Hallo
Ich habe einiges über UASB-Reaktoren gelesen und dass man damit so saumässig kurze Aufenthaltszeiten haben könne (und damit entsprechend kleine Volumen) und trotzdem ordentlich Biogas dabei abfällt.
Warum also normale große Biogas-Fermentoren, wenn es doch eigentlich kleiner ginge? Ich habe auch gelesen, dass man nach einem UASB immer noch eine Nachbehandlung braucht. Ist das die Crux an der Sache?
Soll heißen:
Was sind die Vorteile eines normalen Biogas-Fermentors?
Sind die beiden überhaupt vergleichbar?
Vielen Dank schonmal,
Gruß,
Matthias
UASB Reaktor?
Moderator: Biohoefe
Hallo Matthias,
die beiden Buaformen sind nicht vergleichbar, weil die "normalen" Fermenter mit Rührwerk - ich nenn diese TMR, totally mixed reactor - für feste Substrate (also meisten landwirtschaftlichen Ursprungs oder Biomüll) gebaut werden.
UASB hingegen ist eine (die führende) Technologie für die Behandlung organisch belastete Abwässer.
Platt gesagt: erster Abfallbehandlung, zweiter Abwasserbehandlung
Ein wichtiger Unterschied zwischen diesen beiden Substratformen ist, dass bei festen Stoffen die Organik in der Schwebe gehalten werden muss, also eine Vermischung notwendig ist. Die Verweilzeit bezieht sich auf das gesamte Substrat.
Bei Abwässern hingegen werden die Phasen getrennt, da in den meisten Industrien viel Abwasser anfällt und die Anlagen bei einer Mischung sehr groß würden. Anaerob behandelt wird dann die (schwebende) Schlammphase, das Wasser läuft über. Die angegebene Verweilzeit von nur wenigen Stunden bezieht sich auf die wässrige Phase. Der Schlamm sinkt während der anaeroben Behandlung langsam zu Boden und muss hier gelegentlich abgepumpt werden.
Ein weiterer Unterschied ist der eigentliche Zweck der Behandlung. Während die Biogasproduktion in TMR zumeist im Vordergrund steht, liegt der Schwerpunkt in UASB bei der Behandlung des Abwassers und dem Abbau organischer Belastungen (CSB).
Abbauleistungen liegen grob zwischen 60-80% vom zugeführten CSB. Eine Nachbehandlung ist dann notwendig, weil die Abbauleistung nicht den Einleiter-Standards genügt. Es muss i.d.R. aerob nachbehandelt werden, um eben unter die vorgeschriebenen Werte zu gelangen.
Die Anaerobe Vorbehandlung macht aber großen Sinn, da hier (mal abgesehen vom Biogas) wesentlich weniger Schlamm anfällt, als bei belüfteten Verfahren.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen
Gruß
Daniel
die beiden Buaformen sind nicht vergleichbar, weil die "normalen" Fermenter mit Rührwerk - ich nenn diese TMR, totally mixed reactor - für feste Substrate (also meisten landwirtschaftlichen Ursprungs oder Biomüll) gebaut werden.
UASB hingegen ist eine (die führende) Technologie für die Behandlung organisch belastete Abwässer.
Platt gesagt: erster Abfallbehandlung, zweiter Abwasserbehandlung
Ein wichtiger Unterschied zwischen diesen beiden Substratformen ist, dass bei festen Stoffen die Organik in der Schwebe gehalten werden muss, also eine Vermischung notwendig ist. Die Verweilzeit bezieht sich auf das gesamte Substrat.
Bei Abwässern hingegen werden die Phasen getrennt, da in den meisten Industrien viel Abwasser anfällt und die Anlagen bei einer Mischung sehr groß würden. Anaerob behandelt wird dann die (schwebende) Schlammphase, das Wasser läuft über. Die angegebene Verweilzeit von nur wenigen Stunden bezieht sich auf die wässrige Phase. Der Schlamm sinkt während der anaeroben Behandlung langsam zu Boden und muss hier gelegentlich abgepumpt werden.
Ein weiterer Unterschied ist der eigentliche Zweck der Behandlung. Während die Biogasproduktion in TMR zumeist im Vordergrund steht, liegt der Schwerpunkt in UASB bei der Behandlung des Abwassers und dem Abbau organischer Belastungen (CSB).
Abbauleistungen liegen grob zwischen 60-80% vom zugeführten CSB. Eine Nachbehandlung ist dann notwendig, weil die Abbauleistung nicht den Einleiter-Standards genügt. Es muss i.d.R. aerob nachbehandelt werden, um eben unter die vorgeschriebenen Werte zu gelangen.
Die Anaerobe Vorbehandlung macht aber großen Sinn, da hier (mal abgesehen vom Biogas) wesentlich weniger Schlamm anfällt, als bei belüfteten Verfahren.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen
Gruß
Daniel