Zuckerruebenvergaerung

Zur Vergärung kommende Substrate, Gaserträge, Eignung, Probleme, Beschaffung, Vorbehandlung, nachwachsende Rohstoffe, Kosubstrate, Lagerung, Preise

Moderator: Schlattmann

Antworten
JueLue
Identität bekannt
Identität bekannt
Beiträge: 301
Registriert: 05.12.2007, 08:56

Beitrag von JueLue »

Diese ganze Schlauchsiliererei scheint mir auch vor allem von der Entnahme her zu aufwändig.
Wenn man die Stunden beim Silozudecken bezahlen muss und sonst ein Fahrsilo gebaut werden muss, ist die Schlauchsilierung sogar preislich konkurrenzfähig.

Wenn man den Schlauch allerdings auf festem Untergrund ablegt, hat man ja schon ein halbes Fahrsilo darunter...

Legt man den Schlauch in die Wiese, gibts ne Schlamm/Folienschlacht bei der Entnahme.

Was passiert eigentlich bei -18°C mit den Rüben im Schlauch?
Die Randrüben werden doch komplett durchfrieren, irgendwann wieder auftauen, und dann? Sind die 2 Wochen später pumpfähig?

Im Rindviehbereicht wurden doch mal geschnetzelte Runkeln in den Mais mit einsiliert. Könnte man doch hier auch machen? Davon spricht kein Mensch mehr.

Nachteile, die mir einfallen:

- frühe Ernte (geringerer Rübenertrag -20%?)
- hoher logistischer Aufwand (Rüben müssen passend zur Maissilieren geerntet und gewaschen sein
- festes Mischungsverhältniss von Rüben und Mais in der Fütterung, es sei denn, man hat 2 Silos offen (1mal Mais 1mal Mais/Rübe)

Wieviele Rüben kann man wohl im Mais einsilieren, ohne dass es zu erhöhtem Sickersaft kommt?

JueLue
Benutzeravatar
extra-wurst
MOD
MOD
Beiträge: 750
Registriert: 09.09.2005, 16:30

Beitrag von extra-wurst »

JueLue hat geschrieben:Was passiert eigentlich bei -18°C mit den Rüben im Schlauch?
Die Randrüben werden doch komplett durchfrieren, irgendwann wieder auftauen, und dann? Sind die 2 Wochen später pumpfähig?
Rüben haben ja bekanntlich viel Zucker, der sich bei der Silierung im Schlauch zu Alkohol umsetzt. Die Rübe produziert damit gewissermaßen ihren eigenen Frostschutz.
Wir habe die Rüben bei -10 ° aufgeladen und nur die Randrüben waren hart. Das die dann völlig verfaulen, glaube ich nicht.
Grüße aus der Heide
Benutzeravatar
H.E
Identität bekannt
Identität bekannt
Beiträge: 1405
Registriert: 16.01.2005, 12:14

Beitrag von H.E »

JueLue hat geschrieben:Diese ganze Schlauchsiliererei scheint mir auch vor allem von der Entnahme her zu aufwändig.
Wenn man die Stunden beim Silozudecken bezahlen muss und sonst ein Fahrsilo gebaut werden muss, ist die Schlauchsilierung sogar preislich konkurrenzfähig.

Wenn man den Schlauch allerdings auf festem Untergrund ablegt, hat man ja schon ein halbes Fahrsilo darunter...

Legt man den Schlauch in die Wiese, gibts ne Schlamm/Folienschlacht bei der Entnahme.

Was passiert eigentlich bei -18°C mit den Rüben im Schlauch?
Die Randrüben werden doch komplett durchfrieren, irgendwann wieder auftauen, und dann? Sind die 2 Wochen später pumpfähig?

Im Rindviehbereicht wurden doch mal geschnetzelte Runkeln in den Mais mit einsiliert. Könnte man doch hier auch machen? Davon spricht kein Mensch mehr.

Nachteile, die mir einfallen:

- frühe Ernte (geringerer Rübenertrag -20%?)
- hoher logistischer Aufwand (Rüben müssen passend zur Maissilieren geerntet und gewaschen sein
- festes Mischungsverhältniss von Rüben und Mais in der Fütterung, es sei denn, man hat 2 Silos offen (1mal Mais 1mal Mais/Rübe)

Wieviele Rüben kann man wohl im Mais einsilieren, ohne dass es zu erhöhtem Sickersaft kommt?

JueLue
Will das Thema noch einmal hoch holen.
Hat mittlerweile jemand von euch Erfahrungen gesammelt beim Einsilieren der Rübe in Maissilage.
Gibt da ja einige Punkte die interessant sind.

Vorweg,wie verhält sich die Rübe wenn sie als ganze Rübe einsiliert wird ?
Bleibt sie überwiegend konserviert,sprich heile oder wird sie eher breiig ?

Um die Ertragsverluste zu minimieren und den idealen Zeitpunkt bei der Rübe abzuwarten evtl. die Rübe einsilieren mit
- Maissilage mit hohen FAO ,mitte bis ende November ?
- LKS einsilieren (nur 65-80 % Energie/ha im Vergleich zur Maissilage),dafür wenig Masse und viel Dampf ?

Wie aufbereiten bevor es ins Silo geht ?

Am einfachsten so :
http://www.saaten-union.de/data/documen ... fLippe.pdf
Praktisch aber ich kenne keinen Serienreifen Roder dazu.


