BGA HTK + Putenmist + Feststoffe Gülle + Kuh/Schweinemist

Am anaeroben Abbauprozess beteiligte Mikroorganismen, Milieuansprüche, Forschung und Erkenntnisse, Inokula, Pathogene und Hygienisierung...

Moderator: Schlattmann

gertsoermann
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BGA HTK + Putenmist + Feststoffe Gülle + Kuh/Schweinemist

Beitrag von gertsoermann »

Moin, ich habe mir in der letzten Zeit mal Gedanken gemacht den Nawaro Anteil bei unserer BGA runter zu fahren und durch Mist zu ersetzen. Nun meine Frage:

Wäre es eurer Meinung nach möglich mit einem beheizbaren Volumen von 4000 cbm ca. 10000 to Feststoffe Gülle + Kuh/Schweinemist
und 10.000 to Htk, Putenmist, Legehennenmist, etc zu fahren?

Aufbereitung vom Mist (Hammermühle, etc) ist angedacht.

Sind 2 Behälter. 1: 1500 cbm zwei Paddel, 2: 2500 cbm ein Paddel und ein Tauchmotorrührwerk.

Rezirkulat sollte aufgrund der dann nötigen Gärrestaufbereitung auch vorhanden sein.

Es geht mir im ersten Schritt nur um die biologischen bzw. verfahrenstechnischen Aspekte, sprich Ammoniakhemmung und TS Gehalt.

Vielleicht habt ihr ja einige Ideen bzw. Erfahrungen in die Richtung. Würde mich über eine rege Diskussion freuen. Danke
josy
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Beitrag von josy »

hi,

also TS sehe ich als lösbares Problem, mit Rührtechnik (vll auch Enzyme). Aber der NH3 Wert wird etwas interessanter, könnte man aber mit Kühlung des Fermenter hinkriegen (max. 42 Grad). Es sollte jetzt aber auch schon Zusätze geben für dieses Problem. Habe das aber noch nicht getestet.
lerche
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Beitrag von lerche »

Rezirkulieren ist in dem Fall tödlich weil du NH3/NH4 noch weiter hochschraubst.
Was kommt sonst noch rein bzw was soll an Gas/Leistung rauskommen?
gertsoermann
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Beitrag von gertsoermann »

Als Rezikurlat war eigentlich auch Wasser gemeint, welches Stickstofffrei ist. Ist das Volumen denn ausreichend, sprich Raumbelastung?

Ziel sind die 2.3 Mil. Nm³
ww
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Beitrag von ww »

Hallo,

also wir haben bei einem FM/NG Volumen von 2400 m³ ca 1500 to Putenmist und 700 to Rindermist (teils recht langstrohig) in der Ration bei 3500 to Mais, 250 to Gras, 500 to Grünroggen. Keine Gülle oder Wasserzugabe (außer Sickersaft) in den letzten 5 Jahren.
Die Mistaufbereitung mit Mühlen ect. ist uns zu teuer, wir lassen den einmal durch einen Miststreuer mit Schneidwalzen, bringt schon einiges.
Der Stickstoff hat sich so bei 7-8 g/l eingependelt und wir versuchen unter 43 °C zu bleiben dann klappts ganz gut.
Seitdem wir den Putenmist einsetzen müssen wir ca 5 l/Tag Eisenpräperat zugeben, sonst müssten wir zu viel Luft einblasen um unter 100 ppm H2S zu bleiben.
Der Paddel läuft seit mehreren Jahren an der Schmerzgrenze (wir mussten den orginalen Motorschütz durch einen stärkeren ersetzten), da doch sehr inhomogener Rinder-Mist mit deutlicher Aufschwimmtendenz und sehr trockener Putenmist mit eher Absinktendenz.

Wie gesagt diese Mengen halte ich bei uns für handhabbar, wenn es deutlich mehr werden soll wirds ohne massive Verdünnung und aufwendige Prozesskontrolle kaum machbar sein.

Gruß aus Mittelfranken
papp
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Beitrag von papp »

Also durch unsere "Altanlage" 2 Fermenter je 1700 m3 Nutzinhalt + 2 Nachgärer gleicher Grösse gehen jährlich 30 000t Gülle und 10 000t Mist.
Plus halt Nawaros und Abdälle.
Ergo müsste dein Projekt möglich sein. Du verplemperst halt viel Potential.
Bevor du an Energie- und materialverschwendende Zerkleinerung denkst würd ich ein wirklich grosses abgedecktes Endlager erstellen.
Das dürfte auch zukunftssicherer sein, hast wenig Verschleiss und ne grosse Gasreserve um politischen Kapriolen vorzubeugen.

Das mit dem Ammoniak kannst du im Gas durch Wäsche lösen, im Substrat seh ich, bei längerer Anpassungsphase, auch nicht die grossen Probleme.
gertsoermann
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Beitrag von gertsoermann »

Erst mal danke für die Antworten. Nawaros, sprich hauptsächlich Mais würde ich dann gerne gegen null fahren, solange das dann für mich wirtschaftlich ist.
Endlager ist mit 6000 cbm vorhanden und auch abgedeckt. Möchte dies aber gerne zur Lagerung von dem sehr stickstoffhaltigen flüssigen Dünger nutzen, der bei der Aufbereitung entsteht, sofern das mit dem verbauten Beton möglich ist. Laut Herstellerangaben könnte ich dann abgesehen von den Feststoffen ca. 1 Jahr lagern.

Die Frage ist dann ob die Ausbeute nach ca. 70 Tagen Verweilzeit akzeptabel ist oder wie schon von euch erwähnt mehr Lagerraum oder Zerkleinerung?
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TT-Hase
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Beitrag von TT-Hase »

Möglich ist das höchstens mit mindestens 10000 M3 Wasser dazu. Dann läuft das an der schmerzgrenze.


Ich würd sagen eher 20000 sind für nen easy Betrieb nötig.
gertsoermann
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Beitrag von gertsoermann »

Wegen ts oder ammoniakhemmung?
Stickstoff ist doch ähnlich viel im Gesamtsubstrat wie bei 50/50 Mais/Htk oder irre ich mich? Und man sagt zumindest das das möglich ist oder?
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TT-Hase
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Beitrag von TT-Hase »

Du gibst dir ja die Antwort schon. Man sagt es :D

Bei 30 % ist meiner Meinung nach absolut Schluss. Ab 25 % hemmt das Zeug schön langsam.
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