über den Seperator und dann in die Hydrolyse. Durch die viele Pumperei heize ich das Endlager auch auf 32 Grad auf und kühle den Fermenter auf 38 Grad. Mehr als 39 habe ich seit Dezember nicht mehr geschafft. Das war die letzten Jahre aber eigentlich genauso. Ich hatte aber nicht die riesen Probleme (außer dem Eigenstrom) damit. Jetzt mein eigentliches Problem: Ich bin auf dauerrühren im Fermenter und habe jeden Tag in der Früh eine Schwimmschicht drinnen. Eigentlich ist die Suppe schön sämig und nicht zu dick, genau wie sie sein soll. Immer wenn ich die Rührwerke auf Anschlag nach unten stelle krieg ich wieder dünnes Material hoch. Dann muss ich ständig die Rührwerke rauf und runter stellen bis es wieder geht und am nächsten Tag das Selbe wieder.

Kann mir jemand weiterhelfen?
Auf längere Sicht würde ich sagen schmeiß die Vorgrube raus.

Das Endlager aufzuheizen ist noch das kleinere Problem!
Jeden Tag nur Probleme macht auf Dauer keine Freude, weder Dir noch deiner Familie.
... und ich weiß wovon ich rede.

Als meine BGA noch über Vorgrube gefüttert wurde, hatte jeden Winter das gleiche Problem. http://www.schlattmann.de/forum/viewtop ... c&start=30

Heute nach dem ersten Winter bin ich mehr begeistert denn je.

Noch keine Minute haben wir die Umrüstung bereut.


Als Sofortmaßnahme: Zusätzlichen Ölberenner Hot Mobil oder ähnliches und alle Wärmeleitungen, die noch nicht (oder nicht genügend) gedämmt sind isolieren.
oder wenn es möglich ist einen Rohrwärmetauscher in die Fütterungsleitung montieren.

Kleiner Trost der Tieftpunkt bei meiner BGA war mal knapp über 33°.
papp
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Beitrag von papp »

Denk mal dass Mixer reparieren besser ist als hier rumzulamentieren...
"Les promesses n'engagent que ceux qui y croient"
Christian!
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Beitrag von Christian! »

Ja, wenn die Mixer das Problem sind, hast du sicherlich recht. Oft ist es hald so, dass man irgend eine Aktion startet (und es ist ja nicht sowas wie z.B. mal schnell ne Zündkerze wechseln) und dann war das gar nicht der Grund...
Küspert
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Beitrag von Küspert »

Du hast doch sicher nen Bullauge und ne gute Taschenlampe, dass du da mal hingugen kannst.

Dann weist du was los ist mit dem Flügel. Aber nach der Zeit ist der ziemlich sicher verschlissen. Unser "bester" Flügel hat knapp 4 Jahre gehalten und dann lässt langsam aber sicher die Rührleistung massiv nach. Erkennbar auch am mangelnden Schub an der Amperezahl.

Daneben schadet es nicht in dieser Zeitspanne mal das Öl aus dem Rührwerk (Getriebe/evtl. Motor) zu hauen.
Hmpf :(
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