Bayer und Monsanto

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Schlattmann
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Bayer und Monsanto

Beitrag von Schlattmann »

Bayer hat gestern ein Übernahmeangebot für die allseits beliebte Monsanto gemacht:

http://www.onvista.de/news/bayer-will-6 ... n-33266377

Da kommt dann alles zusammen: Gentechnik, Glyphosat und TTIP...

Aus Sicht von Bayer strategisch gesehen ggf. kein schlechter Deal, wenn auch etwas teuer. Aber bevor das tatsächlich über die Bühne geht, haben auch noch andere mitzureden.

Ich bin mal gespannt wie das ausgeht :!:
MfG, Markus Schlattmann
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Beitrag von Schlattmann »

Vorhin kam die Meldung, das Angebot sei zu niedrig und wurde somit abgelehnt:
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/mon ... r-101.html

Der Poker geht in die nächste Runde...
...bin mal gespannt ob bald auch noch andere Bieter auf der Matte stehen.
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papp
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Beitrag von papp »

Imho haben beide "gleichviele Leichen im Keller"
Bayer wird in Germanien halt mit Aspirin gleichgesetzt, das sieht man sonstwo anders

https://corporatewatch.org/company-prof ... ate-crimes
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Beitrag von Küspert »

Kennen tun sich die beiden ja noch aus "Agent Orange" Zeiten ^^
Hmpf :(
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Beitrag von Schlattmann »

Ja, Bayer steht weitgehend für "Aspirin", damit für kopfschmerzenfreie Zeit :).

Auch Bayer hat sicherlich wie viele Konzerne keine weiße Weste.
Vor einigen Jahren gab es ja auch bzgl. einiger Medikamente Verfahren.

Aktuell gehört Monsanto aber bestimmt zu den Unternehmen mit dem schlechtesten Image.
(Meiner Meinung nach nicht ohne Grund, und da bin ich sicherlich nicht der Einzige).
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papp
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Beitrag von papp »

naja ... such mal nach Degesch, wer es war und wer es jetzt ist
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Beitrag von Küspert »

Denke mal vor allem in Europa.

Sobald man Monsanto hört verbindet es man mit Gentechnik, Glyphosat, usw.

Aber man darf auch den Teil nicht vergessen, dass viele Medikamente erst durch die Gentechnik in größeren Massen hergestellt werden konnten.

Aber klar. Teile die Bedenken.
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Beitrag von papp »

Imho sind "Gentechgegner" verdammte Bambis, vergleichbar mit andern Sektierern ala "Zeugen Jo(y)hovas" :mrgreen:
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Schlattmann
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Beitrag von Schlattmann »

Würde ich so nicht sagen. Auch die Kritiker muss es geben.

Antibiotika waren früher toll, heutzutage teilweise unwirksam, weil sich Resistenzen gebildet haben.

Gentechnik ist ein Evolutionsbeschleuniger. Die Natur wird sich hier immer nur längerfristig anpassen können (Und der Natur wird es längerfristig auch egal sein was passiert, denn sie findet immer ihren Weg).

Für den Menschen ist Gentechnik langfristig eventuell sogar der einzige Ausweg um sich einen Entwicklungsvorsprung zu erhalten und zu überleben (also auf viele, viele Jahre gesehen). Kurz- bis mittelfristig können die Gene aber auch andere Organismen kontraproduktiv "beschleunigen". Wer weiß das schon so genau?!?

Aber zurück zum Thema => hier geht es ja nicht nur um gentechnisch manipulierte Pflanzen, sondern auch darum, dass das selbe Pflanzenschutzmittel zufälligerweise in Kombination angeboten wird.

Eine Fusion von Bayer und Monsanto würde genau "Saatgut und Agrarchemie" zum weltweiten Branchenprimus machen.

Für den Landwirt wird das bedeuten: Kaufe ich das (Super-)Saatgut nicht dort, wird mir der Schädling die Ernte vernichten. Effektiven Pflanzenschutz mache ich mit dem Mittel von selbiger Firma, denn das tötet mir alles, außer meiner Kultur. Selber nachbauen kann man das Saatgut selbstverständlich nicht, da Hybride oder patentiert. Und dann ist man genau da wo ein Megakonzern einen haben will.
Steigt der Preis für Getreide? Prima, kann der Monopolist einfach das Saatgut und PSM teurer machen, d.h. hier ist der Landwirt dann schlichtweg ausgeliefert.

Die Abhängigkeit macht mir mehr Sorgen als die Gentechnik.
MfG, Markus Schlattmann
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Beitrag von bio-gas »

@Papp:

ich schätze Dich ja sehr für Dein Fachwissen und Bildung, aber warum Du so gegen alle Gentechnikgegner und Biobauern schimpfst ist mir ein Rätsel.....

Ein Freund von mir ist in Paraguay Landwirt, war überzeugter Gentechnikbefürworter. Mittlerweile spritzen sie wesentlich mehr und wieder das volle Programm weil es soviel Resistenzen gibt. Und er ist nicht mehr gut auf Monsanto zu sprechen.

Wer in der Gentechnik das Allheilmittel sieht und nicht nur ein riesen Geschäft für die Konzerne auf kosten der Bauern ist meiner Meinung nach ziemlich Naiv. Die Natur findet immer einen Weg sich anzupassen, auch wenn es halt 10 oder 20 Jahre dauert.
Die Frage ist? Können wir das auch?

So wie ich das sehe, leben die Bauern in Nord- und Südamerika ja jetzt auch nicht im Schlaraffenland und die setzen das schon 15 Jahre ein....

Bei einer realistischen Nutzen/Risiko Betrachtung und der Tatsache das die Verbraucher in Europa (die ja unsere Kunden sind) das einfach nicht wollen, sehe ich keinen Grund warum jemand Gentechnik einsetzen sollte....

Diskutiere aber natürlich gerne, solange ich nicht als Bambi oder Jehova beschimpft werde....
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