MadMox hat geschrieben: die Ausbläser haben ja ein Rohr drüber, es kann unten und oben genauso raus, oder? .
Die Überdrucksicherungen von den Vorstufen sind auf einer Betondecke montiert. Also keine Gefahr bei ein paar mbar mehr. Beim probeweisen Absperren der Gasleitungen zu den anderen Behältern ist die Tüte von alleine davon geflogen, als diese Sicherung Gas abgelassen hat.
gadget hat geschrieben:Bei diesen Sicherungen wird das Gas mit umgedrehten Tassen die in einem Wasserbad schwimmen von der Umgebungsluft getrennt.
Das eingefügte Bild zeigt die Draufsicht von oben
mur hat geschrieben:Du schreibst, es handelt sich um eine umgedrehte Tasse.
das Gas hebt die Scheibe und plubbert dann durch das Wasser?
Die Tasse samt aufgelegten Scheiben wird beim Gasablassen angehoben und das Gas kann ins Freie.
mur hat geschrieben:Die Wassersäule macht jedenfalls immer 1 mbar pro cm, egal auf welcher Meereshöhe.
Die Wassersäule schon, aber die befindet sich in einem anderen Aggregatszustand als Gas. Die Dichte und das Gewicht von Wasser wird sich durch die Höhe nicht verändern. Wohl aber die Tragfähigkeit des
Gases.
mur hat geschrieben:Wenn bei der Tasse die Scheibe angehoben werden würde und die Scheibe aber aufliegt, dann wäre aber an der Scheibe sehr wohl ein Flächen Unterschied zwischen den beiden Seiten, das könnte man dann ausrechnen
Das Gas geht in Form von Blasen durch.
Vielleicht verstehen ich diese Tassen auch falsch.
Wie schon geschrieben, die Tasse hebt sich samt Balastscheiben.
Die Balastscheiben selber haben keinen Einfluß auf die Fläche der Sicherung. Diese sind fest mit der Tasse verschraubt. Zudem wird die Tasse mittels eines nach unten ragenden Stabes in der Mitte der Sicherung geführt und nach etwa 15cm von einer Kontermutter daran gehindert zu weit nach oben geschoben zu werden. Die Tasse kann nach oben, aber nicht zur Seite.
Am unterem Rand der umgedrechten Tasse befindet sich zudem noch eine kleine Aussparrung um die Tasse leichter in Bewegung zu bringen (verringert das Losbrechmoment).
gadget hat geschrieben:Sollte er sich irren, so glaubte er würden die restlichen drei Überdrucksicherungen, die mittels einer Wassersäule eingestellt sind ansprechen.
Allgemein wird angenommen, dass 1cm Wassersäule 1mbar entspricht.
mur hat geschrieben:Ja, das stimmt sicherlich.
gadget hat geschrieben:
Mit einer wassergefüllten und in der Höhe verstellbaren Tasse wird bei dieser Sicherung der Auslösedruck eingestellt. Mit drei an der Tasse angeschweißten Gewindestangen kann dabei die Eintauchtiefe des gasabführenden Rohres eingestellt werden.
Die Rohre (Gaskamine) aller Sicherungen waren auf genau 5 cm Wassersäule eingestellt.
mur hat geschrieben:Wie soll das funktionieren? Geht das Wasser denn nicht in das Rohr hinein und die Wassersäule ist dann höher?
Der Kamin für das ausströmende Gas ist gasdicht und fest mit dem Kasten der Überdrucksicherung verbunden.
Das untere Ende des Kamin ragt in eine (nicht umgedrehte) Tasse.
An dieser Stelle (Schnittstelle Wasseroberkante / Außenluft) des Kamins geht von außen ein Rohr, durch das eine steigende Wassersäule abgeleitet wird und dafür sorgt, dass sich keine Übersetztung bildet. Diese Tasse hat ein definiertertes Durchmesserverhältnis zum Kamin.
Hier wirkt der Druck nicht von unten wie bei der zuvor beschriebenen Sicherung, sondern von oben. Gas drückt auf die Wasserfläche des Kreisrings zwischen Tasse und Kaminrohr, das verdrängte Wasser wird in den Kamin gepresst, das Wasser läuft ab und kann über das Bypassohr ins Freie. Gleichzeitig zeigt eine feucht Stelle unter dem Bypassrohr, dass die Sicherung angesprochen hat.
gadget hat geschrieben:Da zum Verdrängen von Wasser ebenfalls ein gewisser Gegendruck nötig ist, denke ich, dass auch hier die Kraft nicht ausreichte.
Wasser unterliegt eben auch der ganz normalen Schwerkraft.
Wäre es anders, würde sich die max. mögliche Ansaughöhe, die über Unterdruck zustande kommt in der Höhe nicht verändern.
mur hat geschrieben:Wie gesagt, hat dieser Gegendruck nur Auswirkung auf den Absolutdruck. Das Wasser dazwischen baut bei 5 cm immer 5 mbar auf.
Hier bin ich mir nicht mehr so sicher. Beim nächsten Aufenthalt in 2000m nehm ich eine bessere Ausrüstung mit.
Laut Baur hätte die Membrane auch 6 - 7 mbar vertragen.
gadget hat geschrieben:Jetzt sind alle Sicherungen als Kaskade eingestellt.
mur hat geschrieben:5 x 5 mbar = 25 mbar?
Das wäre natürlich der Supergau.
Kaskade sieht so aus:
Die am besten zu überblickende Sicherung öffnet bei 2mbar, dann 2,5 und dann in 0,2 - 0,3mbar Schritten.
Somit reicht es lediglich die am schwächsten eingestellte Sicherung zu kontrollieren, wenn der Gasspeicher zu voll werden sollte.
Zudem kann dadurch ohne Messgeräte sehr leicht kontrolliert und überprüft werden, ob der Druck ansteigt oder fällt.