Kein Methan, aber viel zu viel H2S
Moderator: Schlattmann
Kein Methan, aber viel zu viel H2S
Sehr geehrte Biogas-Community,
wer kann mir helfen. Ich bin dabei, unsere erste BGA in der Ukraine in Betrieb zu nehmen. Wir haben 2 Hydrolysebehälter, die aus einer Vorgrube exakt mit den gleichen Substraten beschickt werden. Hierbei handelt es sich um Rindermist (geringer Strohanteil) und Maissilage (die aber schon 2-3 Jahre liegt) Dazu kommen geringe Mengen von Getreidestaub und Abfälle aus der Aufbereitung Sonnenblumenkernen (Schalen, Kornbruch) . Aus den Hydrolysebehältern geht es mittels Exzenterschneckenpumpe zunächst durch einen Wärmetauscher und dann in die Fermenter (jeweils 4.000 m³) Die Gasproduktion hat vor 2 Wochen eingesetzt. Seit 2 Tagen kennen wir die Zusammensetzung des Gases:
Fermenter 1: Methan 0,14 %;
CO2 86,72 %;
H2S 47.767 ppm;
Sauerstoff 0,05 %
Fermenter 2: Methan 21,66 %;
CO2 74,04 %;
H2S 1.430 ppm;
Sauerstoff 0,31 %
Das Problem liegt auf der Hand. Beide Fermenter werden komplett gleich beschickt, beide haben eine Gasproduktion von ca. 20 m³/h. Aber nur in Fermenter 2 sind die Werte im erwarteten Bereich (Methan nähert sich inzwischen der Schwelle von 30 %). Warum haben wir im Fermenter 1 kein Methan und vor allem: woher können solch exorbitant Werte für Schwefelwasserstoff herrühren? Einen Messfehler können wir inzwischen ausschließen, weil beide Messtellen von ein und demselben Gerät (nacheinander) gemessen werden.
Hat jemand von Euch sowas schon erlebt und kann mir Anhaltspunkte zu Ursachen liefern, z.B. was wir kontrollieren sollten?
wer kann mir helfen. Ich bin dabei, unsere erste BGA in der Ukraine in Betrieb zu nehmen. Wir haben 2 Hydrolysebehälter, die aus einer Vorgrube exakt mit den gleichen Substraten beschickt werden. Hierbei handelt es sich um Rindermist (geringer Strohanteil) und Maissilage (die aber schon 2-3 Jahre liegt) Dazu kommen geringe Mengen von Getreidestaub und Abfälle aus der Aufbereitung Sonnenblumenkernen (Schalen, Kornbruch) . Aus den Hydrolysebehältern geht es mittels Exzenterschneckenpumpe zunächst durch einen Wärmetauscher und dann in die Fermenter (jeweils 4.000 m³) Die Gasproduktion hat vor 2 Wochen eingesetzt. Seit 2 Tagen kennen wir die Zusammensetzung des Gases:
Fermenter 1: Methan 0,14 %;
CO2 86,72 %;
H2S 47.767 ppm;
Sauerstoff 0,05 %
Fermenter 2: Methan 21,66 %;
CO2 74,04 %;
H2S 1.430 ppm;
Sauerstoff 0,31 %
Das Problem liegt auf der Hand. Beide Fermenter werden komplett gleich beschickt, beide haben eine Gasproduktion von ca. 20 m³/h. Aber nur in Fermenter 2 sind die Werte im erwarteten Bereich (Methan nähert sich inzwischen der Schwelle von 30 %). Warum haben wir im Fermenter 1 kein Methan und vor allem: woher können solch exorbitant Werte für Schwefelwasserstoff herrühren? Einen Messfehler können wir inzwischen ausschließen, weil beide Messtellen von ein und demselben Gerät (nacheinander) gemessen werden.
Hat jemand von Euch sowas schon erlebt und kann mir Anhaltspunkte zu Ursachen liefern, z.B. was wir kontrollieren sollten?
