Abbaurate beim Gasbetrieb

Alles was mit dem eigentlichen Prozess der anaeroben Umsetzung von organischer Substanz zu tun hat sowie allgemeine Themen rund um Biogas

Moderator: Schlattmann

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Hartmut
Beiträge: 4
Registriert: 26.06.2006, 18:38

Abbaurate beim Gasbetrieb

Beitrag von Hartmut »

Hallo, bin neu hier!

Ich habe eine grundsätzliche Frage, die mir bis jetzt noch niemand verbindlich beantworten konnte. Bei der Durchsicht dieses Forums bin ich allerdings optimistisch, das hier einer von Euch dies können müsste:

Es wird oft von der Abbaurate gesprochen. Bei einer Abbaurate von 80% ist nach Adam Riese (wie hier im Forum beschrieben) bei einer 30% TS Maissilage ein Gärrest mit 6% TS errechnet. Dies kann, wenn ich meine Physikalisch- Chemischen Grundkenntnisse aus dem Hinterstübchen hervorkrame doch nicht logisch sein, da im Gas CH4 und CO2 doch eine nicht unerhebliche Menge Wasserstoff (Wasser) vorhanden ist! Um welche Menge Wasser handelt es sich, bzw. was ist dann tatsächlich am Beispiel Silomais 30% TS die rechnerische Gärrest TS??

Berichtigt mich, wenn ich falsch liege, ansonsten helft mir bei dieser Frage!!

Im voraus herzlichen Dank, und
MFG
Hans
Beiträge: 29
Registriert: 27.02.2006, 21:20
Wohnort: Oberpfalz

Beitrag von Hans »

Hallo Hartmut,
gemeint ist sicher die Abbaurate bezogen auf die oTS.

MfG Hans
Hartmut
Beiträge: 4
Registriert: 26.06.2006, 18:38

Beitrag von Hartmut »

Hallo Hans,

dachte ich früher auch, allerdings ist hier im Forum (in einem älteren Thread über Feststoffvergärung) diese Hochrechnung gemacht worden. Deshalb würde mich einmal die komplette und sachliche Hochrechnung interessieren. Eigentlich gehts mir nur darum, wieviel Reststoff mit welcher TS tatsächlich nach Abzug aller Ausgährungen (im Prinzip alles was durch den Motor und oder die Fackel geht) rechnerisch übrig bleibt!

mfG
michael
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Beiträge: 1433
Registriert: 25.01.2005, 14:43
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Beitrag von michael »

Mir ist deine Frage nicht ganz logisch. Der Abbau bezieht sich auf den TS-Gehalt. Bei 30% OTS im Mais folgt bei 80% Abbau 6% TS im Gärrest. Da die OTS ja ca. 95% der Gesamt-TS ausmacht ist es im Ausgangssubstrat nicht so schlimm, wenn man es verwechselt. Im Gärrest sind ca 70% der TS noch OTS. Organische Substanz geht also ins Gas. Der Schwefel und Stickstoffanteil bleiben im Gärrest, wenn oxidativ entschwefelt wird.
Hartmut
Beiträge: 4
Registriert: 26.06.2006, 18:38

Beitrag von Hartmut »

Hallo,

ich hab mich warscheinlich etwas undeutlich ausgedrückt, sorry!
Meine Frage bezieht sich auf den Gesamtreststoff, und der daraus resultierenden End-TS. Denn im Gas ist ja nicht nur der Kolenstoff C, sondern auch Wasser (H²O) in Form von H (beim CH4) und in Form von O (CO²). Wie viel Wasser wird demnach mit durch den Motor gejagt??
Und wenn Wasser (H + O) mit verbrannt wird, muß doch logischerweise der TS gehalt rechnerisch ansteigen, oder??

Für eine baldige Antwort im Voraus herzlichen Dank,

mfG
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Schlattmann
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Beitrag von Schlattmann »

Hallo,

Wasser befindet sich in Form von Wasserdampf im Biogas (also direkt als H2O), die Menge ist abhängig von der Temperatur des Gases da hier mit höherer Temperatur mehr Wasser aufgenommenwerden kann.

Die H's und O's im CH4 und CO2 kommen eigentlich aus dem Substrat, z.B.
C6H12O6 -> 3 CH3COOH
CH3COO- + H2O -> CH4 + HCO3-

Bevor das Gas in den Motor kommt, wird es normalerweise auskondensiert, so dass das Wasser teilweise beim Abkühlen zurückläuft bzw. aufgefangen wird.
MfG, Markus Schlattmann
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