Mais "gerecht" bezahlen

Messgeräte, Hersteller, Leistungen, Preise, Datenaufbereitung, Datennormierung, Standards, Modellbildung und Simulation des anaeroben Abbauprozesses, Versuchswesen, Beprobung, Analytik,...

Moderator: Schlattmann

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A.R.
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Beitrag von A.R. »

COMBO hat geschrieben:Hi, bin ja absolut kein Maispreisdiskutierer oder der gleichen. ;)
Aber bezahlt denn hier schon jemand nach energie/biogasertrag?
Indirekt.

Wir ermitteln den TM-Ertrag ( nicht OTS !) eines jeden Lieferanten.

Daraus wird dann der %-Anteil des Lieferanten an der Gesamterntemenge bestimmt; dieser % Schlüssel ist relevant für seine Monatlich Vergütung.

Von der Monatlichen Abrechnung des EVU werden die Eingespeisten KWel; die Veränderungen zur Einspeisung ( evt. Eigenstromverbrauch; Zündölanteil an Gesamteinspeisung ) korregiert = zu Verrechnende KW-Menge.

Geteilt durch % Lieferanteil des Lieferanten x ausgehandelte Vergütung in €/ Kwel = zu zahlender Preis.

Es wird nur Vertragswahre angenommen; Übermengen die auf den Vertragsflächen wachsen werden mit Verarbetet und die Anbaumenge des Folgejahres daraufhin korregiert. Für die Rohstoffversorgung ist die Gemeinschaft der Lieferanten verantwortlich; fehlen Futtermittel ( ist noch nicht vorgekommen) werden Einkaufsmengen den Lieferanten belastedt; die Gaserträge voll Gut Geschrieben.

Der Rohstoff wird von der BGA nur Verarbeitet; die BGA wird niemals Eigentümer des Futters : damit entfällt die Umsatzsteuerbewertung des Fermenterinhaltes ( Streitpunkt bei Steuerprüfungen ) und der Flächennachweis für Verbleib des Substrates : laut Liefervertrag muss jeder Landwirt seine anfallenden Substratmengen wieder zur Ordnungsgemäsen Verwertung im Landwirtschaftlichen Betrieb zurück nehmen.

Läuft seit 2005 jetzt mit der 3. Verlängerung der Lieferverträge.

Zur Vergleichbarkeit bauen alle die gleiche Sorte/ Sortenmix an.

A.R.

P.S. Im Gegenzug halte ich mich von Pacht- und Kaufflächen zurück wen einer der Vertragslieferanten bedarf auf dieses Flächen anmeldet.
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michael
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Beitrag von michael »

nochmal zurück zum Thema:

Weiß man schon, ob es eine NIR-Messung der TS war?
G.R.
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Beitrag von G.R. »

A.R. hat geschrieben: Zur Vergleichbarkeit bauen alle die gleiche Sorte/ Sortenmix an.
Das heißt Du fährst mit 100% Mais, oder?
A.R.
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Beitrag von A.R. »

G.R. hat geschrieben:
A.R. hat geschrieben: Zur Vergleichbarkeit bauen alle die gleiche Sorte/ Sortenmix an.
Das heißt Du fährst mit 100% Mais, oder?

Ja

A.
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COMBO
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Beitrag von COMBO »

@nobse nochmal ;)

Bist du selbst nur betreiber oder betriebsinhaber?
Hier mal ne kleine rechnung die dir zeigt das auch mehr € auf dem papier trotzdem Abzug heißt!

Angenommen die t Frischmasse mit 32%Ts kostet 25€
Dann kostet 1t mais bei 36% Ts 28,125€

Bespiel einer benachbarten neubauanlage:
Wegen siloplattenbauverzögerung erst dieses we mit 42% Ts geerntet!

Die bezahlen 23 pro t bei 32%ts
Das wären dann theoretisch bei 42%ts dann 30,1875€ wenn nur der Wasseranteil berücksichtigt würde.
Bezahlt wurde allerding bei 42%ts nur 26€!!!
Das sind 4€ Abzug!

So, und jetzt sag mir noch mal das es bei dir keine abzüge gibt! Bezahlst du wirklich für gute wie für schlechte FM (im Verhältnis) das gleiche?
Bezahlst du nach ha? Oder hast du dir die vergütungliste von ner anderen anlage einfach hergenommen, vielleicht angepasst und nie wirklich die Preise "hergeleitet"?
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Kohl
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Beitrag von Kohl »

COMBO hat geschrieben:@nobse nochmal ;)

Bist du selbst nur betreiber oder betriebsinhaber?
Hier mal ne kleine rechnung die dir zeigt das auch mehr € auf dem papier trotzdem Abzug heißt!

Angenommen die t Frischmasse mit 32%Ts kostet 25€
Dann kostet 1t mais bei 36% Ts 28,125€

Bespiel einer benachbarten neubauanlage:
Wegen siloplattenbauverzögerung erst dieses we mit 42% Ts geerntet!

