Abschaltung durch EVU

Alles was in die anderen Themen sonst nicht richtig reinpasst (z.B. Biogas und Landwirtschaft im Rahmen der EEG-Novelle, rechtliche Aspekte, Gärrestbehandlung, Emissionsproblematik...)

Moderator: Schlattmann

strike
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Beitrag von strike »

Ich habe einmal eine theoretische, vielleicht auch doofe Frage. Angenommen, ich will Flex-Bonus in Anspruch nehmen. Dafür installiere ich zu 500kw noch 250kw dazu, nur für den Bonus. Die 250kw sollen nur minimal, vielleicht 10 Stunden im Jahr laufen. Jetzt regelt mein EVU mich runter, zb. auf 60%, also im Regelbetrieb auf 300kw. Kann ich jetzt den dritten Motor starten? Kann ich dem EVU sagen, dass ich just in dem Moment, wo er mich runtergeregelt hat eigentlich vorhatte 750kw zu machen? Mich wundert einfach, dass sich die EVU wegen 5kw falschh berechnet so anstellen...
paulken
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Beitrag von paulken »

Die Reduzierung der installierten Leistung durch die EVU ist eine technische Vorgabe nach EEG und hat zunächst nix mit Direktvermarktung oder Flexprämie zu schaffen. Da geht hier einiges durcheinander, denn wer am Flexprämienmodell teilnehmen möchte muss zwingend seine installierte Leistung erhöhen. Dafür gibts ja auch 10 Jahre lang Taler. Diese erhöhte installierte Leistung ist die Grundlage für die Leistungsreduktion nach § 6 EEG. Daher sollten sich Betreiber, die jetzt schon stark vielfach heruntergeregelt werden, eine Teilnahme am Flexmodell gut überlegen oder versuchen mit seinem EVU einen Deal zu machen. Und am Regelenergiemarkt, wie hier zu lesen, kann eine einzelne BGA ohnehin nicht teilnehmen.
strike
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Beitrag von strike »

@Paulken: Das ist mir schon klar. Die Frage ist: Ich habe 750kw installiert, fahre aber nur 500kw. Jetzt regelt mein EVU für ein Stunde um 250kw auf 250kw runter. Wieviel kwh muss er entschädigen? 250 oder 500?
paulken
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Beitrag von paulken »

Dein EVU kann ja "sehen" welche Leistung Du gerade fährst. Wenn aus welchen Gründen auch immer während der Phase der Reduktion Dein Partner oder Vermarkter im Rahmen des Flexsystems eine höhere Leistung abruft, dann ist Dein EVU verpflichtet die höhere installierte Leistung zu entschädigen. Das ist zumindest die Marschrichtung unseres EVU.
Cider
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Beitrag von Cider »

@paulken
gerade in der flexprämie wird ja versucht mittels lastgang verschiebung gerade das herunterregeln oder abschalten zu vermeiden weil der strom bedarf gerecht eingespeißt wird.

wenn herrunter geregelt wird dann nur weil bga regelbar sind und die flukturiende energien noch nicht.
strike
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Beitrag von strike »

Es geht hier nicht um Felxprämie. Ich habe 750kW, fahre mit 500kw. Mein EVU regelt mich von 8:00Uhr bis 12:00Uhr runter auf 250kW aber gerade von 9:00Uhr bis 11:30 "wollte" ich eigentlich 750kW machen. Und jetzt?
Zarah
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Beitrag von Zarah »

Also laut unserem Energieversorger kriegst du dann nur die 250kW. Wir hatten bei unseren wenigen Abschaltungen vorher immer Volllast, deswegen noch kein Grund sich darüber zu beschweren. Wenn die Überlegung jetzt rein auf der Theorie beruht, als du zB nicht nachweisen kannst dass du die drei Tage vorher auch immer von 9 bis 11:30 grade wolltest 8) dann kann ich die Auslegung ehrlich gesagt schon nachvollziehen. Hab aber auch schon drüber nachgedacht dass man einen Freund in der Schaltzentrale bräuchte der vorm Runterregeln immer durchklingelt, damit man noch schnell "will" :!:
Kaii
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Beitrag von Kaii »

Es gibt jetzt auch Firmen die sich um die Zahlung
von EVU kümmern.
Man bezahlt für jeden Ausfall 20€ und die "Versicherung" kümmert
sich um die zahlung.
Hat jemand von euch sowas ?
*Jo=
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Beitrag von *Jo= »

Also ich warte erst mal ab ob und wie sich die Abschaltungen so gestalten.
Bin bis jetzt relativ gut mit den Mitarbeitern des EVU`s klar gekommen.
Falls es dann zu Problemen kommt werde ich erst mal mit den Mitarbeitern vernünftig reden und im Notfall erst weitere Schritte einleiten.

Mfg Jo
Jens
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Beitrag von Jens »

*Jo= hat geschrieben:Also ich warte erst mal ab ob und wie sich die Abschaltungen so gestalten.
Bin bis jetzt relativ gut mit den Mitarbeitern des EVU`s klar gekommen.
Falls es dann zu Problemen kommt werde ich erst mal mit den Mitarbeitern vernünftig reden und im Notfall erst weitere Schritte einleiten.

Mfg Jo
Ich komme auch mit unserem EVU sehr gut klar, aber der der abschaltet muss nicht unbedingt Dein EVU sein. Bei uns ist der EVU die EWE und der der Abschaltet ist die Tennet. Dieses Jahr bisher nur einmal kurz, aber letzten Winter irgendwie 18mal und auch lange. Und Tennet ist eine Behörde mit sehr sehr viel Zeit und langsamen auslegungen von Clearing-Stellen-Entscheidungen. Und "reden" interessiert die nicht. Nur handfeste, 105% korrekte schriftliche Forderungen bzgl. Netzausfallgeld. Wir haben uns daher jemanden gesucht, der sich damit auskennt....
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