Kapazität Fernwärme am Ende

Alles was in die anderen Themen sonst nicht richtig reinpasst (z.B. Biogas und Landwirtschaft im Rahmen der EEG-Novelle, rechtliche Aspekte, Gärrestbehandlung, Emissionsproblematik...)

Moderator: Schlattmann

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papp
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Kapazität Fernwärme am Ende

Beitrag von papp »

Folgendes
Ein bestehendes Fernwärmenetz das eigentlich für 1100 kw Therm ausgelegt war soll kurzfristig 250 kw mehr bringen.
Die Rohre sind Stahl und der Wasserdruck liegt aktuell schon zwischen 6 und 8 bar.
Der potentielle Kunde kann nicht warten weil er Thermoboxen für den Covid-Impfstoff herstellt.
Wir dachten eigentlich an nen Zwischenpuffer, das reicht aber nicht.
Meine Frage wäre, kann man ungereinigtes Biogas verdichten/verflüssigen und zu deren Heizung fahren oder ist das Quatsch.
Sowohl Gas- als auch zusätzliche Wärmeleitungen sind so schnell nicht möglich.
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Axel F
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Re: Kapazität Fernwärme am Ende

Beitrag von Axel F »

Hi Papp,

ich kann dir zwar keine konkreten Antworten geben aber evtl. kommst du somit schon mal weiter. Wenn jemand Erfahrung hat lasse ich mich gerne belehren :-).

Zum einen der Brenner: Es gibt extra Brenner die auch Biogas verarbeiten können, hierzu müsste man an der Hersteller gehen und die Möglichkeiten anfragen.
Die mir bekannten Brenner verfügen oft über einen Multiblock. Von deinem BHKW kennst du evtl. das Doppelmagnetventil und einen Nulldruck Regler, der Multiblock ist beides in eines (und günstiger). Da die Innereien sehr empfindlich sind setzt man diese nicht für Schwachgas BHKW ein. Damit währe dieses evtl. schon ein Ausschlusskriterium.
Transport von Biogas benötigt ebenfalls komplexe Technik, das größte Problem wird das Verdichten und die Menge werden. Einfach in Flaschen abfüllen wird nicht reichen. Milchmädchen 250kW thermisch sind ca 50m² Biogas ohne Verluste bei 5kW Heizwert.

Ich würde evtl. mit dem Heizungsbauer mal reden und schauen ob durch eine höhere Spreizung oder mehr Volumenstrom kurzzeitig das Netz überlastet werden kann. Wenn die Leistung nicht 24/7 benötigt wird ist evtl. ein Pufferspeicher beim Kunden eine Möglichkeit, eingebunden als hydraulische Weiche dürfte die Steuerung nicht all zu komplex sein. Puffer gibt es gebraucht, da es anscheinend um eine temporäre Lösung geht will man auch nicht all zu viel Geld investieren.
papp
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Re: Kapazität Fernwärme am Ende

Beitrag von papp »

Nen Brenner (Weishaupt etwa 850kw mit Biogas) haben wir schon.
Die richtig professionellen kommen übrigens von Dreizler.
Das Problem liegt in der Zeitspanne, spätestens ab Juni muss Wärme geliefert werden und da ist Leitungsbau, bei der Dauer unserer
Genehmigungsprozeduren, Illusorisch.
Druckerhöhung ist technisch auch nicht mehr möglich weil einige andre Endkunden auf deren Gelände Flex verlegt haben
und das macht den Druck nicht mit.
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