Problem mit Gasmotor Deutz

1-stufig, 2-stufig, Rührkessel, Plug-Flow, Rühren, Heizen, Trockenvergärung und Gülle-lose Verfahren, Einbringen, Ausbringen usw..., Möglichkeiten, Probleme, Lösungen, Preise, Erfahrungen

Moderator: Biohoefe

ththomasp
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Problem mit Gasmotor Deutz

Beitrag von ththomasp »

Bin neu im Forum und wollte zunächst mal meine Anlage vorstellen:

4000m³ Fermentervolumen (3 Stück) von Fa.. Wolf
externer biolog. Entschwefler von Fa. SH
externer Gassack in Blechhalle 1000m³
Dosierer 2 Stück von Fa. Fliegl
Je Fermenter 2 Rührwerke von Armatec Streicher
Ein BHKW Deutz Gasmotor 12 Zyl. 537KW
Ein BHKW gebraucht für Notstrombetrieb 12 Zyl. MAN 160 KW Zündstrahler

Ich finde die Beiträge in diesem Forum sehr gut und fachlich beantwortet.
Ich hoffe, dass Ihr auch mir weiterhelfen könnt.

Sind mit der Anlage seit Mai 2006 am Netz. Hatten bis Dezember 2006 keinerlei Probleme. Im Januar dann wurden Leistungsschwankungen bei unserem großen Motor festgestellt. Nach Überprüfung durch unseren BHKW- Techniker wurde zunächst die Aussage getroffen, das der Methangehalt unseres Gases zu gering sei.
Da sich aber unsere Gaswerte seit Beginn nicht verändert haben, hatte auch der BHKW Hersteller Probleme die Ursache der Schwankung zu finden.
Zur Technik:
Mit der Stellung der Drosselklappe wird das zugeführte Gas/Luftgemisch von der Menge geregelt. Wenn nun die Drosselklappe die maximale Position (90%) erreicht geht der Motor in Leistungreduzierung. D.h. wir schaffen es nicht mehr auf Vollast von 537KW zu kommen sondern z.B. nur noch 450KW. Die Ursachen für eine ganz offene Drosselklappe hängen unter anderm meines Wissens von folgenden Parametern ab:

- Gasqualität
Kann aber ausgeschlossen werden:
Methan: 52%
Sauerstoff: 0,9%
Schwefel: 0 –10ppm

- Gasmenge (Gasfilter, Gasgebläse, Mischer ...)
Alles bereits überprüft und OK

- Ansaugluftmenge

- Temperaturen

Laut unserem BHKW Hersteller soll nun unsere hohe Drosselklappenstellung durch eine zu hohe Ansauglufttemperatur kommen. Wir haben gemessene Temperatur vor dem Gemischkühler ca. 22 °C bei Außentemperaturen von zur Zeit 6°C. Was beobachtet wurde ist, dass der Motor bei einer gemessenen Ansauglufttemperatur von 27°C in die Leistungsreduzierung geht. Unsere BHKWs stehen in einer gemauerten Raum mit Zuluftventilatoren und Abluftöffnungen gegenüber. Dazwischen ist das BHKW aufgestellt. Lt. Aussage unseres BHKW- Herstellers wärmt sich die zugeführte Außenluft durch den Motor im Innenraum zu stark auf, so dass die Ansaugluft teilweise die kritische Grenze von 27°C erreicht. Er möchte als Abhilfe nun die Zuluft von den Ventilatoren direkt über Luftkanal an das BHKW leiten.

Was ich hier aber nicht verstehe ist, warum lief der Motor mit deutlich höheren Ansaugtemperaturen im letzten Jahr.
Nun die Fragen an Euch:
- Hattet Ihr auch schon Probleme mit der Ansauglufttemperatur? Wie beeinflusst die Gemischtemperatur Euere Drosselklappenstellung?
- Wie hoch ist Eure Ansauglufttemperatur maximal gewesen? Hattet Ihr da schon Probleme?
- Sehe ich das Richtig: Je weiter offen die Drosselklappe ist, desto mehr Gasgemisch ist notwendig um Vollast zu schaffen – desto schlechter ist der aktuelle Wirkungsgrad des BHKWs. Deshalb bewirkt eine sehr niedrige Außenlufttemperatur auch einen bessern Wirkungsgrad des BHKW`s. Macht es dann vielleicht sogar Sinn die Ansauglufttemperatur noch einmal separat zu kühlern?

Hoffe, dass ich nicht zu viel geschrieben habe – konnte den Sachverhalt aber nicht kürzer darstellen – Sorry.

Gruß

Thomas
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TT-Hase
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Beitrag von TT-Hase »

Zu kühl ist ja auch nichts sagen die Fachleute.
Aber was ich jetzt nicht ganz versteh ist das mit den 27 °. Wie machst du das dann im Sommer. Da hat es gut und gern schon mal 30 ° Aussentemperatur. Dann wirst am Luftfilter schon mal 40 ° Grad haben.

