Grenzwerte PH und FOS/TAC

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Moderator: Schlattmann

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Mike
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Grenzwerte PH und FOS/TAC

Beitrag von Mike »

Hallo,

Wo sind die Grenzwerte von PH und FOS/TAC.

Ich habe gerade 7,68 PH und 0,59 FOS/TAC und die Anlage läuft seit 3 Monaten ohne das Futter zu Ändern immer mit gleicher Leistung( + - 3%)

85% Mais
10% Gras
5% Getreideschrot

50,5 Grad im Fermenter
51,5 Grad im Nachgärer
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Schlattmann
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Beitrag von Schlattmann »

Hallo,

der pH-Wert von 7,7 ist OK. Grenzwertangaben bei FOS/TAC sind aktuell schwierig. Gewöhnlich heißt es bei 0,3 ist alles OK. Aber je nachdem wie die Probe behandelt wird (eine vereinheitlichende DIN o.ä. wie zu anderen chemsichen Analysen gibt es meines Wissens aktuell noch nicht), können sich hier Abweichungen ergeben. Nicht zentrifugierte Proben liegen beispielsweise höher als zentrifugiertes Probematerial.

Wichtig für die Beurteilung für den Betreiber ist daher in erster Linie die längerfristige Beobachtung bei gleichbleibender Probenahme und beauftragtem Labor. Solange der pH da bleibt wo er ist und sich der FOS/TAC nicht nach oben bewegt sollte zumindest von diesen beiden Werten ausgehend kein Anlass zur Sorge sein.
MfG, Markus Schlattmann
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BioEnergie
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Beitrag von BioEnergie »

Hallo Schlattmann,
was denkst den sind bei anderen Analysewerten für Grenzwerte zu setzten? gibt es überhaupt Grenzwerte an denen sich alle richten bei Substratanalysen? ich habe jedenfalls schon verschiedene Zahlen gehört...
ok, FOS/TAC unter/bei 0,3 ist auch die Zahl mit der ich arbeite.
wie sieht es aus mit Essig/Propion: größer als 2:1 ??
weitere Säuren in untergeordneter Konzentration, sprich so klein wie möglich. was meinst Du zu diesen Aussagen?
Hast Du genau definierte Richt- oder Grenzwerte für die el. Leitfähigkeit und fürs Ammonium?

Gruß Markus
Energiebauer
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Beitrag von Energiebauer »

Hallo,
ich glaube es gibt keinen allgemeingültigen Grenzwert für FosTac.
Es gibt nur einen für eine Anlage mit einer bestimmten Fütterung.
Ändert sich ein Parameter gibt es auch einen anderen Grenzwert für FosTac.
Meine Anlage lief schon einmal ein halbes Jahr bei FosTac 1,2.
Ich kenne einen Betreiber der schon kurze Zeit stabil bei 2 gefahren ist.
Ich kenne Anlagen die bei 0,6 umkippen.
Die Höhe ist nicht entscheident sondern die Tendenz

Mit freundlichen Grüßen

Horst Seide
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Schlattmann
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Beitrag von Schlattmann »

...ich verschiebe dieses Thema nach Messtechnik (Analysen, Datenerhebung)

Grenzwerte für Säuren / Ammonium etc sind ebenfalls schwierig anzugeben (in Abhängigkeit von zusätzlichen Parametern wie zum Beispiel pH), da ein absoluter Wert im Rahmen der Umstände zusehen ist. Es gibt da eine eine Tabelle von Grenzwerten in Abhängigkeit vom pH zB, ich forsch da nochmal nach und poste das dann hier sobald es mir wieder über den Weg kommt.

Eine Analyse von absolut x mg Essigsäure ist bei verschiedenen pH-Werten unterschiedlich toxisch. Toxisch auf die Bakterien wirkt die undissoziierte Form (als mit dem "H" dran). Das Ganze ist ein Gleichgewischtszustand.

(Acetat-) + (H+) <-> undissozierte Essigsäure
CH3-COO- + H+ <-> CH3-COOH

Bei niedrigerem pH und geringerem Puffervermögen ist der "Druck" an "H"s größer, so dass mehr undissoziierte Säure vorliegt. (ich hoffe ich habe es halbwegs verständlich ausgedrückt).

Beim Ammonium/Ammiak ist es andersrum, da wirkt die NH3-Form toxisch, d.h. bei höherem pH wird (bei gleichbleibender absoluter Gesamtkonzentration) hier die Toxizität erhöht.

NH3 + H <-> NH4

D.h. je niedriger der "H"-Druck (=bei höherem pH-Wert), umso mehr ist dieses Gleichgewicht nach NH3 verschoben, also toxischer.

Gemessen und als analytisches Ergebnis angegeben wird in der Regel das Gesamtsystem (als mg/L Essigsäure z.B. oder als NH4).
MfG, Markus Schlattmann
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