Abschaltung durch EVU

Alles was in die anderen Themen sonst nicht richtig reinpasst (z.B. Biogas und Landwirtschaft im Rahmen der EEG-Novelle, rechtliche Aspekte, Gärrestbehandlung, Emissionsproblematik...)

Moderator: Schlattmann

onieh77
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Beitrag von onieh77 »

Hallo allerseits. Bin die Tage mal wieder stark im Sog der EVU-Abschaltungen. Hab dazu Fragen:
1.) Wird jemand vor oder nach ner Abschaltung, wie laut §14 EEG
Einspeisemanagement gefordert, über die Abschaltung im
genauen vom EVU informiert ?
2.) Gab es bei jemanden mal ne Abschaltung wärend einer Leitsungs-
reduzierung vom Direktvermarkter und wie wurde dann
Abgerechnet
3.) Gibs bei euch auch "Notabschaltungen" die teils mehr als 0,75 Tage
bzw 2 Tage andauern und ist schon mal was dagegen erfolgreich unternommen worden

Schönen Gruß aus´m Norden
biogas 100
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Beitrag von biogas 100 »

Das gleiche Problem haben wir hier oben auch. Abschaltung seit einem Tag. Gibt es da Obergrenzen?
Das Ganze kann doch nicht richtig sein, dass wir das Gas unnötig abfackeln und ein Umspannwerk weiter laufen die WKA mit zigfacher Leistung munter weiter.

Weiß jemand ob der Fachverband sich darum schön mal "gekümmert" hat?
Jens
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Beitrag von Jens »

Der Fachverband kümmert sich darum. Am besten dort melden, dass das wichtig ist, vielleicht steigt dann die Priorität.
Es ist wohl so, dass die Biogasanlagen bei der Netzüberlastung tatsächlich keine Rolle spielen und daher weiterlaufen könnten.
Es steht die Idee im Raum, dass Anlagen mit Wärmenetzen wohl von den überregionalen Abschaltungen ausgenommen werden sollen. Aber das wird auch schon länger diskutiert.
Andi74
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Beitrag von Andi74 »

Wir hatten letztes Jahr das Problem, dass wir zwischen dem 10.12.14 und 10.1.15 insgesamt ca. 150 h vom Netz waren ( die längste Schaltung 36 h !!!). Im Nachbarort , anderes Umspannwerk, überhaupt keine Schaltung. Nach etlichen Telefonaten mit der EWE und Tennet ( als übergeordneter Netzbetreiber) hat dieses nur eins gebracht, dass wir zu der Erkenntnis gekommen sind, dass wenn ein Umspannwerk überlastet ist, ein " Knopf " gedrückt und alles rausfliegt ( Biogas, PV und Wind).
Jens
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Beitrag von Jens »

ich habe mal gehört, dass es einen direkten Zusammenhang gibt zwischen Strompreis Börse < 2 ct und viel Wind.
Wobei der Strompreis dann der Auslöser für die "Überlastung" ist.

Weiss jemand, wo man den Strompreis an der Börse für die nächsten Stunden online sehen kann ?
Dann den Wetterbericht darüberlegen und wenn beides passt ist die Abschaltung sehr warscheinlich.
Wade
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Beitrag von Wade »

Erwartete Windeinspeisung:
http://www.eex-transparency.com/homepag ... eneration-

Day Ahead Strompreis:
https://www.epexspot.com/de/marktdaten/ ... 5-12-06/DE

Wobei eigentlich die Strompreise ausreichen sollten. Denn sinkt der Strompreis oder wird gar negativ, ist zu viel Strom im Netz (Kraftwerke können nicht schneller/tiefer runter regeln) -> Abschaltung von nicht "must run" Kapazitäten
Jens
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Beitrag von Jens »

Also unterm Strich:

Strompreis hoch --> alles läuft

Strompreis unten --> Erneuerbare aus

Steht das so im Gesetz ? Ich glaube nicht.

Warum nimmt da keiner die Netzbetreiber in die Pflicht ? Sind das denn alles Kohle - Aufsichtsrat- Energiebosse - Verwandte da ?
Moelli
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Beitrag von Moelli »

http://www.agora-energiewende.de/de/the ... gorameter/

ich find die Diagramme sehr interessant. Weiß aber nicht wie ich diese Agora generell einschätzen muss. die Veröffentlichungen sind schon komisch find ich was von denen kommt.

Auch interessant finde ich, das die Erneuerbaren aktuell ihre Daten liefern können/müssen, die Kohlebrüder usw aber nicht so aktuell liefern können/müssen.
biogas 100
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Beitrag von biogas 100 »

Ihr hattet Recht :P
Ab ca 16:00 Uhr 06.12.2015 ging der Strompreis wieder über 2 Cent und siehe da die "Notabschaltung" war vorbei nach 34 h. :evil:
https://www.epexspot.com/de/marktdaten/ ... 5-12-06/DE
ww
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Beitrag von ww »

Hallo,

können, wollen und müssen sind bei den EVU´s so ne Sache.
Wollte mal 2012 gerne meine Viertelstunden Werte, die von deren Zähler gemessen wurden, zum Vergleich mit unseren internen Zählern.
Da hieß es dann, das wäre technisch nicht machbar, dann nach wiederholter Anfrage nicht vorgesehen und wenn nur mit erheblichen Kostenaufwand für uns.
Als wir am 1.1.13 zur Direktvermarktung wechselten, konnten wir schon am 2.1.13 eben diese Meßwerte, fast zeitnah zum Abruf, auf unserer E2M Seite einsehen, ganz ohne Kosten oder das wir irgendwas noch extra machen mussten.

Gruß aus Mittelfranken
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