Bei vielen sieht man ja auch das sie den Motor von aussen ansaugen lassen. Sprich an den Luftfilterkasten nen Schlauch oder Rohr der die Luft dann von draussen saugt.


Übrigens wie groß sind die Fermenter einzeln und wie bist du mit den Rührwerken zufrieden?
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extra-wurst
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Beitrag von extra-wurst »

moin

Bei meinem neuen BHKW (Zündstrahler )gibt es im Luftansaugtrakt eine Stellklappe, die von Hand bedient werden muß - in etwa eine Grobeinstellung des Zuluftquerschnittes.

Vom Einfahrbetrieb mit Zündöl bis zum Zündöl-Minimalbetrieb musste die Klappe mehrmals verstellt werden, um den wechselnden Mengen Zündöl, Gas und Luft Rechnung zu tragen.
Wurde der Zündölanteil gesenkt, erreichte das Kraftwerk nicht mehr Volllast. Die Stellklappe sollte soweit auf bzw. zu sein, bis die Gasklappe automatisch halb geöffnet ist (45°)

Vielleicht gilt das in abgewandelter Form auch für deinen Gasmotor.
Grüße aus der Heide
papp
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Beitrag von papp »

Imho ist an deinem Deutz sonstwas faul, wie ist es mit Luftfiltern, Gasregelventilen, Gasturbine, Gasfiltern (vorhandene Restfeuchte)etc.?
Bei 52% Methan mit 5°C stehen unsere Gasklappen (Cat) auf 57-58 %.Wir hatten im Sommer bei mehr als 40° C Lufttemperatur mal nen Notstop ( kann man durch Luftbefeuchtung mittels Rasensprenger verhindern.
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TT-Hase
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Beitrag von TT-Hase »

Mein Gedanke wär auch noch das der Turbo einfacher nicht mehr die volle Leistung bringt und er deswegen die Drosselklappe weiter aufmacht. Aber das werden die Mechaniker ja wahrscheinlich schon nachgesehen haben.
Energiebauer
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Beitrag von Energiebauer »

Hallo,
ich habe von einem ähnlichen Fall gehört.
Die Ursache lag im Luftfilter. Der Betreiber hatte ein Billigmodell eingebaut.
Es lag am inneren Luftfilter. Der lies nicht genügend Luft durch.

Mit freundlichen Grüßen

Energiebauer
michael
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Beitrag von michael »

Hast du einen Ladeluftkühler, ich denke schon, dann musst du kucken, wie warm dein Gemisch danach ist. Nach dem Turbo hat es bei uns etw 130°, dann nach dem Gemischkühler zwischen 30 und 50°. Wenn das Gemisch zu warm ist, ist das Volumen zu hoch, und es passt einfach nicht genug durch die Gasklappe. Aber die Ansauglufttemperatur allein sollte nicht so große Auswirkungen haben.

Was auch sein kann, ist dass der Gemischkühler von Ölresten aus der Kurbelgehäuseentöüftung zugesetzt ist, und einen zu großen Widerstand bringt, so dass auch nicht genug Gemisch in den Motor kommt. Bei uns wird der Ladedruck nach dem Gemischkühler angezeigt, er liegt bei etwa 0,9 bar.
ththomasp
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Deutz Gasmotor

Beitrag von ththomasp »

Danke für die vielen Hinweise.

Werde die angegebenen Daten mal mit den Werten unseres Motors vergleichen, ggf. die Techniker darauf ansprechen.

Ich denke nämlich auch (entgegen der Aussage unseres Technikers), dass bei meinem BHKW irgend etwas anders nicht stimmt. Habe jetzt schon etwas Angst vor den Sommertemperaturen. Komisch ist nämlich schon, dass wir im Juli mit einer Drosselklappenstellung von 60% Volleistung gefahren sind. Damals waren noch nicht einmal Ventilatoren installiert.

Thomas
Bernd
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Beitrag von Bernd »

Hallo Thomas,
wir hatten bei unserem Zündstrahl Scania vor ein paar Wochen das gleiche Problem. Der Motor schwankte permanent in der Leistung und erreichte nur noch ca. 80 % der Vollast.
Bei uns war es der Turbolader, der nicht mehr genug Ladedruck aufgebaut hatte...der Turbo hatte bei uns ca. 12000 h auf dem Buckel! Einfach mal die Manschetten abziehen und dann nach axial Spiel bzw. beschädigungen an den Schaufelrädern schauen.
Vielleicht kannst du einfach mal nachsehen (soweit es bei dir in der Motorsteuerung möglich ist), ob du vor deinen Problemen höhere Ladedrücke hattest.


Gruß
Bernd
Kreehans
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Beitrag von Kreehans »

Mal einfach gefragt: Bekommt der Motor genug Gas ? - Vielleicht Schaum oder ein Wassersack in der Gasleitung. Man müsste es aber am Gasunterdruck sehen der höher sein muß als sonst.
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