NEU: 20 Jahre vorbei und dann!!!!????

Erträge, Kosten, Gesamtverfahren, Teilverfahren, Komponenten, Investitionen, Betriebskosten, Faktoransprüche, Förderungen, Faustzahlen...

Moderator: Stulle

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H.E
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Beitrag von H.E »

Sich vor den 9 Monaten "drücken" zu wollen verstehe ich nicht so ganz.
Gerade wenn wir über Nachhaltigkeit etc. sprechen ist dies doch ein ganz wichtiges Instrument.
Desweiteren macht doch Gärrestausbringung im Frühjahr am meisten Spass ,findet das höchste Interesse bei Abnehmern usw.
lerche
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Beitrag von lerche »

Ob die 9 Monate kommen oder nicht is eigentlich egal, da die meisten legalen Ausbringmöglichkeiten im Sommer und Herbst (Grünland ausgenommen) wohl wegfallen werden...
Energiebauer
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Beitrag von Energiebauer »

Hallo

starke Unterstützung aus dem BMEL:
in der FAZ stand:
F.A.Z., Mittwoch den 02.03.2016 Wirtschaft 17
CSU will Ökostromnovelle platzen lassen
Landwirtschaftsminister Schmidt verlangt ultimativ Förderung neuer Biogasanlagen
jagr./ami. FRANKFURT/BERLIN, 1. März. Die CSU droht die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zu torpedieren und setzt die Koalition mit CDU und SPD unter Druck. Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) kündigte dem federführenden Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) nach Informationen dieser Zeitung in einem amtlichen Schreiben an, er wolle seine Zustimmung zur vorliegenden Novelle der Ökostromförderung verweigern.
Das Wirtschaftsministerium hat den Referentenentwurf jetzt in die regierungsinterne Abstimmung gegeben, die dem Gesetzesbeschluss des Kabinetts vorangeht. Kern der in der Koalition verabredeten Reform ist die Umstellung der Ökostromförderung auf Ausschreibungen. Künftig soll nicht mehr jeder Anbieter 20 Jahre lang eine festgelegte Umlage für den erzeugten Strom bekommen. Stattdessen will die Regierung die Erzeugung bestimmter Strommengen ausschreiben. Dabei kommen die Anbieter zum Zug, die dafür die geringste Förderung verlangen.
In dem Gesetz sind Ausschreibungen für neue Photovoltaikanlagen von 500 Megawatt sowie für neue Windkraftwerke an Land im Umfang von jährlich 2500 Megawatt vorgesehen. Wie hoch der zusätzliche Anteil modernisierter Anlagen sein darf, bleibt zunächst offen. Auch das Verfahren zur Zuteilung der Meereswindparks wird verändert. Die als überteuert geltende Biomasse soll gemäß früheren Verabredungen nicht ausgebaut werden.
Dagegen wendet sich Landwirtschaftsminister Schmidt. Er argumentiert damit, eine Verlängerung der Biogas-Förderung sei nötig, weil sie der „Branche“ die nötige „Planungssicherheit“ verschaffe und im Sinne einer Förderung des ländlichen Raums sei. Vom Zubau vieler tausend Biogasanlagen in den vergangenen 15 Jahren hatten vor allem Landwirte profitiert. „Wir können auch in Zukunft nicht auf Bioenergie verzichten“, ließ sich Schmidt von seinem Ministerium zitieren.
Womöglich aber könnte sich hinter dem Schachzug Schmidts auch die Absicht verbergen, ein Vorhaben der Koalition zum Scheitern zu bringen, den Verhandlungsdruck der CSU in anderen Politikfeldern zu vergrößern, etwa bezüglich der Flüchtlingspolitik. Auch den Stromleitungsausbau hatte die CSU voriges Jahr zunächst blockiert und dann die verlangte (teure) Verkabelung durchgesetzt. Es ist aber auch denkbar, dass Schmidt auf Druck der Bauern agiert. Denn sie klagen derzeit angesichts niedriger Preise für Getreide, Milch und Fleisch. Die subventionierten Biogasanlagen hatten vielen ein zweites finanzielles Standbein geschaffen. Auch weil seit der letzten Novelle des EEG 2014 Förderungen für Bioenergie stark sanken, mussten viele Biogasunternehmen wie MT-Energie, Biogas Nord oder AC Biogas Insolvenz anmelden. Der jährliche Neubau von Anlagen ging stark zurück. Bioenergie aus Mais, Kompostmüll, Gülle oder anderen Gärsubstraten trägt rund ein Drittel zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bei.
Biomasse, fordert Schmidt nun, müsse „im EEG 2016 mit einem Ausschreibungsmodell für Neuanlagen und für Bestandsanlagen verankert sein“. Das solle weiteren Zubau garantieren, wie auch Fördergarantien für Bestandsanlagen. Ansonsten drohe „von Mitte 2020 an ein drastischer Rückgang des Bestandes von Biomasseanlagen, der sich ab 2032 gen null entwickeln würde“.
Darüber hinaus, so schrieb Schmidt an Gabriel, lehne er die Errichtung neuer Photovoltaik-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen grundsätzlich ab. (Hohe Folgekosten der Energiewende, Seite 19.)

