Entschwefelung mit Eisenchlorid

Am anaeroben Abbauprozess beteiligte Mikroorganismen, Milieuansprüche, Forschung und Erkenntnisse, Inokula, Pathogene und Hygienisierung...

Moderator: Schlattmann

nacki
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Beitrag von nacki »

Bei uns war die Tage ein Berater...

Der meinte man sollte die enschwefelung mit Sauerstoff komplett einstellen da der Sauerstoff seiner aussage nach eher Schädlich ist. Deswegen schlug er dann vor komplett auf entschwefelung mit Eisen umzusteigen. Ich soll dann also erstmal ein paar hundert kg in den Fermenter kippen um den Schwefelgehalt auf Null zu bekommen. Danach dann nurnoch nach bedarf je nach Schwefelgehalt Eisen füttern.
Er begründete das ganze konzept damit das ein sehr niedriger Schwefelgehalt wieder förderlich für die Gasproduktion ist und ich dadurch einen höheren Methangehalt habe und dadurch die Wirtschaftlichkeit gegeben sein soll.

Was meint ihr dazu?
J.L.
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Beitrag von J.L. »

Naja, ist schon was dran... durch die Dosierung von Eisen fängst du den Schwefel schon in der Lösung ab und nicht erst in der Gasphase. Somit können sich z.B. weniger schwerlösliche Sulfite bilden, die sich 1. absetzen und 2. andere Mikronährstoffe binden.
Welche Eisenverbindung du im Endeffekt nutzt, ist eigentlich egal, nur solltest du bei Eisenchlorid statt Fe(III)Cl3 lieber Fe(II)Cl2 nehmen, da du dir sonst unnötig viel mehr Chlor in den Fermenter schickst. Abgesehen davon wird das Dreier meines Wissens teurer verkauft...
PS: Wir arbeiten ausschließlich mit Eisen (Fe(II)Cl2) und sind damit sehr zufrieden.
Lestat
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Beitrag von Lestat »

@ nacki

Du solltest beim entschwefeln mit Eisen es nicht bis auf 0 ppm H2S treiben.
Die Bakterien benötigen ein wenig H2S um ihren Schwefelbedarf beim Wackstum zu decken.
Ausserdem wird der aufwand an Eisen(II)Chlorid sehr hoch sein wenn du wirklich bis auf 0ppm kommen möchtest.
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corezone2
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Beitrag von corezone2 »

Könnt ihr mir sagen, ob das stimmt dass Eisen 3 Schwefel im Gärsubstrat mehr frisst wie Eisen 2?
Ein Berater hat mir neulich gesagt, ich habe zu wenig Schwefel im Gärsubstrat. Er hat es auf mein Eisenprodukt zurückgeführt. Ich gebe in der Woche 50 kg Eisen 3 Hydroxid zu.
Ich habe 3500 mg/kg TM (das sind 300 mg/kg OS) Schwefel in meinem Fermenter...
beoMartin
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Beitrag von beoMartin »

Hallo,

hätte da zum Thema eine andere Frage:

Wie dosseirt ihr das Eisenpulver?
Es ist jedesmal wieder eine Sauerei da das Pulver so fein ist und sich überall anhängt, wenn mann damit hantiert.

Ich bin mittlerweile ein "Fan" von dem zeug und würde das gerne Automatisch dossieren lassen.
Problem : es ist sehr fein, klebt warscheinlich wenn es im Freien in einem Silo der Witterung (Kondensat, Feuchtigkeit) ausgesetzt wird und staubt sehr wenn es zB. von einem BigBag in einen Vorratsbehälter gekippt wird.
Gruß

Martin
Julius-K
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Beitrag von Julius-K »

kann mir mal jemand Bezugsquellen und Preise mitteilen - gerne auch per PN...

Danke im Voraus, Julius
paulken
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Beitrag von paulken »

Ich würde beim Einsatz von Eisenhydroxid nicht unbedingt mit Bigbags hantieren. Da das Zeug fast immer als Abfall aus der Trinkwasseraufbereitung gewonnen wird ist der Anteil Arsen durchaus beachtlich. Wer als Lieferant kein Datenblatt mitliefert, traut sich auch nicht die Werte zu messen. Entweder die etwas teurere Variante mit groberer Fraktion, die nicht staubt oder den Papiersack ungeöffnet in den Dosierer.
Kaii
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Beitrag von Kaii »

@Juljus

bezahle mom 150€/to bei 10to Abnahme lose geliefert für das Eisen2.
Markus
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Beitrag von Markus »

@ kali

bei wieviel Restfeuchte?
Research & Development
Kaii
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Beitrag von Kaii »

hab heut nochmal in die letzte Rechnung geguckt.
Es sind 160€/to !
die hier: http://www.kronosecochem.com/werbung/eh ... penElement
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