Die Lufteinblasung machen wir erst nach dem Fermenter in die Rohrleitung zum Nachgärer.
Animpfen? Wäre schön gewesen, leider gibt es hier im Umkreis von mehreren 100 km weder eine Biogasanlage noch eine biologische Abwasserreinigung mit Schlammfaulung. Wir haben jetzt zeitweise überwiegend Rindermist verarbeitet, werden aber in den nächsten Tagen den Silageanteil erhöhen müssen, weil Rindermist limittiert ist.
Mich irritiert vor allem der hohe H2S-Gehalt. Dieser muss eine Quelle haben. Die Substrate können es eigentlich nicht sein. Außerdem haben eben beide Fermenter aus der gleichen Vorgrube immer die Hälfte abbekommen ???
Animpfen? Wäre schön gewesen, leider gibt es hier im Umkreis von mehreren 100 km weder eine Biogasanlage noch eine biologische Abwasserreinigung mit Schlammfaulung. Wir haben jetzt zeitweise überwiegend Rindermist verarbeitet, werden aber in den nächsten Tagen den Silageanteil erhöhen müssen, weil Rindermist limittiert ist.
Mich irritiert vor allem der hohe H2S-Gehalt. Dieser muss eine Quelle haben. Die Substrate können es eigentlich nicht sein. Außerdem haben eben beide Fermenter aus der gleichen Vorgrube immer die Hälfte abbekommen ???
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- Registriert: 11.12.2009, 19:03
Hast Rechtlerche hat geschrieben:Wie lange läuft die Kiste schon? Wie viel von dem Sonnenblumenzeugs kommt rein?
Es fehlen jede Menge Infos um die Situation abzuschätzen
-funktioniert die vorgeschaltete Hydrolyse?
-was war im Fermenter zum Start?
-wer ist so "clever" und entschwefelt erst im Nachgärer?
-wo liegen die H2-Werte des Gases in den jeweiligen Behältern?
-welche (Un)mengen langkettiger Säuren bevölkern die Fermenter?
-hat die Ukraine auch ne Art Gulags für Pla ... ähhh ...
Sorry war ein Witz
"Les promesses n'engagent que ceux qui y croient"
Hallo Community,
danke für die Anteilnahme und einige wertvolle Tips.
Die Situation beginnt sich zu entspannen, seit gestern haben wir erstes Methan und H2S ist schon deutlich zurückgegangen. Wir haben Geduld und werden abwarten. Vielleicht braucht der eine Fermenter einfach etwas länger.
PS: Gulag für Äähh...: Das ist eine Geschichte, die weit über 50 Jahre zurückliegt und hier nun wirklich nichts zu suchen hat. ... witzig war das jedenfalls nicht.
danke für die Anteilnahme und einige wertvolle Tips.
Die Situation beginnt sich zu entspannen, seit gestern haben wir erstes Methan und H2S ist schon deutlich zurückgegangen. Wir haben Geduld und werden abwarten. Vielleicht braucht der eine Fermenter einfach etwas länger.
PS: Gulag für Äähh...: Das ist eine Geschichte, die weit über 50 Jahre zurückliegt und hier nun wirklich nichts zu suchen hat. ... witzig war das jedenfalls nicht.
Mit Äähh oder so, sind natürlich unfähige Planer gemeintCC lars hat geschrieben:
PS: Gulag für Äähh...: Das ist eine Geschichte, die weit über 50 Jahre zurückliegt und hier nun wirklich nichts zu suchen hat. ... witzig war das jedenfalls nicht.
bzw solche die u.a. auch in Geschichte nicht besonders belesen sind
https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander ... lschenizyn
soviel zu weit über 50 Jahre
Edit
Du solltest das nicht als persönliche Attacke sehen Lars, nur ist es halt seit Jahren so dass forsche Neu-User (denken alle sie hätten den "Stein der Weisen") mit immer annähernd den gleichen Problemen kommen, und dann pickiert auf brauchbare Tipps reagieren...
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