NEU: 20 Jahre vorbei und dann!!!!????

Erträge, Kosten, Gesamtverfahren, Teilverfahren, Komponenten, Investitionen, Betriebskosten, Faktoransprüche, Förderungen, Faustzahlen...

Moderator: Stulle

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lerche
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Beitrag von lerche »

Ich fürcht halt dass es bei einer grünen Regierung nicht besser wird. Und wenns zu schwarz gelb kommen sollte eher auch nicht. Andererseits ist der niedrige Ölpreis nicht festgeschrieben auf Dauer, das wird wieder anders. Und ob die Politik die Regenerativen fallen lassen kann wage ich zu bezweifeln. Wenn einerseits die restlichen AKW abgeschaltet werden, andererseits ja auch die Kohle eigentlich keine langfristige Zukunft hat, ja wo solls denn herkommen???
thömi
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Beitrag von thömi »

Also aus eigenen Gesprächen kann ich sagen das es doch eine größere Anzahl von CDU Abgeordneten gibt die noch für Biogas sind......Michael Fuchs aber definitiv nicht :evil:
Die trauen sich gerade aber noch nicht aus der Deckung, so ganz nach dem Motte wer zuerst zuckt wird erschossen( von M.Fuchs) Deswegen sollte halt jeder auf seine Abgeordneten zugehen. Wir denken oft das man da nichts machen kann, das Gabriel und Baake das alleine machen. Aber so ist es nicht. Wenn ein Großteil der Abgeordneten für Biogas ist sind die Machtlos.
Diesen beiden ihr Ziel ist es die anteilige EEG Umlage von Biogas zu senken mit der folge der Ausschreibungen und der Obergrenze bei 14,88 Cent.
In der AK hat man das erkannt, aber auch das dies über den Strompreis schwer machbar ist da Biogas einfach teuer ist (aber auch viel kann). So kam es zu den Vorschlägen mit den Qualitativen Anforderungen (Wärme/Substrate/ Last in den Winter wo sie gebraucht wird verschieben) Da dies nicht alle schaffen hat man eine anteilige EEG Entlastung aufgrund der geringeren Strommenge, schaffen uns aber einen Anlagepark der Gesellschaftlich gewollt ist und nach Ablauf der zusätzlichen Jahren erheblich besser am Markt agieren kann.
Grüße
paulken
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Beitrag von paulken »

Biogas kann sich nur selbst aus dem Sumpf ziehen, wenn in den nächsten Jahren das bewiesen wird, was in der Branche allgemein propagiert wird. Nämlich das wir mehr können als die anderen Regenerativen. Ich möchte gar nicht wissen wieviele MW derzeit tatsächlich systemrelevant Strom liefern und da rede ich nicht von ein wenig neg. Sekundärregelenergie sondern Fahrplanfahrweise und/oder alle Regelenergiemärkte. Finanzielle Anreize über Flexprämie + Erlöse in den entsprechenden Märkten gibt's doch genug. Wenn ich schon überall lese Biogas kanns, aber keiner oder nur wenige machens, werden irgendwann die Argumente ausgehen.
Jens
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Beitrag von Jens »

Ich glaube aber nach wie vor, dass es nicht nur die Regelenerige sein darf, die Biogas kann. Wenn wir alles nur auf diese eine Karte setzen und in 5 Jahren ist der Regelbedarf gar nicht so hoch, wie vermutet, was dann ???
Wieviel Anreize gibt uns denn momentan der Markt ??? Also tatsächliche Erlöse durch Regelenergie ?? Flexprämie sind zweckgebundene Gelder aus dem EEG, nichts vom Markt.
Kann man damit eine Biogasanlage betreiben ? Strombörse + Regelenergieerlöse ? Nein!!

Wenn sich in Europa Windkraft und Wasserkraft weiter venetzen können die auch sehr gut regeln, und zwar in Größenordnungen von denen wir nicht mal träumen können.

Ich fände es wichtig, wenn wir uns als Biogasbranche zusammenraufen und zeigen, was wir noch können, auch wenn es nicht einfacher wird:
Methanvermeidung durch Güllefeststoffe und Mist, Biodiversität im Pflanzenbau (Wildpflanzen,Blühmischungen) nicht nur als Randstreifen für Fahradfahrer, sondern Zig-Hektarweise !!!, Mineraldüngervermeidung/Ersetzung. Mit diesen Karten müsste man viel mehr auftrumpfen und viel mehr zeigen, was man kann.

