durch Überdruck im Fermenter weniger gas?

Alles was mit dem eigentlichen Prozess der anaeroben Umsetzung von organischer Substanz zu tun hat sowie allgemeine Themen rund um Biogas

Moderator: Schlattmann

sachse
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Beitrag von sachse »

Die genaue Funktionsweise des fermenters würde den Rahmen Sprengen.
Wens interessiert am besten mal unter VSP- Fermenter googlen.
papp
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Beitrag von papp »

sachse hat geschrieben:Die genaue Funktionsweise des fermenters würde den Rahmen Sprengen.
Wens interessiert am besten mal unter VSP- Fermenter googlen.
Ach, nun sei mal nicht so.
Wir sind hier sehr aufgeschlossen, erzähl mal von deinen Erfahrungen und was du ändern würdest.
denis

Beitrag von denis »

hallo, kann mich nur anschliessen. wir in der tf-anlage fahren einen druck im system von 1 bis 2,5mb und es wirkt sich nicht auf die gasproduktion aus. selbst wenn der druck mal auf 3mb ansteigt hat es keinerlei auswirkungen auf die gasproduktion. bei 3,5mb spricht die wassertasse an und dann ist eh feierabend mit druckaufbau.

wie ist das eigentlich bei nassvergährern? bei welchen drücken sollten eure sicherheitseinrichtungen ansprechen?

viele grüße denis
Silo-Hans
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Ansprechen der Drucksicherung

Beitrag von Silo-Hans »

Hallo,
der Ansprechdruck hat weniger mit dem Verfahren, sondern vielmehr mit der Bauweise der Behälter zu tun.
Folienmembranen haben zumeist einen max. zul. Überdruck von 4-5 mbar, EPDM-Folien von 3mbar. Einige Hersteller von Tragluftdächern gehen je nach Konfektion bis zu 20mbar.
Stahlbehälter haben in der Regel einen Auslegungsdruck von 25-35mbar, in einigen Fällen bis zu 50mbar.

Schönes Pfingstwochenende
Latze
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Beitrag von Latze »

die 10-30 mbar sollen in einer Anlage mit Betondecke und und externem Spreicher stattfinden. die haben auf ihrem Gassack ein 50t gewicht liegen um diesen Druck stabil zu halten...

Danke für die vielen Antworten!
strichachtlos
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Beitrag von strichachtlos »

Hallo sachse,

hab leider nichts übers Material der Behälter gefunden.
Sind die Behälter aus Stahlbeton?
Welche Erfahrung hast Du mit der Spritzisolierung?

Gruß strichachtlos
sachse
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Beitrag von sachse »

Hallo strichachtlos

Die Fermenter soll es auch in Stahlausführung geben. Alle mir bekannten wie auch unserer sind in Stahlbetonbauweise ausgeführt.
Die Spritzisolierung wird nach dem aufbringen zum Schutz eine Farbschicht aufgebracht.
Nach zwei Jahren bis jetzt ohne Makel.
Latze
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Beitrag von Latze »

...nachdem ich nun einen "Pfefferkorn-Fermenter" (Schwarzstahl, 3000m³) in Aktion erlebt habe, der 400mbar Gasdruck mit der Gasproduktion erreicht, bin ich fest davon überzeugt, dass 2-3mbar die Gasproduktion überhaupt nicht beeinträchtigen...

Gruß,

Latze
papp
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Beitrag von papp »

Damit ist der Mythos widerlegt :mrgreen:
denis

Beitrag von denis »

papp hat geschrieben:Damit ist der Mythos widerlegt :mrgreen:
gott sei dank :mrgreen:

allerdings habe ich erst letzte woche wieder bewegende theorien zu diesem mythos gehört...

wir alle wissen dass drücke in verschiedensten anlagen unterschiedlich groß sind... es gibt sogar anlagen die nahezu drucklos fahren.

ich kenn mich nur im druckbereich 1,5mb bis max. 2,5mb aus.
das ist bei uns normaldruck unter normalbedingungen und wenn der druck mal über 3mb anstiegt, spricht die gasfackel an oder danach die überdrucksicherung.

unsere gasleitungen, vom fermenter weg, sind dn65 und da gehen im vollbetrieb bis zu 40m³ gas durch. mehr ist kaum möglich und der querschnitt macht das locker mit. und wäre er noch kleiner würde das gas eben schneller durchfließen. entscheidend ist doch was am anderen ende verbraucht wird. und wenn mal eine dn65 leitung druch schwefelablagerung zu sein sollte dann spricht so oder so sofort sie sicherheitskette an und macht eine bewetterungsklappe (auch sicherheitsklappe für überdruck) am jeweiligen fermenter an und es macht höchstens kurz pfffff und weg ist der druck.

wie soll denn dann ein druck entstehen, der das gas so dermaßen komprimiert das nichts mehr oder weniger nachkommen kann?

die einzigste theorie die ich mir vorstellen könnte ist die, daß sämtliche sicherheitseinrichtungen unterdimensoniert sind und bevor dann die gasproduktion zurück geht fliegt ein tor oder hebt sich das gasspeicherdach oder der beton sagt "nööööö"...

ihr habt doch bei den nassvergährern auch mechanische überdrucksicherungen oder?

deshalb finde ich die theorie auch eher fragwürdig...
ich frag mich nur wie man überhaubt zu so einer aussage kommt.
könnte da eventuelle auch die absicht eines service und oder beratungsvertrags dahinter stecken? so in die richtung: "ihre anlage produziert zu viel druck, da müssen wir was machen, ich sag ihen wie..."


fazit: es gibt kein überdruck der die gasproduktion auf lange zeit hemmen könnte!!! zumindest hab ich die erfahrung noch nie gemacht und kann es mir auch nicht forstellen...

ich schliess mich papp an. :mrgreen:
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