Die bezahlen 23 pro t bei 32%ts
Das wären dann theoretisch bei 42%ts dann 30,1875€ wenn nur der Wasseranteil berücksichtigt würde.
Bezahlt wurde allerding bei 42%ts nur 26€!!!
Das sind 4€ Abzug!

So, und jetzt sag mir noch mal das es bei dir keine abzüge gibt! Bezahlst du wirklich für gute wie für schlechte FM (im Verhältnis) das gleiche?
Bezahlst du nach ha? Oder hast du dir die vergütungliste von ner anderen anlage einfach hergenommen, vielleicht angepasst und nie wirklich die Preise "hergeleitet"?
Wer wegen Bauverzögerung, bei allen anderen Nachteilen, die Lieferanten abstraft, muß sich aber nicht wundern wenn er in den Folgejahren keine mehr hat :shock:
Wer wenn nicht wir ?
Wann, wenn nicht jetzt?
nobse
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Beitrag von nobse »

@Combo
komm mal wieder runter
Wenn ich dich richtig verstanden habt habt ihr ne andere Abrechnungsmaske als wir.
Ich bin selbst Eigentümer, Betreiber, Betriebsinhaber....
Wir waren bei uns in der Gegend die ersten die Ertags"gerecht"bezahlten.
Wir zahlen halt je dt TS. Wir halten uns in etwa an Preise für Körnermais, bzw Erträge aus Weizenanbau.
Das heißt alles über die Waage, je nach Schlaggröße 2-4 Proben daraus, nen Mittelwert erechnet und gut is.
zum nachrechnen: angenommen dt TS = 1€ ergibt bei 32%TS 3,2€ bei 40% TS = 4€ oder bei 25% 2,5€! eigentlich doch ganz einfach zu verstehen!? wo gibts da abzug?
das ich natürlich weniger Gesamtmasse bewege versteht sich aber am ha Ertrag tut sich nicht viel da fürs Wasser ja nichts bezahlt wird.

Für 23€/3,2 also 7,18€/dtTS machen die Verkäufer bei uns nicht mal die Tür auf. Vertragsanbau gibts bei uns eigentlich nicht.

Da wir die Erntekette selbst organisieren kannst du keinen Abzug machen du kannst ja auch früher häckseln. Da hättest du dann halt 6-8 Erntetermine. Und Streung im Ts hast du bei uns immer, wir haben einfach zu Wechselhafte Böden.
Leistung hat 4 gleich große Räder
michael
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Beitrag von michael »

@ Combo:

Wie definierst du gute und schlechte Frischmasse? Kannst das auch irgendwie belegen, oder glaubst du immer noch, dass man früh ernten sollte, weil das vor vielen Jahren mal propagiert wurde?
paulken
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Beitrag von paulken »

Wir nehmen die TS-Anzeige des Häckslers aus Harsewinkel nur als Orientierung. Taugt nicht für Abrechnungen. Allerdings haben wir gerade dieses Jahr die Erfahrung gemacht, dass auch die Labor-TS relativ weit streuten. D.h. mehr Proben pro Schlag ziehen, um einen brauchbaren Schnitt zu finden.
Basis für die Abrechnungen ist TS 32; Alles was drunter liegt wird brutto wie netto bezahlt. Wird trockener geerntet rechnen wir auf Basis TS 32 die Gewichte hoch.
Entscheident ist doch, dass die Lieferanten zufrieden sind und keiner während der Ernte rumschreit "wann kommt mein Mais endlich ab".
Wir ernten unter TS 32 gar nix, da wird zuviel Stärke verschenkt und wenn's mal trockener wird Cracker zu und unter 4mm. Damit haben wir zumindest hier die beste Erfahrung gemacht.
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COMBO
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Beitrag von COMBO »

Ok, dann rechnet ihr wirklich nur das wasser raus. Das gibts hier wirklich nirgends. Denn so wie analysen/gärversuche beweisen nimmt die biogasausbeute ab 37%ts aufwärts ab!
Außerdem wollte ich nicht wieder ne preisdiskussion anleiern. Ihr wisst ja auch nicht welche leistungen bei 23€ drin sind. Mulchen/gärrestausbringung oder sonst was.
Es ging allein um die Staffelung bzw der Preisentwicklung bei zu trockenem mais.
Gär- und silierversuche haben gezeigt das ab 32-34 idealer ts ist.
Mehr oder weniger ist dann einfach eine geschmackssache bzw. Eine Frage des Transport-, Erntetechnikbeanspruchung.

@ nobse, sorry wenn ich dich persönlich angegriffen hab. War nicht meine Absicht.
Betreiber haben nicht immer einsicht in die Finanzen etc. Und manche Anbauer haben nicht mal bemerkt das dort abzüge mit eingerechnet sind obwohl sie für die verspätete Ernte garnichts konnten.
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