Dann sind wir auch nicht mehr so einfach ersetzbar, wenn erst mal 50% der Güllefeststoffe oder Mist in den Anlagen fest eingeplant sind und es die Nachbarn und Klimagasebilanzierer als gut empfinden und 10% der Ackerfläche in Deutschland durch Biodoversität dem BUND richtig auffällt.
Und dann fällt evtl. ein EEG 2021 schon wieder besser für uns aus...

Ich weiss dass so manche 1MW Anlage, die ausschliesslich auf Mais läuft das anders sieht, aber der Wähler und der Politiker werden da am längeren Hebel sitzen.
strike
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Beitrag von strike »

Jens, ich sehe es genauso. Mist vergären, oder Güllefeststoffe, bedeutet CO2 negativ, nicht nur CO2 neutral
Küspert
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Beitrag von Küspert »

Nur bei der "Mineraldüngervermeidung/Ersetzung" arbeitet doch gerade die neue DüVO genau dagegen. Also wenn die so durchgeht wie geplant, aber da hauen die sich ja alle noch den Schädel ein.
Hmpf :(
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Kohl
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Beitrag von Kohl »

So traurig es wohl ist, denke ich wir haben "Peak-Biogas" in Deutschland erreicht :?

Laut Aussage von unserem Umweltgutachter werden sich in diesem Jahr schon erste Anlage aus der Branche zurückziehen (ohne in finanzieller Schieflage zu sein) da anstehende Ersatzinvestitionen sich in den ausstehenden Jahren mit abgesicherter Vergütung nicht mehr refinanzieren werden :cry:
Wer wenn nicht wir ?
Wann, wenn nicht jetzt?
Jens
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Beitrag von Jens »

Küspert hat geschrieben:Nur bei der "Mineraldüngervermeidung/Ersetzung" arbeitet doch gerade die neue DüVO genau dagegen. Also wenn die so durchgeht wie geplant, aber da hauen die sich ja alle noch den Schädel ein.
...weil sich einige Anlagen mehr um eine günstige "Entsorgung" gekümmert haben, als um sinnvolle Kreisläufe.
Und weil wir bei dem Thema falsch präsent sind, wird die DüngeVO so wie sie wird.
Es gibt Anlagen, die fahren pünktlich ab 1.März auf die Maisstoppel vom letzten Jahr die Düngung für das komplette Jahr... Und der Nachbar düngt mit unvergorenem Hähnchenmist seinen Maisacker um den Mais an die Biogasanlage zu verkaufen.
Sind sicherlich die starke Minderheit, aber das sind die Dinge die von den Wasserverbänden aufgegriffen werden. Und viele andere gute Beispiele werden nicht beachtet.
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TT-Hase
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Beitrag von TT-Hase »

Fakt ist das die 170 kg N kommen. Da haben die tierhalter vor x Jahren Geschlafen und warum tierisch was anderes ist als pflanzlich kann eben keiner verstehen. Auch ich nicht.

Fakt ist desweiteren für mich ist das in 10 Jahren für mich Schluss ist. Evtl noch paar Jährchen dazu wegen Inbetriebnahmebegriff etc mit viel Glück.
Flexibilisieren ist schön und nett aber noch weiter für mich zu teuer und das das später das Zünglein an der Waage ist glaube ich auch kaum. Große wärmenetze mit Industriekunden wären ok aber mit Haushalten wirsds auch wieder nicht reichen zum überleben.

Wenn die 9 Monate Lagerdauer kommen geht's noch schneller mit dem anlagensterben.
Denn wer baut für weitere 5 Jahre nen Pott der danach kostenintensiv rückgebaut werden muss. Umnutzungspläne schwirren mir schon ein paar für die bestehenden Pläne im Kopf herum. Dazu bräuchte man aber besser nen Bebauungsplan. Priveligiert gebaut heißt wohl die nächsten Jahre erst mal Kohle zurücklegen für'n Abriss.
vibgas
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Beitrag von vibgas »

so siehts aus.

wenn 9 Monate Lagerkapazität kommen, hoffe ich auf eine möglichst lange Übergangsfrist.
Und bevor ich für 5 Jahre einen neuen Pott baue, reduziere ich lieber die KW.
pura vida!
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