Oder
http://www.doppstadt.com/media/pro_mobil_ak_dt.pdf
Haben wir bisher hiermit gemacht.
Klappt prima aber eben nur just in time.
Mir ist das Material damit zu fein.
Habe Bedenken ob wegen dem Sickerwasser was sehr erheblich nach dem Musen entsteht.
Schwierige Logistik beim einsilieren.
Man braucht viel Platz und muß die Rübe zur BGA bringen,mittles Lader in den Schredder und dann nochmals ins Silo.
Der Schredder braucht ordentlich Platz und würde immer im Weg stehen.

dritte Möglichkeit die Schnitzlerschaufel wie auf Seite 2.
Gute Körnung erzielbar direkt zu verteilen und verdichten während des Schnitzelns.

Also,
was würdet ihr ehr machen oder lassen und weshalb ?
Josse
Identität bekannt
Identität bekannt
Beiträge: 168
Registriert: 03.11.2009, 17:44
Wohnort: Niederrhein

Beitrag von Josse »

Ich spiele mit dem Gedanken die Rüben ins Rundsilo zu schnibbeln.

Gedacht war auch mal die Rübe als kleinen Versuch im Fahrsilo zu silieren. Jedoch soll der Rübensickersaft, der ja massig anfällt, den Säurefesten Asphalt angreifen.
So wurde mir von einem Silo und Asphalt Hersteller gesagt, weil da zu viel Zucker drin ist!

Weiß jemand welche Zusammenhänge da bestehen?
Wie schnell ist nix getan!
lupo
Beiträge: 119
Registriert: 27.02.2010, 10:03

Beitrag von lupo »

Hallo, ich bin auch sehr an der Vergärung von Zuckerrüben interessiert.
Allerdings ist mir noch kein praktikables Verfahren bekannt, bei der Logistik stößt man sicherlich an die Grenzen.

Die Lagerung in der Lagune sollte die Wahl sein, aber wie bekomme ich die Rüben (angenommen 2000to) dort gewaschen und gemust hinein, und das zu vernünftigen Kosten?
Gibt es Anlagen, die eine Eigenmechanisierung in Form von Wäsche und Muser vor der Lagune betreiben und wie hoch wäre die Investition.

Bei einer Erweiterung unserer Anlage würde aus Flächengründen die Rübe die Wahl.


Über Antworten wäre ich dankbar...
Monte
Beiträge: 8
Registriert: 01.11.2010, 16:08

Rüben

Beitrag von Monte »

Hallo,
guck mal hier:
http://www.strube.net/zuckerruebe-bioga ... 16-392-440
Ist wohl zur Zeit das günstigste Verfahren.
Es gibt zur Ernte 2011 wohl Lohnunternehmer, die das anbieten.
Gruß!
Monte
papp
Identität bekannt
Identität bekannt
Beiträge: 3843
Registriert: 29.12.2005, 22:36
Wohnort: Ausland

Beitrag von papp »

Glaube das hier wird günstiger, im Herbst weiss ich mehr.

http://www.youtube.com/watch?v=ABktewKPyRc
Monte
Beiträge: 8
Registriert: 01.11.2010, 16:08

Beitrag von Monte »

Mag sein.
Gehen da alle Steine raus?
Wie hoch ist die Flächenleistung/Std.?
Ist wohl auch eine Frage des Grundsatzes, lasse ich das Blatt nicht besser auf dem Acker (Vorfruchtwert)?
Sind nicht die Zuckerrüben (TM-Ertrag/ha) besser geeignet?
Am günstigsten ist wohl die Verarbeitung von frischen Rüben von September bis März. Obwohl man auf Ertragszuwachs verzichtet,sollte man wohl doch den Teil, den man im Sommer haben will, mit in eine Maismiete einsilieren. Ernte dieser Rüben so früh wie nötig, die für die Frischverarbeitung bestimmten Rüben so spät wie möglich.
Es gibt ja auch diese großen Schaufelhäcksler,die beim Einbringen
der Rüben ins Silo ja auch gleich verdichten.
Bei dem Lagunenverfahren ist das Charmante, das man übers Jahr pumpen kann, also weniger Arbeitszeit für die Beschickung anfällt.
Soll halt jeder selber sehen, was sich für seine Anlage/Logistik/Struktur rechnet.
Lenkgiraffe
Identität bekannt
Identität bekannt
Beiträge: 280
Registriert: 27.08.2009, 13:05
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von Lenkgiraffe »

Hallo,

wir wollen am Montag unsere Rüben waschen und in eine Lagune "schnitzeln".
Uns fehlt aber der Platz für die komplette Menge, der Mais ist einsiliert, foliert und beschwert. Da geht keiner mehr bei.

Jetzt ist uns die Idee gekommen, die Rübe geschnitzelt mit Putenmist einzusilieren. Wie sind da die Erfahrungen, wenn vorhanden, bezüglich Sickersaft, Verträglichkeit von Rübe und Mist und leidet der Asphalt unter dem Sickersaft.
Oder wir trocknen die Rübenschnitzel und machen Pellets ;-)

Gruß und Dank

Christophe
papp
Identität bekannt
Identität bekannt
Beiträge: 3843
Registriert: 29.12.2005, 22:36
Wohnort: Ausland

Beitrag von papp »

Unsere "Rübenkampagne" ist mittlerweile auch beendet.
Aufgrund der Trockenheit kamen nur 14t Ts/ha dabei rum.
Es war ein Mischversuch mit Massen-, Gehalts- und Zuckerrüben.
Der LU ist dann auch noch mit ner anderen Maschine angerückt so dass das "Laub" auf dem Feld verblieb.
Die Ernte in Sandboden war sehr sauber, die Rüben lagen etwa ne Woche vorm Silo von wo sie dann mit so ner Bröcklerschaufel am Radlader über den Mais, schichtweise, verteilt wurden.
Ahja, die TS-Gehalte der Rüben lagen von 19-23%.
Antworten