F.A.Z., Mittwoch den 02.03.2016 Unternehmen 19
schwienebur
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Beitrag von schwienebur »

@ TT-Hase
sehe ich genau wie du.
Denke, dass Biogas mit dem Auslaufen der 20 Jahre für die meisten am Ende ist.
So auch für mich.
Wer jetzt in Panik gerät, hat wohl versäumt seinen Betrieb neben Biogas weiterzuentwickeln.
Für mich wird es in 10 a wohl nur ein Projekt gewesen sein. Wir bereiten uns langsam auf eine Punktlandung vor.
Wer jetzt denkt, alle Anlagen stellen auf Substrate um wie Gülle und Mist um, wird sich überlegen müssen, ob wir in 10 Jahren überhaupt noch Substrate dieser Art im Überfluss haben werden.
Wenn das TTIP Abkommen in Kraft tritt (wohl 2018) dann überschwemmt uns der Ami mit Billigfleisch. Es werden nur Standards eingehalten werden müssen, die am Produkt messbar sind, also eine reine Rückstandsproblematik...
Wie ich unseren Verbraucher kenne, reißt er das Überseebilligfleisch aus den Regalen... scheiß auf Regionalität. Traurig aber wahr.
Schweinegülle, Rindermist, Geflügelkot...dann knappe Güter!
Bauersbub
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Beitrag von Bauersbub »

@schwienebur
Was ist denn deiner Meinung nach in 10 oder 15 Jahren die neue Einkommensquelle für Ex Biogasbetriebe worauf man jetzt hin arbeiten kann?
Diese Nachricht wurde in das offenliegende Ende eines Glasfaserkabel mittels einer Taschenlampe gemorst
schwienebur
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Registriert: 13.05.2011, 21:22

Beitrag von schwienebur »

Gute Frage.
Ganz ehrlich denke ich, dass die Landwirtschaft so wie wir sie kennen keinen Platz mehr haben wird in Europa. Das kann sich natürlich schnell ändern, aber der mainstream läuft momentan stark contra Landwirtschaft.
Grünes Gedankengut ist einfach gut wählbar und der Wähler hat was für sein Gewissen getan. Wie die Entscheidung an der Ladentheke ist, weiß jeder...
Die großindustrielle Schlachtbranche hat das längst erkannt. Tönnies investiert sein Geld zum Großteil in nicht EU Länder und das mit Handkuß ohne strenge Auflagen. Putin ist sein guter Freund.
Das einzige, was daran etwas ändern könnte, ist etwas ganz banales: Hunger!
Bei allem Verständnis für Umwelt- und Tierschutz, haben wir vergleichsweise nur Luxusprobleme und ein Land voller Gutmenschen.
Nun zu deiner Frage:
Worin investiert der gemeine BGA Betreiber jetzt oder in 10 Jahren?
Betriebsleiter in den Fünfzigern können die Sache locker sehen, sie gehen mit Ihren Anlagen in Rente. Die Hofnachfolge muss gesondert betrachtet werden.
Alles unter 30-35 kann sich noch beruflich umorientieren.
Der Rest dazwischen hat ein Problem: bei BGA Ende sinds noch 10-15 Jahre zur Rente, also schlechte Voraussetzungen für ein Bankgespräch.
Was ist zu tun?
Aus meinem Bekanntenkreis investieren einige in WKA, Immobilien oder haben in PV investiert (jetzt zu spät). Das sind vorrangig keine BGA Betreiber, also auch sie sehen ihre Felle davonschwimmen...
Eine Patentlösung wirds wohl nicht geben, sorry
chefmax
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Wohnort: Niederbayern

Beitrag von chefmax »

Wer was drauf hat findet immer ne Lösung. Gestern. Heute. Morgen. :D
lerche
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Beitrag von lerche »

Sieh mal nicht alles so negativ. Landwirtschaft wird immer betrieben. Vor 2-3 Jahren waren halt alle euphorisch, weil die Preise gut waren und allenthalben Geld verdient wurde. Momentan ists ausser bei der Gaserei mau, aber das wird auch wieder anders. Und für einige BGA sehe ich durchaus Perspektiven über die 20 Jahre hinaus. Muss man sich halt a bissl auf die Hinterbeine stellen. Und dass die Veredelung so massiv einbricht, dass es keine Kacke mehr gibt, das glaub ich erst wenn ichs seh. Vielleicht nicht mehr das Wachstum (gar kein Wachstum mehr, oder Umverteilung), aber ein hohes Niveau.
sonnenkraft
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Registriert: 03.04.2007, 12:31

Beitrag von sonnenkraft »

Hallo
Weiß denn nun schon jemand wie es mit den Bestandsanlagen weitergehen könnte ?
Setzt sich die CSU durch ?
Gibt es eine Zukunft nach 20 Jahren ?
Wade
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Registriert: 07.04.2011, 21:25

Beitrag von Wade »

Wobei ich für reine Mais (bzw Nawaro) - Biogasanlagen eigentlich keinen Markt mehr sehe... Einzig wenn da wirklich flexibel Strom produziert wird und die Wärme Sinnvoll genutz wird sind die Kosten & Flächenverbrauch zu rechtfertigen.
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