Hallo,
bei vielen Biogasanlagen wird ja mittels externem Wärmetauscher geheizt. Ich habe mich gerade gefragt, ob da nicht die Hitzebelastung zu einem Problem für die Mikroorganismen führen kann:
Der D-Wert (decimal reduction time) beträgt für viele mesophile Bakterien 5 Minuten bei 55 °C. D.h. nach dieser Zeit bei 55 °C ist nur mehr 1/10 der Population übrig, 90 % sind tot.
Wenn man nun einen Fermenter durch Kreislaufpumpen durch Wärmetauscher heizt, könnte es sein, dass jedesmal eine Menge Bakterien draufgehen.
Gibt es hierzu irgendwelche praktische Erfahrungen?
Viele Grüße
Ernst
Heizung und Hitzebelastung der Mikroorganismen?
Moderator: Biohoefe
Heizung und Hitzebelastung der Mikroorganismen?
Ernst Murnleitner
Ich nehme an, dann ist es nicht gut geschweisst oder schlechtes Material. Ich war früher mal in einem pharmazeutischen Unternehmen tätig und da sind wir mit Dampf von 160 °C direkt in die Leitungen mi t kaltem Wasser gefahren. Es hat dann immer so geknallt und gezittert, aber Leitungen sind nie abgerissen oder undicht geworden.papp hat geschrieben:ist es denn nicht so, dass heizungsrohre im fermenter auch mit vorlauftemperaturen von 80 bis 90 °C gefahren werden und , bei nicht permanetem rühren, einige in direkter nähe draufgehen ?
Ernst
Ernst Murnleitner
Moin,
ich habe in meiner letzten Anlage mit externen Rohrwärmetauschern und auch Dampfinjektion gearbeitet und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Keinerlei Einschränkungen in der Aktivität der Bakterien. Es kommt natürlich immer auf die Kontaktzeit an. Im Sekundenbereich ist es kein Problem, bei mehreren Minuten würde ich mir schon Gedanken machen, ob die Kleinen das noch überleben.
Gruß
Sven
ich habe in meiner letzten Anlage mit externen Rohrwärmetauschern und auch Dampfinjektion gearbeitet und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Keinerlei Einschränkungen in der Aktivität der Bakterien. Es kommt natürlich immer auf die Kontaktzeit an. Im Sekundenbereich ist es kein Problem, bei mehreren Minuten würde ich mir schon Gedanken machen, ob die Kleinen das noch überleben.
Gruß
Sven
Hallo,
eine etwas späte Antwort, aber vielleicht liest ja noch jemand mit
Ernst
eine etwas späte Antwort, aber vielleicht liest ja noch jemand mit
Ja, die Abtötungsrate ist eine Funktion von Zeit und Temperatur. Wenn durch direkten Dampf die Effizienz der Heizung verbessert wird, kann es durchaus zu sogar zu geringeren Thermischen Belastungen der Bakterien kommen.Bio-Sven hat geschrieben:Moin,
ich habe in meiner letzten Anlage mit externen Rohrwärmetauschern und auch Dampfinjektion gearbeitet und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Keinerlei Einschränkungen in der Aktivität der Bakterien. Es kommt natürlich immer auf die Kontaktzeit an. Im Sekundenbereich ist es kein Problem, bei mehreren Minuten würde ich mir schon Gedanken machen, ob die Kleinen das noch überleben.
Gruß
Sven
Ernst
Ernst Murnleitner